Empfindliche Strafe für Habinghorst/Dingen Stadt erteilt Platzverbot für Glückauf-Kampfbahn

Stadt Castrop-Rauxel erteilt Habinghorst/Dingen Platzverbot
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Was als spaßige und improvisierte Trainingseinheit gedacht war, hat für die SF Habinghorst/Dingen ein bitteres Nachspiel: Die Stadtverwaltung Castrop-Rauxel hat dem Klub das Nutzungsrecht für die Glückauf-Kampfbahn vorerst entzogen. Erst zum Rückrunden-Auftakt in der Kreisliga A am 16. Februar gegen den VfB Habinghorst endet das Platzverbot für die Sportfreunde.

Platzverbot bis Rückrunden-Start

Bis August 2024 fand das Training und der Spielbetrieb von Habinghorst/Dingen an der Recklinghauserstraße statt. Seit dem trainiert der Verein auf dem Sportplatz an der Uferstraße, gemeinsam mit Eintracht Ickern, die dort auch ihre Meisterschaftsspiele austragen.

Nur noch für Liga- und Freundschaftsspiele kehren die Sportfreunde auf ihren Heimplatz zurück. Gegen ihren Willen. Doch dazu später noch mehr. Am Sonntag (5. Januar) fand das Training allerdings an alter Wirkungsstätte statt.

„Wir hatten eine Platzgenehmigung für den 5. Januar. Weil wir so früh kein Testspiel bekommen haben, wurde eine Trainingseinheit angesetzt“, erklärt der Vorsitzende Klaus Holzner.

Da das Spielfeld komplett unter einer Schneedecke begraben war, entschied sich Trainer Aykut Hezer dazu, seine Spieler den Schnee mit einer improvisierten Trainingseinheit freiräumen zu lassen. Die Kicker schoben dafür die Tore in Kleingruppen über den vereisten Kunstrasen. „Die Spieler hatten viel Spaß bei der Einheit“, sagt Klaus Holzner.




Die Stadt Castrop-Rauxel fand die Idee allerdings so gar nicht „spaßig“. In einem Schreiben der „Stabsstelle Bürgerbeteiligung Sport und Stärkung des Ehrenamtes“, welches dieser Redaktion vorliegt, erteilt die Stadtverwaltung den Sportfreunden ein Platzverbot bis zum 15. Februar.

Aykut Hezer ist Trainer der SF Habinghorst/Dingen.
Aykut Hezer ist Trainer der SF Habinghorst/Dingen. © VOLKER ENGEL

In der Begründung heißt es in dem Schreiben der Stadt: „Am 5. Januar 2025 wurde die Glückauf-Kampfbahn nicht ordnungsgemäß genutzt. Insbesondere wurden Tore über die verschneite Fläche geschoben, was eine vorsätzliche Handlung darstellt. Diese Nutzung entspricht nicht den festgelegten Regeln und gefährdet die ordnungsgemäße Pflege und Sicherheit der Sportstätte. Die angeordnete Maßnahme dient der Wahrung der ordnungsgemäßen Nutzung der Sportanlage und soll weiteren Schäden vorbeugen“.

Inwiefern jetzt schon Schäden bekannt sind und ob es welche gibt, geht aus dem Schreiben nicht hervor. Die Testspiele der ersten Mannschaft finden in diesem Zeitraum alle auswärts statt, für die Reserve seien allerdings drei Partien in der Glückauf-Kampfbahn angesetzt. Klaus Holzner hofft nun, dass diese an der Uferstraße ausgetragen werden können.

Längerer Disput mit der Stadt

Das Platzverbot stellt einen neuen Höhepunkt im Streit zwischen der Stadt Castrop-Rauxel und den Sportfreunden dar. Schon seit Mai 2024 liegen die Stadtverwaltung und Habinghorst/Dingen im Clinch wegen des Umzugs mit dem kompletten Trainingsbetrieb des Vereins.

Gegen diese Entscheidung ging der Klub sogar rechtlich vor. Das zuständige Verwaltungsgericht in Gelsenkirchen wies den Antrag der Sportfreunde im September allerdings zurück. „Wenn die Stadtverwaltung unseren Verein kaputt machen möchte, soll sie das einfach sagen. Wenn man die letzten Monate und den Umgang der Stadt mit uns als Verein betrachtet, kommt bei uns das Gefühl auf, dass hier mit zweierlei Maß gemessen wird“, ärgert sich Klaus Holzner.