Wacker-Boss sendet deutliche Worte nach Brünninghausen „Sofort aus Westfalenliga abmelden“

Wacker-Boss sendet deutliche Worte nach Brünninghausen: „Sofort aus Westfalenliga abmelden“
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Die Unruhen der zurückliegenden Wochen beim FC Brünninghausen sorgen auch bei den Westfalenliga-Konkurrenten für Kopfschütteln. Martin Janicki (Wirtschaftsrat-Vorsitzender bei Wacker Obercastrop) und Marcel Gerresheim (Kassierer der SpVgg Horsthausen) wählen deutliche Worte.

„Vorgehen von Brünninghausen nichts anderes als Wettbewerbsverzerrung“

Kurz zum Hintergrund: Die Mannschaft der Dortmunder war nach der vom Verein angekündigten bevorstehenden Trennung von Trainer Giovanni Schiattarella und dem Sportlichen Leiter Reza Hassani in den Streik getreten. Die Partie gegen den Lüner SV wurde abgesagt, der LSV gewann die drei Punkte am Grünen Tisch. Am zurückliegenden Spieltag gegen Spitzenreiter TSG Sprockhövel standen dann lediglich vier Spieler des ursprünglichen Kaders im Aufgebot. Der FCB – nach der Hinrunde noch Tabellenzweiter – verlor krachend mit 0:9.

In der Tabelle sind Wacker (3.) und Horsthausen (4.) mittlerweile am FCB (5.) vorbeigezogen. Auch wenn diese Redaktion aus dem Umfeld der Brünninghauser weiß, dass über einen Rückzug aus dem laufenden Spielbetrieb nach wie vor nachgedacht wird, gibt es eben auch jene Verantwortliche, die darauf spekulieren, mit den bereits eingefahrenen 33 Punkten die Klasse halten zu können. Um im Sommer einen Neustart in der Westfalenliga anzustreben. Sehr zum Unverständnis aus Horsthausen.

Giovanni Schiattarella (vorne) und Reza Hassani waren in der Hinrunde das sportliche Führungsduo beim FC Brünninghausen.
Giovanni Schiattarella (vorne) und Reza Hassani waren in der Hinrunde das sportliche Führungsduo beim FC Brünninghausen. © Foltynowicz

„Aus meiner Sicht ist das aktuelle Vorgehen von Brünninghausen nichts anderes als Wettbewerbsverzerrung“, sagt Marcel Gerresheim. Der Kassierer der SpVgg erläutert: „Das Prekäre an der Situation ist doch, dass sowohl Vereine im Aufstiegskampf als auch im Abstiegskampf direkt betroffen sind. Es kann doch nicht sein, dass an einem Spieltag der Lüner SV die drei Punkte quasi geschenkt bekommt. Einen Spieltag darauf die TSG Sprockhövel aber etwas für ihr Tore-Konto machen kann“, so Gerresheim.

Im Gegensatz zum SV Wacker trifft Horsthausen in dieser Saison sogar noch auf den FC Brünninghausen (29. Spieltag). Das Hinspiel der Obercastroper war beim Stand von 1:0 aufgrund eines defekten Flutlichtmastes abgebrochen worden. Das Nachholspiel verlor Wacker mit 1:3. Beim Aufeinandertreffen in der Rückrunde (16. Februar) gab es den Spieler-Streik noch nicht. Wacker gewann dennoch mit 2:1.

„Sofort aus der Westfalenliga abmelden“

Für Martin Janicki ist die Lage klar: Er sieht die Situation wie sein Freund aus Horsthausen. Wacker und die SpVgg haben seit dieser Saison eine Kooperation. „Ohne die Hintergründe in Brünnighausen genau zu kennen, wirkt das Ganze für mich wie ein interner Machtkampf. Wenn dieser jetzt nur den Verein selbst betreffen würde, wäre es kein Thema für mich. Aber dies ist nicht der Fall. Die Sachlage ist doch klar: hier wird ein Machtkampf auf den Schultern der Liga ausgetragen. Aus meiner Sicht muss der Vorstand von Brünninghausen jetzt mal Tacheles reden und mit diesem Hin und Her, Spielen oder nicht Spielen, aufhören“, sagt der Wirtschaftsrat-Vorsitzende von Wacker.

Horsthausens Vorstandsmitglied Marcel Gerresheim (l.) spricht von Wettbewerbsverzerrung, Wackers Martin Janicki (r.) sieht es genau so.
Horsthausens Vorstandsmitglied Marcel Gerresheim (l.) spricht von Wettbewerbsverzerrung, Wackers Martin Janicki (r.) sieht es genau so. © Lars Biermann

Eine endgültige Entscheidung müsse endlich getroffen werden. Janicki spricht Klartext: „Konsequenter und fairerweise sollte Brünnighausen die Mannschaft sofort aus der Westfalenliga abmelden“, so Janicki deutlich.

Ob und wann der FC Brünninghausen eine endgültige Entscheidung in der Causa treffen möchte, war am Freitagvormittag (14. März) noch nicht klar. Zu den Äußerungen von Janicki und Gerresheim wollte sich der FC Brünninghausen gegenüber dieser Redaktion nicht äußern.

Die Auswärtspartie von Brünninghausen am Sonntag (16. März) bei Westfalia Herne ist nach wie vor angesetzt (Stand: 14. März, 11.55 Uhr). Für Wacker geht es im Aufstiegskampf weiter um wichtige Punkte. Die Obercastroper müssen beim RSV Meinerzhagen (8.) ran. Anstoß ist hier um 15 Uhr.