Wer am 4. Mai dieses spannungsgeladene 2:2 im Westfalenliga-Topspiel um die Vizemeisterschaft zwischen der SpVgg Horsthausen und dem SV Wacker Obercastrop live im Stadion gesehen hat, wird am Mittwoch (7. Mai, ab 19 Uhr) garantiert wiederkommen zum Kreispokal-Halbfinale dieser beiden Mannschaften an gleicher Stelle.
Einen Tag nach dem Aus von Trainer Zouhair Allali, war es in der ersten Halbzeit ein Spiel, das Wackers Fußballer dominierten - ja sogar den Sieg verschenkten - ging es in den zweiten 45 Minuten hin und her, mit minutenlangen Daueroffensiv-Phasen - mal von der einen, dann wieder der anderen Mannschaft.
Langeweile kam bis in die Nachspielzeit nie auf. Sowohl Horsthausen als auch Obercastrop wollten unbedingt noch den Bigpoint setzen. Nach sieben Minuten die erste Obercastroper Großchance. Nach einem abgeblockten Sosa-Schuss landete der Ball bei Kevin Großkreutz, der das leere Tor vor sich hatte, abzog, doch plötzlich war Keeper Benjamin Carpentier zur Stelle, um zur Ecke zu klären.

Im selben Rhythmus machte Wacker weiter. Überraschend hatte Horsthausen dieser Obercastroper Offensivpower bis auf wenige Ausnahmen nur defensiven Kampfgeist entgegenzusetzen. Die beste Chance des Gastgebers in Minute 20, als Marvin Rathmann aus spitzem Winkel nur den Außenpfosten traf.
Dann gab es Elfmeter für Wacker (27.). Brightney Igbinadolor war von Caspar Biebersdorf von den Beinen geholt worden. Igbinadolor schnappte sich wie selbstverständlich den Ball, schritt zum Punkt, und scheiterte an Torwart Carpentier. Dieser Elfmeter war auch eher wie eine Rückgabe geschossen.
Wenig später stand Igbinadolor erneut im Brennpunkt, als er sich gegen mehrere Horsthausener Abwehrspieler durchsetzte, mit seinem Flachschuss aus 14 Metern in Torwart Carpentier wieder seinen Meister fand. Und auch Elvis Shalas 14-m-Granate hielt Carpentier. Dass es mit 0:0 in die Halbzeitpause ging, verdankt Horsthausen allein seinem Torwart.
In den zweiten 45 Minuten war‘s ein anderes Spiel. Horsthausen wurde offensiver. Und führte durch das 1:0 (48.) von David Schroven schnell. Was wiederum Wacker nicht schockte. Niklas Malchrowitz sprintete die linke Außenbahn entlang, passte den Ball flach vors SpVgg-Tor - und Elvis Shala vollende am langen Pfosten zum 1:1 (57.).
Dreimal hatte sich der Sekundenzeiger um die eigene Achse gedreht, da schlug Kevin Großkreutz per Traumtor zu - 2:1 (60.) für Obercastrop. Die Wacker-Welt war wieder in Ordnung. Doch halbrechts frei zum Schuss kommend glich Mahmud Shala noch aus zum 2:2 (70.). Es folgten Torchancen: Wackers Wientzek und Horsthausens Carpentier waren aber nicht mehr zu überwinden.
Trainer Jimmy Thimm resümierte nach dem Schlusspfiff: „Nach dieser nicht einfachen Woche haben wir mit Herz, Leidenschaft und Mut gespielt. Horsthausen hätte sich nicht beklagen dürfen, wenn wir zur Pause 3:0 geführt hätten. Wir hatten Bock auf dieses Spiel.“
Westfalenliga 2: Spvg Horsth. - W. O´castrop 2:2 (0:0)
OBERCASTROP: Wientzek; Gerding, Zentler, Shala (78. Pogrzeba), Igbinadolor, Steinrötter, Großkreutz, Meckel (76. L. Onofaro), Sosa (71. Kapitza), Malchrowitz, Can.
Tore: 1:0 (48.), 1:1 (57.) Shala, 1:2 (Großkreutz), 2:2 (70.).