Der FC Altenbochum ist sportlich das Maß der Dinge in der Bezirksliga 10. Ein Neun-Punkte-Polster wurde bis zur Winterpause aufgebaut zum ersten Verfolger, SC Weitmar 45. Zehn Punkte zurück liegen Westfalia Huckarde und CF Kurdistan Bochum. Der FC Castrop-Rauxel hat sich durch drei Niederlagen in der Hinrunden-Endphase wohl aus dem illustren Kreis der Aufstiegsanwärter rauskatapultiert.
Für Trainer Frank Rinklake ist es die Abschieds-Saison nach 13 Jahren als Trainer des FC Altenbochum. Folglich macht er kein Hehl daraus, dass er aufsteigen möchte: „Das wäre herrlich.“ Für den aus zwei Fusionen hervorgegangenen FC wäre die Landesliga völliges Neuland. „Wir waren häufig nah dran am Aufstieg. Dann grätschte Corona dazwischen - und zuletzt die Sportfreunde Wanne. Eigentlch sind wir jetzt dran“, so Rinklake.
Rinklakes Nachfolger steht fest
Was Frank Rinklake - er wird Ende Januar 55 Jahre alt - nach dieser Saison macht, weiß er noch nicht: „Wie heißt es so schön: Ich bin offen nach allen Seiten.“ Auch Altenbochum habe ihm ein Angebot als Trainer für die Zweite Manschaft gemacht. „Ich habe viele Freunde in Altenbochum“, so Rinklake. Einen Nachfolger für den scheidenden Trainer gibt es bereits: Ex-Profi Axel Sundermann steigt am 1. Juli 2023 ein.
Der Ende Januar ebenfalls 55 Jahre alt werden Sundermann kam als Profi bei Hannover 96, FC Freiburg und VfL Bochum auf 207 Spiele in der 1. und 2. Bundesliga. International hat er im UEFA-Cup und Europapokal der Pokalsieger gekickt. Nach der Profi-Laufbahn hat Sundermann lange den SC Weitmar 45 trainiert und bis in die Landesliga geführt.
Im Jahr 2020 legte Sundermann eine Pause als Trainer ein. „Axels Vita spricht für sich. Er hat eine riesige Menge an Erfahrung und er ist auch zwischenmenschlich eine Eins. Hinzu kommt: Er kennt bereits sehr viele unserer Spieler und konnte sie seit längerer Zeit beobachten“, sagte Altenbochums Sportlicher Marcus Ritter gegenüber der WAZ zur Trainer-Neuverpflichtung.

Trainer möchte Bronze-Stuhl
Bis Axel Sundermann am 1. Juli einsteigt, schwingt weiter Frank Rinklake das Trainer-Zepter beim Meisterschafts-Favoriten der Bezirksliga 10. Das Neun-Punkte-Polster auf den SC Weitmar sei aber kein Ruhekissen. „Jetzt kommt es auf den Trainer an. Ich muss ständig den Finger heben, um den Spielern klarzumachen, dass sie die Rückrunde weiter höchstkonzentriert angehen müssen, wenn der Aufstieg gelingen soll“, so Rinklake.
Scherzend fügt der Trainer hinzu: „Sollten wir den Aufstieg nicht schaffen, dann bin ich allein schuld.“ Wenn der FC Altenbochum den Meistertitel einfährt, hat der scheidende Trainer einen Wunsch: „Dann hätte ich auf dem Balkon am Sportplatz gerne einen Stuhl mit dem Namen Frank Rinklake drauf. Der muss nicht aus Gold sein - einer aus Bronze reicht mir schon.“
Fünf Heimspiele in Folge
Da der Altenbochumer Sportplatz am Pappelbusch umgebaut wurde, gab es zu Saisonbeginn für mehrere Spiele einen Heimrecht-Tausch. Was dazu führt, dass der FC zum Rückrundenstart fünf Heimspiele in Folge hat. Am 5. Februar sogleich gegen die SG Castrop. Das Hinspiel endete mit einem 4:2 für den Spitzenreiter. Verloren haben auch der FC Frohlinde (1:4) und der FC Castrop-Rauxel (1:3) gegen Altenbochum.
Allein die Spvg Schwerin kam zu einem 2:2. Rinklage relativiert dieses Unentschieden: „Das 2:2 haben wir in der 92. Minute kassiert, als sich unser Torwart beim Schuss von der Mittellinie erschrocken hat.“ Alle vier Castrop-Rauxeler Klubs müssen in der Rückrunde beim FC Altenbochum auflaufen. Rinklake sieht diese vielen Heimspiele nicht als Vorteil: „Unsere Bilanz aus der vorigen Saison zeigt, dass wir auswärts stärker waren.“
Personelle Veränderungen
Personell hat sich beim FC Altenbochum in der Winterpause auch etwas getan. Zwei Torhüter („Sie kamen nicht richtig zum Zug bei uns“, so Rinklake) sind gegangen. Mit Florian Altmeyer von Westfalia Herne hat ein neuer Keeper angeheuert beim Bezirksligisten.
Zudem stoßen lange verletzte oder zeitlich verhinderte Spieler wieder zum Kader: Dribbler Jassin Bousouf sowie die Denfensivspieler Florian Arendt (im Aufbau-Training) und nach Kreuzbandriss Fedat Toku. „Das sind alles Spieler, die uns stärker machen“, versichert Trainer Frank Rinklake.
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