Der Fußball hat öfter Dinge zu bieten, die leicht ungewöhnlich klingen. So zum Beispiel jetzt wieder: Da ist ein Torwart nach Jahren beim Bezirksligisten Westfalia Huckarde in dieser Saison wieder zum SV Wacker Obercastrop heimgekehrt, um mit früheren Kollegen gemeinsam den Aufstieg in die Kreisliga A zu wuppen.
Soweit ist das nicht unbedingt ungewöhnlich. Paul Meschkis hat auch zwei, dreimal für Wacker II in der Bude gestanden. Nun ist er Feldspieler. Trainer Björn Brinkmann hat den Torwart umprogrammiert. Warum? „Für die Kreisliga B ist Paul ein guter Feldspieler“, so Brinkmann. Und bei drei Torhütern gibt bei Wacker II halt ein Überangebot an Keepern.
Torhüter schießt bereits Tore
Durch einige verletzte Spieler, darunter auch Stürmer Alexander Wagener (Kreuzbandriss), gab es bei Wacker II Bedarf im Offensivbereich. Torwart Paul Meschkis wurde von Trainer Brinkmann nach Absprache ins Feld beordert - und hat inzwischen schon zweimal gezeigt, dass er nicht nur Tore verhindern, sondern auch Tore schießen kann.
Zuletzt erst wieder im Spiel gegen VfB Börnig II. Beim 7:0 traf der 29-Jährige in der 68. Minute zum 5:0 - per Elfmeter. „Du schießt den Elfer“, hatte Trainer Brinkmann dem gelernten Torwart den Ball in die Hand gedrückt. Meschkis selbst sagt zu seiner neuen Position im Spiel: „Ich habe als Feldspieler ebensoviel Spaß wie als Torwart. Hauptsache: Ich darf spielen.“

Irgendwann hoffe er aber auch wieder im Tor zu stehen, sagt Meschkis. Der Platz zwischen den Pfosten war schon immer seine angestammte Position. „Zuletzt habe ich bei den Minikickern im Feld gespielt.“ Dass Paul Meschkis gut mit dem Ball am Fuß umgehen kann, hat er in jahrelangem Training in einer Dortmunder Fußballschule gelernt. „Dort hat man uns halt auch die moderne Art des Torwartspiels beigebracht.“
Die ersten drei Jahre im Seniorenfußball stand Paul Meschkis beim SV Wacker Obercastrop im Tor. Damalige Mitspieler waren unter anderem Moritz Budde, Stefan Kitowski und David Queder. Es folgten viele Jahre bei Bezirksligist Westfalia Huckarde im Tor. „Wir früheren Wackeraner wollten wieder gemeinsam Fußball spielen - deshalb bin ich zurückgekommen“, so Meschkis.
Showtime in der Kreisliga B1
Apropos SV Wacker II: Trainer Brinkmann musste am 23. Oktober einen „Sprint“ hinlegen, um pünktlich zum Börnig-Spiel an der Seitenlinie zu stehen. Er kam angedüst von einem Ausflug nach Willingen mit Wackers Altherren-Fußballern. „Zum Börnig-Spiel wieder da zu sein, war für mich Ehrensache“, so der Trainer.
Am abschließenden Oktober-Sonntag ist übrigens Showtime der Top 4 in der Kreisliga B1. Wacker II (2.) kickt ab 13 Uhr in der Erin-Kampfbahn gegen SV Fortuna Herne (3.). „Von den Fortuna-Jungs kenne ich viele von früher - das wird nicht leicht“, so Brinkmann. Vielleicht schlägt Keeper Meschkis ja auch wieder als Torschütze zu. Zudem empfängt die Spvg Horsthausen II (1.) die SG Victoria/SF II (4.).
Spvg Schwerin trauert um Horst-Dieter Reuter: Er war ein bekanntes Gesicht in Castrop-Rauxel
Im Video: Highlights vom Derby zwischen VfB Habinghorst und Arminia Ickern - vier Tore, Rote Karte
Umfrage: Hat der VfB Habinghorst den Aufstieg schon in der Tasche?
Vor enormer Kulisse: Rote Karte und viele Tore zwischen VfB Habinghorst und Arminia Ickern