Esser muss nach zehn Minuten vom Feld „Bei solchen Erfahrungen macht es nicht so viel Spaß“

Esser muss nach zehn Minuten vom Feld: „Bei solchen Erfahrungen macht es nicht so viel Spaß“
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Seit dieser Saison spielt beim VfR Rauxel der ehemalige Profifußballer Michael Esser. Nicht mehr im Tor wie zu seiner Zeit unter anderem in der Bundesliga, sondern als Mittelfeldspieler und mit der Acht auf dem Trikot. Immer spielen kann Esser sonntags nicht, denn als Torwarttrainer der U19-Junioren des VfL Bochum ist er zeitlich an Spieltagen oft eingespannt. Doch immer mal wieder gibt der Terminkalender einen Kreisliga-Einsatz her.

So auch gegen den VfB Börnig II am vergangenen Sonntag (17. November), als Michael Esser zum ersten Mal für die Rauxeler in der Startelf stand. Zuvor kam es bisher nur zu Einsätzen von der Bank aus. Der Spielverlauf war völlig verrückt. Auf beiden Seiten gab es Spieler mit Hattricks – Timo Stern für Börnig II (4. Minute, 11., und 57.), sowie Christopher Lammers für Rauxel (2., 40. und 46.)

Esser: „Für die Zuschauer ein schönes Spiel“

Nach mehreren wilden Führungswechseln gewann der VfB Börnig II am Ende mit 6:4 (3:2) und der VfR verlor die Tabellenführung in der Kreisliga B1. „Es ging viel hin und her und für die Zuschauer war es sicher ein schönes Spiel. Der Ausgang war für uns am Ende aber sicher nicht zufriedenstellend“, berichtete Michael Esser einige Tage nach der Partie.

Er gesteht den Börnigern eine gute Qualität für ein Kreisliga-Team zu. „Die Jungs können schon was. Ich kenne sie natürlich noch zu wenig. Es ist ja auch Neuland für mich“, sagt der Ex-Profi lachend.

Nach seiner Karriere als Profi-Torwart spielt Michael Esser mittlerweile im Mittelfeld für den VfR Rauxel.
Nach seiner Karriere als Profi-Torwart spielt Michael Esser mittlerweile im Mittelfeld für den VfR Rauxel. © Christian Püls

So ganz zum Lachen zu Mute war Michael Esser bei der Partie jedoch eigentlich nicht. Nach nur zehn Minuten musste der 36-Jährige sein Startelf-Debüt für Rauxel schon wieder beenden. Bei einer Ecke sei er durch einen Tritt zu Fall gebracht worden. „Mir wurden von hinten die Beine weggetreten“, berichtet Esser.

Der Schiedsrichter habe die Szene nicht gesehen, hatte Esser beim Unparteiischen erfragt. „Ich habe den Gegenspieler auch gefragt: ‚Ist das dein Ernst?‘.“ Esser könne sich eine Absicht bei diesem Foulspiel gut vorstellen. „Ich merke ja, dass er mich voll umhaut“, sagt der 36-Jährige.

Danach musste Michael Esser mit Schmerzen am Oberschenkel ausgewechselt werden. Die Szene beschäftigt den Ex-Profi. „Mir geht es nur noch darum, ein wenig Spaß zu haben und mich zu bewegen, aber bei solchen Erfahrungen macht es nicht so viel Spaß“, sagt Esser deutlich.

VfR Rauxel: Aufstieg weiterhin möglich

Spaß könnte die Saison für den VfR Rauxel vor allem dann machen, wenn der B-Ligist seine guten Leistungen in der Rückrunde bestätigt und es eventuell schafft in die Kreisliga A aufzusteigen.

Michael Esser tritt da ein wenig auf die Bremse. Der Routinier sieht beide Seiten der möglichen Aufstiegs-Medaille. „Ich kann die Jungs verstehen, die aufsteigen wollen. In der Kreisliga A wird aber mehr Fußball gespielt“, warnt Esser. Aktuell sei die Trainingsbeteiligung hoch - der Erfolg und der große Zusammenhalt bringen Spaß.

Großartig den Kader im Falle eines Aufstiegs aufzurüsten wäre nicht nur nicht die Art des VfR Rauxel, sondern auch nicht wirklich umzusetzen, denn Spieler in der Kreisliga A verlangen oft Geld für ihre Dienste auf dem Feld.

„Bei uns gibt es sowas nicht. Wir spielen alle aus Spaß. Und dann wird es natürlich doppelt schwer“, weiß Esser. Doch erstmal muss ja auch die Rückrunde gespielt werden – im besten Falle zügig wieder mit einem fitten Michael Esser für den VfR Rauxel.