Youngster von FC Castrop-Rauxel spielt starke Debüt-Saison „Mit 19 Jahren ist das nicht normal“

FC Castrop-Rauxel : 19-Jähriger Verteidiger freut sich auf das Spiel
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Es hakte und ruckelte zu Beginn der Saison 2024/25 in der Fußball-Bezirksliga beim FC Castrop-Rauxel. Urlauber und viele Verletzte sorgten für Personalnot im Team von Trainer Tino Westphal. Der damals 19-jährige Neuzugang aus Dortmund, Sami Simsek, der mittlerweile zum Stammpersonal gehört, fehlte auch an den ersten Spieltagen.

Lob für den Youngster aus Mengede

Nur drei Schnupperminuten nach seiner Einwechslung am 2. Spieltag konnte Sami Simsek vom FC Castrop-Rauxel im zweiten Saisonspiel gegen Westfalia Huckarde für sich verbuchen. Trainer Westphal erklärte warum: „Sami war im Urlaub und hatte noch nicht die nötige Fitness.“

Der Kicker, der am 4. Januar 20 Jahre alt wurde, erlebte erst am 15. September 2024 im Derby gegen die Spvg. Schwerin seinen ersten Startelf-Einsatz. Und trotz der 2:3-Niederlage genoss der 1.84 Meter große Youngster fortan das Vertrauen seines Trainers. Fünf Tore hatte der Innenverteidiger bis zum 16. Spieltag erzielt, einige waren ganz entscheidend.

Tino Westphal, Trainer des FC Castrop-Rauxel, zeigte sich nach einigen Spielen ganz begeistert, wenn es um Sami Simsek ging. Der im Sommer aus der Jugend von Eintracht Dortmund zum Fuchsweg gekommene Dortmunder Junge zeigte sich abgebrüht wie ein Routinier.

FC Castrop-Rauxel Coach Tino Westphal setzt sich seine Kappe auf.
Tino Westphal zieht den Hut vor der Leistung seines Innenverteidigers Sami Simsek. © VOLKER ENGEL

In der Verteidigung, aber auch wenn es um eine Elfmeter-Ausführung ging. Westphal sagte: „Es ist ja nicht normal, dass ein so junger Bursche so eiskalt vom Elfmeterpunkt ist.“ Obwohl ja noch so ein erfahrener Strafstoßschütze wie Marc Schröter im Team steht.

Selbst Kapitän Kevin Brewko hätte ihm den Ball in die Hand gedrückt, wenn es um einen Elfer ging, sagte Simsek jetzt im Gespräch mit dem Reporter dieser Redaktion.

Sami Simsek, eigentlich Innenverteidiger, der beim Fußball-Bezirksligisten FC Castrop-Rauxel auch schon auf Außen spielte, hat einige wichtige Tore erzielt. Mit einem Doppelpack (natürlich dabei ein Elfmeter) sicherte er das 2:2 gegen CFK Bochum ganz alleine.

Der in Dortmund-Mengede mit seiner Familie wohnende Fußballer fühlt sich in Castrop-Rauxel richtig wohl und hat auch noch Ambitionen, mit seiner Mannschaft die Spitze anzugreifen.

Selbst die neun Punkte Vorsprung des FC Altenbochum schrecken ihn nicht von dieser These ab: „Es ist doch alles möglich und wir haben gegen den Tabellenführer ja auch gewonnen.“ Nämlich am 13. Oktober mit 2:0 am Bochumer „Pappelbusch“.

In der Nähe der Familie angefangen

FC Castrop-Rauxels Sommerneuzugang Sami Simsek hat mit fünf Jahren in Nähe seines Familien-Domizils bei Mengede 08/20 mit dem Fußball begonnen. Wie sein Bruder Ethem, der eineinhalb Jahre älter ist und heute beim Kreisliga-A-Ligisten RW Germania im Bodelschwingher Odemsloh spielt.

Übrigens auch in der Innenverteidigung wie der jüngere Filius. Der brachte jetzt noch eine pikante Note ins Spiel. Sami trifft nämlich mit seinem FC in einem Testspiel am 23. Januar auf seinen Bruder bei Rot-Weiß Germania, der schon daheim gefeixt hätte, dass Sami gegen ihn kein Tor schießen würde. Es sei denn, das Westphal-Team bekommt einen Elfmeter zugesprochen.

Sami Simsek vom FC Castrop-Rauxel wird von seinen Mannschaftskollegen bejubelt.
Sami Simsek (m.) vom FC Castrop-Rauxel spielt eine bärenstarke Hinrunde und kann als Verteidiger für ordentlich Torgefahr sorgen. © privat

Bis Sami Simsek im Sommer 2024 beim FC Castrop-Rauxel anheuerte, hatte er schon einige Stationen hinter sich. Nach Mengede ging es in die D-Jugend zum VfB Waltrop, dann fünf Jahre zur SG Wattenscheid und weiter in die A-Jugend von Eintracht Dortmund. Dann kam die Anfrage des FC Castrop-Rauxel und Sami wurde im Sommer ein Europastädter.

Der FC-Kicker studiert an der Bochumer Universität Maschinenbau und sieht der weiteren Zukunft in einem guten Umfeld mit FC-Präsident Uwe Blase froh entgegen. Vor allem der Traum vom Titel lässt ihn nicht los: „Man darf ja träumen dürfen“, sagte er.

Sein Trainer Westphal ist voll des Lobes für den jetzt 20-Jährigen: „Ich bin mehr als zufrieden.“ Noch einmal wies der Coach auf die Abgeklärtheit und Nervenstärke beim Elfmeter hin, wie zuletzt beim 5:1 gegen Weitmar: „Mit 19 Jahren, das ist nicht normal, da hat er den Torwart richtig verladen.“