Gesundheitliche Bedenken auf Sportplatz von A-Ligist „Stadt Herne sollte sich kaputt schämen“

Von Sportredaktion
Gesundheitliche Bedenken auf Sportplatz von A-Ligist: „Stadt Herne sollte sich kaputt schämen“
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Während Eltern am Spielfeldrand ihrer Kinder wegen mitfiebern, ist beim Herner A-Kreisligisten RSV Holthausen derzeit Durchhaltevermögen gefragt – und das nicht nur sportlich. Besonders bei den E- und F-Junioren wird Fußball auf dem Ascheplatz zur staubigen Angelegenheit. Die anhaltend trockene Witterung der vergangenen Wochen hat das Spielfeld des Herner A-Ligisten in eine wahre Staubwüste verwandelt – mit spürbaren Folgen für Spieler, Eltern und Anwohner.

Wie die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) berichtet, darf der RSV Holthausen den Platz laut Stadt Herne erst Ende Mai wieder bewässern. Vereinsvorsitzender Ralf Otto zeigt dafür wenig Verständnis: „Es könnte ja noch Bodenfrost geben“, habe die Stadt argumentiert. Ein Umstand, der bei Spielern wie Zuschauern für Kopfschütteln sorgt – und Erleichterung brachte da zumindest der Regen am vergangenen Sonntag.

Kinder „spucken Asche“ zwei Tage später

Doch ein paar Tropfen reichen bei weitem nicht, um die Situation zu entspannen. Otto schlägt im Gespräch mit der WAZ Alarm: „Die Kinder bekommen ja eine Staublunge.“ Eltern hätten ihm berichtet, dass ihre Kinder noch zwei Tage nach einem Spiel „Asche spucken“. Ein Zustand, der sowohl aus gesundheitlicher als auch sportlicher Sicht kaum tragbar ist.

Ein weiteres Problem: Die Bewässerungsanlage kann nur durch eine externe Firma aktiviert werden – der eigene Platzwart hat keine Befugnis. Auch notwendige Instandhaltungsarbeiten wie das Abziehen und Einebnen des Platzes bleiben aus, um keine Staubwolken zu verursachen, die die Nachbarschaft beeinträchtigen würden. „Das ist kein Dauerzustand“, betont Otto.

Ralf Otto findet deutliche Worte

Die Diskussion um einen Kunstrasenplatz flammt erneut auf. „Die Asche ist dem Tod geweiht“, so Otto. Für ihn steht fest: Die Stadt müsse handeln. „Die Stadt Herne sollte sich kaputt schämen“, sagt er deutlich.

Die staubige Misere hat auch Folgen für die Nachwuchsarbeit des Vereins. Laut Otto überlegen einige Eltern, ihre Kinder wegen der unzumutbaren Bedingungen abzumelden oder den Verein zu wechseln. „Es gibt leider auch keine Verordnung, dass der Platz in diesem Zustand unbespielbar ist“, so seine ernüchternde Bilanz.