Die Jahre 1990 bis 1994 der Castrop-Rauxeler Fußball-Hallenstadtmeisterschaft waren geprägt vom Doppeltriumph des SC Arminia Ickern. Aber auch die SG Castrop, die Spvg Schwerin und der FC Frohlinde holten jeweils den Titel.
Spielertrainer Dieter Beleijew führte die SG Castrop zum zweiten Titel unterm Hallendach nach 1986. Im Finale schlugen die Castroper den VfB Habinghorst mit 4:0. Die Tore erzielten Dirk Laudien, Sascha Sachweh, Stefan Figur und Stefan Lüneberg. Dritter wurde die Victoria Habinghorst mit einem 4:1 über den SuS Merklinde.
Spvg Schwerin hätte Pokal behalten können
Damals wurde vor den Gruppenspielen noch eine Qualifikation ausgetragen. Dort erwischte es bereits den Titelverteidiger Spvg Schwerin. Der Verbandsligist verlor überraschend mit 1:2 gegen den C-Kreisligisten GFV Apollon. Schwerin war allerdings auch nicht mit der ersten Mannschaft angetreten.
Bitter für die Schweriner: Hätten sie 1990 gewonnen, hätten sie den Wanderpokal des Bürgermeisters nach dem dritten Triumph nach 1988 und 1989 behalten dürfen.
Der GFV Apollon aus Ickern schied übrigens wiederum in der Gruppenphase punktlos hinter Victoria Habinghorst und Eintracht Ickern aus.
1991: Die Schweriner Wiedergutmachung
Nur ein Jahr nach dem bitteren Qualifikations-Aus stemmten die Fußballer der Spvg Schwerin wieder den Pokal in die Höhe. Der in die Landesliga abgestiegene Klub besiegte im Endspiel den VfB Habinghorst im Siebenmeterschießen mit 7:6.
Schwerins Keeper Detlev Luchtenveld war letztlich der Held, da er zunächst den Siebenmeter von Bernd Fuhrmann hielt und dann Edgar Wossning selbst als Schütze keine Chance ließ.
Zuvor gab es auch bereits eine Entscheidung im Siebenmeterschießen. Die SG Castrop wurde Dritter durch ein 9:8 gegen Genclikspor. Nach regulärer Spielzeit stand es 4:4. Für Genclikspor trafen Thorsten Nilkowski, Erdem Ersoy, Ergin Ersoy und Gordon Hupe. Für Castrop waren Sven Noschka (2), Klaus Zmyslony und Dieter Beleijew erfolgreich.
Für das Zitat des Turniers sorgte Peter Macholl, Trainer des GFV Apollon Rauxel: „Für mich persönlich hat ein solches Hallenturnier keinen großen Stellenwert. Die Unterschiede zwischen den Mannschaften sind einfach zu groß.“
1992: Arminia Ickern gewinnt vom Punkt
Drei Treffer erzielte Carsten Koch für Arminia Ickern im Endspiel gegen den VfR Rauxel. Dennoch reichte das vorerst nicht zum Sieg bei der Hallenstadtmeisterschaft. Denn auch die Rauxeler trafen dreimal durch Ralf Bollien, Markus Bäcker und Klaus Wagner.
Im Siebenmeterschießen setzte sich letztlich aber Ickern mit 7:5 durch. Der dritte Platz ging an Genclikspor, das sich mit 3:2 gegen den TuS Henrichenburg durchsetzte.
In der Zwischenrunde kam es beim 4:3 des SC Arminia gegen die Spvg Schwerin allerdings zu unschönen Szenen. Nachdem in der hektischen Schlussphase auf beiden Seiten jeweils ein Spieler die Rote Karte sah, drängte Schwerins Trainer Volker Krumtünger den Zeitnehmer und den Schiedsrichter darauf, die Uhr anzuhalten. Es entstand ein Handgemenge, in das auch der damalige Fußball-Spartenleiter Friedhelm Steinert verwickelt war.

1993: Arminia Ickern verteidigt den Titel in der Halle
Erneut reckte Arminia Ickern den Pokal in die Höhe. Mit 2:1 besiegten sie die Spvg Schwerin im Finale. In der Vorrunde hatten sich beide Teams 1:1-Unentschieden getrennt. Sven Fischer und Thorsten Marquardt brachten die Arminen mit 2:0 in Führung, der 1:2-Anschluss durch Christoph Schaumberg reichte den Schwerinern letztlich nicht.
Als stimmungsvoller Höhepunkt galt damals die Partie um den dritten Platz zwischen Genclikspor und Eintracht Ickern. Der türkische Klub Genclikspor hatte zahlreiche Fans mitgebracht und wurde lautstark angefeuert. Mit Erfolg: Genclikspor gewann mit 4:2 durch Tore von Ari Mohammed (2), Turhan Ersin und Günther Schröder.
Dass Eintracht Ickern überhaupt ins Halbfinale kam, war dem Torverhältnis geschuldet. In der Gruppe waren die Ickerner punktgleich mit dem SV Dingen und Wacker Castrop. Letztlich hatte Eintracht (3:4) das bessere Torverhältnis gegenüber Wacker (7:9) und Dingen (5:9).

1994: Der FC Frohlinde gewinnt zum dritten Mal
Wieder mussten die Spieler der Spvg Schwerin mit gesenkten Köpfen das Spielfeld verlassen. Mit 0:1 unterlagen sie im Finale dem FC Frohlinde. Vor 400 Zuschauern erzielte Michael Herzberg den entscheidenden Treffer.
Dritter wurde der SuS Merklinde, der den VfR Rauxel mit 3:2 besiegte. Sascha Bogdanowicz (2) und Andreas Büscher trafen für den SuS, die Tore des VfR erzielten Robert Bartikowski und Thorsten Gellert.
Pech für den Turniersieger FC Frohlinde: Trainer Achim Waldert gab nach dem Turnier seinen Rücktritt bekannt, weil der FCF für die kommende Saison bereits Udo Drees vom VfR Rauxel als seinen Nachfolger verpflichtet hatte. Waldert war angeblich über diesen Schritt nicht informiert worden. Bis zum Saisonende sprang Wolfgang Baumann als Coach ein.
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