Ein Demir kommt selten allein. Schon gar nicht beim Bezirksligisten FC Frohlinde. Spielte Omar Demir bis zum Ende der Saison 2022/23 für den Klub von der Brandheide, heuerte in der aktuellen Winter-Wechselperiode mit Mohamed ein anderer Demir beim FC Frohlinde an. Ein Innenverteidiger mit Oberliga-Erfahrung.
Mohamed Demir hat einen Vertrag bis zum 30. Juni 2024 unterschrieben. Und wagt damit einen Neustart im höherklassigen Fußball. Nach einem Kreuzbandriss, bei dem auch beide Menisken gerissen waren. „Nach zweieinhalb Jahren ohne Fußball hatte ich festgestellt, dass es nicht ohne geht“, so Mohamed Demir.
Reingeschnuppert in den Fußball hatte der Innenverteidiger in dieser Hinrunde beim C-Ligisten Kültürspor Datteln - und hat festgestellt: „Es geht wieder.“ Folglich machte er nun den nächsten Schritt in die Bezirksliga, um bei der Rettungsaktion mitzuhelfen, den FC Frohlinde vor dem Sturz in die Kreisliga A zu bewahren.
Viele Testspiele zum Einzuspielen
In zwei Testspielen war Mohamed Demir schon am Ball für Frohlinde - und hat erkannt: „Wenn alle hart mitarbeiten, sind wir stark genug, um den Abstieg zu verhindern. Das geht aber nur, wenn das auch in den Köpfen der vielen talentierten jungen Spieler ankommt.“
Der neue Trainer Sven Berger mache ein gutes Training. Der personelle Umbruch mit der Menge an neuen Spielern würde vom Trainer mit vielen Testspielen in die richtigen Bahnen gelenkt. „Wir müssen uns als Mannschaft erst richtig einspielen, damit beim Saison-Wiedereinstieg Mitte Februar die Automatismen passen“, so Demir.

60 Oberliga-Spiele in der Vita
Mit 27 Jahren zählt Mohamed Demir vom Alter her zu den gestandenen Fußballern beim runderneuerten FC Frohlinde. Von seiner Erfahrung her sowieso. In der Oberliga hat er 60 Mal für die Spvg Erkenschwick und den TSV Marl-Hüls gekickt. Von rechnerisch 5400 Minuten stand Demir dabei 4713 Minuten auf dem Platz.
Doch dann geschah das eigentlich Unfassbare: „Ich bin an Krebs erkrankt, als ich im Fußball richtig gut drauf war und durchstarten wollte“, erzählt Mohamed Demir. Diese schwere Krankheit hat er überwunden. Bei A-Kreisligist Westfalia Vinnum und Bezirksligist Union Lüdinghausen stieg der Innenverteidiger nach langer Pause wieder in den Fußball ein.
Erste Gehversuche wieder in Kreisliga C
„In Lüdinghausen habe ich dann gemerkt, dass es höherklassig wieder klappen könnte“, so Demir. Es folgte der Wechsel zu Firtinaspor Herne. „Im ersten Testspiel habe ich mir dort nach einer halben Stunde das Kreuzband und beide Menisken gerissen“, erzählt Demir. Die Folge: zweieinhalb Jahre kein Fußball.
Ehe der 27-Jährige in dieser Saison über Bekannte den Kontakt zu Kültürspor Datteln geknüpft hat, um dort die ersten fußballerischen Gehversuche zu wagen. Und nun ist er eben beim FC Frohlinde in der Bezirksliga gelandet.
„In den Spielen der Kreisliga C für Kültürspor habe ich gemerkt, dass für mich auch wieder mehr geht im Fußball“, so Mohamed Demir, der nun dem FC Frohlinde helfen möchte, in der Bezirksliga zu bleiben.