Eintracht Ickern Ein Trainer hat Notbremse gezogen - Rücktritt vor Jahreswechsel

Eintracht Ickern: Ein Trainer hat Notbremse gezogen - Rücktritt vor Jahreswechsel
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Einige Jahre lang hatte Zeki Terzioglu nicht mehr als Trainer gearbeitet. In der Saison 2022/23 stieg er wieder ein als Co-Trainer beim A-Kreisligisten Eintracht Ickern. Am 4. Dezember war nach der 0:2-Niederlage beim SV Wanne 11 II indes wieder „der Zeitpunkt gekommen, die Notbremse zu ziehen“, erklärt Terzioglu. Eine körperliche und geistige Grenzerfahrung zwang zu diesem Schritt.

„Es war nur ein kurzes Gastspiel. Leider musste ich schon wieder diesen Schlussstrich ziehen. Das hatte aber nichts zu tun mit Ärger im Verein oder mit Trainer Cemal Cicibas“, versichert Terzioglu. Geschuldet sei sein Ausstieg der Schichtarbeit und einer gesundheitlichen Beeinträchtigung nach einem schweren Herz-Hinterwand-Infarkt vor fünf Jahren. „Damals musste ich ins Leben zurückgeholt werden“, so Terzioglu.

Mit Engagement eingestiegen

Dem Zurück zu Eintracht Ickern hatte Terzioglu zugestimmt, weil „mein Schwiegersohn und einige Freunde im Verein mich schon längere Zeit bekniet hatten, es doch als Trainer wieder zu versuchen“. Mit welchem Engagement Terzioglu („Von der Energie her stehe ich immer mit auf dem Platz“) sofort eingestiegen ist, war bei der Feld-Stadtmeisterschaft im Juli zu sehen: Als Trainer führte er Eintracht Ickern auf Platz drei.

Irgendwie hatte Zeki Terzioglu bei allem Spaß auch unterschätzt, wie sehr ihn der Job fordert. Beispiele: „Nach dem 0:6 gegen den VfB Börnig, oder die Derby-Niederlage gegen Arminia Ickern konnte ich nächtelang nicht richtig schlafen - so sehr hat mich das gedanklich beschäftigt“, sagt Terzioglu. „Ich hatte Bluthochdruck - es ging mir schlecht.“

Mit Trainerjob abgeschlossen

Seine Frau habe dann gesagt, dass es so nicht weitergehen könne. Folgerichtig zog Zeki Terzioglu nach dem Hinrunden-Abschluss einen Schlussstrich: „Mit dem Trainerjob habe ich erst einmal abgeschlossen.“ Es folgte ein Urlaub in Ägypten. „Eine Freundin meiner Frau wohnt in Assuan und hatte uns eingeladen. Das ist dort eine ganz andere Welt als in Deutschland - aber auch schön,“ hat Terzioglu neue Erfahrung mit heimgebracht.

Mit Stand Januar 2023 wird der bei Eintracht ausgeschiedene Co-Trainer einen ähnlichen Job auch in naher Zukunft nicht wieder übernehmen. „Man soll aber niemals ,Nie!´ sagen. Wenn ich irgendwann keine Wechselschicht mehr haben sollte, könnte ich mir vorstellen, bei einem guten Angebot wieder als Trainer zu arbeiten“, so der 50-Jährige.

Zeki Terzioglu.
Zeki Terzioglu. © VOLKER ENGEL

Zeki Terzioglu feierte seinen größten Trainer-Erfolg mit dem SV Yeni Genclik, als er diesen Klub in der Saison 2004/05 zum Aufstieg in die Bezirksliga führte. Zwei Jahre später hörte er dort auf - wegen der belastenden Schichtarbeit. Seit 2015 ist Yeni Genclik aus den Vereins-Register gelöscht.

Eintracht-Chefcoach Cemal Cicibas war einst Spieler unter Terzioglu. Beim Wiedereinstieg des 50-Jährigen bei Eintracht Ickern erklärte Cicibas noch: „Normalerweise wäre Zeki die Nummer Eins im Trainerstab. Er hat mehr Erfahrung - ich kann viel von ihm lernen. Wegen der Schichtarbeit fehlt ihm aber die Zeit für den obersten Trainerposten.“

Nicht mehr Co-Trainer von Eintracht Ickern zu sein, heißt für Terzioglu indes nicht, dass er sich keine weiteren Spiele der Mannschaft anschauen wird. „Fußball bleibt meine Leidenschaft. Daran ändert sich auch nichts durch meinem Ausstieg als Co-Trainer“, unterstreicht Zeki Terzioglu im Brustton der Überzeugung. Ohne Sport geht es aber nicht. Das Rennrad und Joggen stehen nun im Fokus.

Nach einer Wasser-Dusche feierte Trainer Zeki Terzioglu am 16. Mai 2005 mit seinem Team des SV Yeni Genclik am Merklinder Fuchsweg den Bezirksliga-Dusche. Vorausgegangen war ein 3:0-Sieg gegen die SF Wanne
Nach einer Wasser-Dusche feierte Trainer Zeki Terzioglu am 16. Mai 2005 mit seinem Team des SV Yeni Genclik am Merklinder Fuchsweg den Bezirksliga-Dusche. Vorausgegangen war ein 3:0-Sieg gegen die SF Wanne © Jens Lukas

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