Frohlindes Trainer Berger setzt auf Youngster 20-jähriger Vize-Kapitän lässt Zukunft offen

FC-Trainer Sven Berger setzt auf Youngster: Mit 20 Jahren bereits Vize-Kapitän in Frohlinde
Lesezeit

Wenn ein Fußballer, der Mitte Januar erst 20 Jahre alt wurde, vom Trainer zum Vize-Kapitän ernannt wird, ist das sehr ungewöhnlich. Muss aber triftige Gründe haben. Bei Pierre-Dominik Netthöfel vom FC Frohlinde ist das der Fall.

Bis zur Winterpause in 13 Spielen am Ball

Trainer Sven Berger sagt dazu, warum er so großes Vertrauen in Netthöfel gesetzt hat: „Pierre ist ein zuverlässiger Arbeiter, lauffreudig, meinungsstark - und immer äußerst aktiv auf dem Platz unterwegs.“ Mehr Lob geht nicht.

Neben dem Vize-Kapitän-Job trägt der junge Kicker auch noch das im Fußball legendäre Trikot mit der Nummer 10. Als Spielmacher sieht sich Netthöfel aber nicht: „Das sind bei uns Maurizio Fenu und Dennis Adamczok.“

Er selbst sei der Malocher, der überall auf dem Platz herumlaufe, lacht Netthöfel. Keinesfalls sieht er sich als so etwas wie ein Star beim FC Frohlinde sieht: „Das sind ganz andere Jungs. Meine Aufgabe in den Spielen ist es, Meter zu machen, um der Mannschaft zu helfen.“

Frohlindes Youngster Pierre Netthöfel (r.).
Frohlindes Youngster Pierre Netthöfel (r.). © Jens Lukas

Dass er bereits in so jungen Jahren vom Trainer zum Vize-Kapitän ernannt worden sei, läge wohl mit daran, dass er im Training und den Spielen viel spreche, denkt Netthöfel. Rein fußballerisch bestätigt er indes genau das, was Trainer Berger ihm mit auf den Weg gibt: „Technisch und taktisch muss Pierre noch zulegen.“

Selbst sagt der junge Fußballer dazu: „Ich laufe sehr viel und bin auf dem Platz eigentlich überall unterwegs, was taktisch nicht immer klug ist. Und an der Kugel bin ich häufig einfach noch zu hektisch und nicht cool genug.“

Was nicht ist, kann ja noch werden. Spieltechnisch ist die Entwicklung bei einem derart motivierten Fußballer wie Pierre-Dominik Netthöfel in so jungen Jahren nicht abgeschlossen. Wenngleich er mit seinen Einsatzzeiten im Kreisliga-Topteam FC Frohlinde zufrieden ist.

In 15 Spielen bis zur Winterpause kickte Netthöfel 13 Mal für den FC Frohlinde - achtmal über volle 90 Minuten. Ausgerechnet im Topspiel beim VfB Börnig hatte er mit 31 Minuten die kürzeste Einsatzzeit. „Da musste ich vorher noch arbeiten“, erklärt der in Ausbildung zum Physiotherapeuten befindliche 20-Jährige.

Als Dortmunder Junge natürlich BVB-Fan

Als Meister sieht Netthöfel den FC Frohlinde indes noch nicht: „Wir führen die Tabelle ja nicht mit großem Vorsprung an. Der VfB Börnig ist vorne - und mit Wacker II und den Sportfreunden Habinghorst/Dingen gibt es weitere starke Gegner direkt im Nacken.“

Für Netthöfel steht indes fest: „Börnig wird noch schwächeln - dann müssen wir da sein und das ausnutzen.“ Beim Dienstag-Telefonat freute er sich nach dem Training schon im Fernsehen auf Pizza bei den Champions-League-Spielen. Sein Herz schlägt dabei höher für den BVB.

„Als Dortmunder Junge wird man als Borussia-Fan schon geboren.“ Wurde dann ja auch ein netter Abend für Pierre-Dominik Netthöfel durch den klaren Sieg der Schwarz-Gelben bei Benfica Lissabon. Die Tür zum Achtelfinale steht weit offen.

In der Junioren-Westfalenliga gekickt

Die eigene Entscheidung, ob er in der Saison 2025/26 weiter beim FC Frohlinde kickt, ist aktuell nicht gefallen. „Ich bin derzeit auch mit einem anderen Verein im Austausch. Und in dieser Woche habe ich auch ein Gespräch mit Frohlindes sportlicher Leitung. Danach entscheide ich mich“, sagt Netthöfel.

Grundsätzlich gehen die Gedanken des jungen Fußballers auch in die Richtung, in den nächsten Jahren höherklassig spielen zu wollen: „Ich würde schon gerne austesten, bis in welche höhere Spielklasse es gehen kann für mich.“

Warum auch nicht? Schließlich hat der 20-Jährige in der A-Jugend beim Hombrucher SV in der Westfalenliga gespielt. „Dann kam ein neuer Trainer, der nicht auf mich gesetzt hat. Also bin ich zurück zum FC Frohlinde gewechselt.“

Dort wurde Netthöfel im Bezirksliga-Abstiegsjahr schon hochgeschrieben in den Seniorenfußball - und hat in dieser Saison 2230 Minuten gespielt. „Für Frohlindes A-Junioren bin ich damals in den wichtigen Spielen auch aufgelaufen.“

Pierre-Dominik Netthöfel ist eben jemand, der immer ist, wenn er irgendwo gebraucht wird. Am Sonntag (16. Februar) definitiv beim Rückrundenauftakt im Derby gegen Eintracht Ickern (Anstoß: 15.15 Uhr).