Dietrich Liskunov mit Nerven aus Drahtseil Elfmeter-Geheimnis der Spvg Schwerin enthüllt

Elfmeterschütze der SpVg BG Schwerin mit Nerven aus Drahtseil: „Hauptsache, der Ball geht rein“
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Die Spvg BG Schwerin ist mit einem überzeugenden und auch absolut verdienten 4:1 (1:0)-Sieg gegen den SV Westrich erfolgreich in die Bezirksliga-Rückrunde gestartet.

SpVg Schwerin mit zähen Beginn

Allerdings – typisch für den Auftakt nach der Winterpause – gestaltete sich die Partie zunächst in der ersten Halbzeit sehr zäh und die Mannschaften tasteten sich erst einmal ab. Auch Trainer Timo Muth räumte nach dem Abpfiff ein: „Vielleicht ist der Sieg am Ende ein Tor zu hoch ausgefallen.“

Zwar übernahm Schwerin früh die Spielkontrolle, doch Torchancen blieben zunächst aus. Wie so oft musste also ein Standard her – und genau darauf hatte sich das Team in der Vorbereitung fokussiert, wie Muth später verriet.

In der 20. Minute war es dann so weit: Nach dem ersten wirklich gelungenen Angriff der Gastgeber entschied Schiedsrichter Selcuk Demir auf Elfmeter. Es sollte die erste Torchance einer bis dahin zähen Partie werden.

Liksunov enorm kalt zum 1:0

Könnte man meinen, es lastet aufgrund der Wichtigkeit in Führung zu gehen und der bis dato chancenarmen Partie ein wenig Druck auf den Schützen? Doch Dietrich Liskunov ließ sich nicht beirren: Er schob den Ball absolut lässig in die Mitte – als wäre der Spielstand längst komfortabel.

SpVg BG Schwerin-Coach Timo Muth.
Gelungener Re-Start: SpVg BG Schwerin-Coach Timo Muth durfte sich über einen 4:1-Sieg freuen. © VOLKER ENGEL

„Es war mein dritter Elfmeter in dieser Saison, und zum dritten Mal habe ich in die Mitte geschossen“, so der Schweriner Top-Torjäger nach der Partie. Sein Selbstvertrauen ist kein Zufall – und die Nervenstärke beeindruckend. „Warum ich so kalt bleibe, weiß ich selbst nicht genau. Aber ich kenne kaum Torhüter, die in der Mitte stehen bleiben. Heute hätte er ihn aber fast noch mit dem Fuß erwischt“, gab der 29-Jährige erleichtert zu.

Elfmeter sind bei SpVg Schwerin nicht Trainersache

Hätte es nicht funktioniert, wäre das Spiel möglicherweise in eine andere Richtung gelaufen. So aber lief alles nach Plan. Daher nahm Trainer Timo Muth es auch absolut gelassen: „Mir ist es völlig egal, wie sie schießen – Hauptsache, der Ball geht rein. Nicht so wie in der Bundesliga bei Vincenzo Grifo vom SC Freiburg zuletzt“, scherzte er.

Darüber hinaus verriet Muth, dass Elfmeter nicht zum Standardtraining in der Vorbereitung gehörten: „Das entscheiden die Jungs unter sich, wer schießt. In der Hinrunde hat Dietrich Liskunov mal verschossen, dann war Lukas Muth dran“, so Timo Muth. Offenbar hat Luskinov aber trotz der niedrigen Temperaturen vergangenen Sonntag keine kalten Füße bekommen und sicherte sich somit das erste Tor der Rückrunde.

Nächster Gegner CSV SF Bochum-Linden

„Bei uns schießt der, der sich sicher fühlt“, bestätigte auch Liskunov. Und scheinbar war er sich das. Weniger sicher ist er sich hingegen, ob Tabellenführer FC Altenbochum 20/28 noch einzuholen ist: „Ob wir da oben nochmal anklopfen können, bezweifle ich.“

Sein Ziel bleibt dennoch ein Platz unter den Top drei. Dafür muss Schwerin am kommenden Sonntag (23. Februar, Anstoß: 15 Uhr) beim CSV SF Bochum-Linden nachlegen. Der Tabellenelfte bewies mit einem Unentschieden gegen den Zweitplatzierten Mengede 08/20, dass er nicht zu unterschätzen ist. Liskunov und sein Team sind also gewarnt.

Wenn es allerdings einen Elfmeter gibt, weiß er noch nicht, ob und wohin er diesmal schießen würde. „In die Mitte geht ja jetzt wahrscheinlich nicht mehr“, schmunzelt er.