Ein Stürmer weiß jetzt, was die Stunde geschlagen hat. Ein Einwechselspieler ging mit einem Besen auf den Platz. Unsere Geschichten aus dem Castrop-Rauxeler Sportwochenende.

Castrop-Rauxel

, 18.09.2018, 05:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Marc Kruska, aus Rauxel stammender Fußball-Profi, hat mit seinem Team des Luxemburg-Meisters F91 Düdelingen für einen sehr großen Trubel gesorgt. Als erste Mannschaft des Landes hat sie die Hauptrunde der Europa League erreicht – und spielt am Donnerstag, 20. September, daheim gegen den AC Mailand. Inoffiziell werden Eintrittskarten für das Duell im Stadion Josy Barthel, das 7983 Zuschauer fasst, zum hohen Preis von 200 Euro angeboten. Allein per E-Mail hatte der Verein F91 Düdelingen bis vergangenen Donnerstag 5500 Anfragen. Deshalb gab es die Überlegung von den F91-Verantwortlichen, die Partie in einem größeren Stadion im Ausland auszutragen. Etwa im Stade Saint-Symphorien in Metz (25.636 Plätze). Diese Idee wurde aber verworfen.

Fans zahlen 200 Euro, um Marc Kruska zu sehen

Michael Wurst, Trainer des FC Frohlinde, hat am Wochenende für sich ein weiteres Kapitel seiner Fußballer-Karriere abgeschlossen. Nachdem der Stadionsprecher des VfL Bochum in früheren Jahren in der Regionalliga, der damaligen 3. Liga, für Wattenscheid 09 und Spvg Erkenschwick auf Torejagd ging, lief er am Sonntag für die dritte Mannschaft des FC Frohlinde in der Kreisliga C auf. Wurst sagte: „Ich habe jetzt fast alle Klassen durch.“ Und dass er das Tore schießen nicht verlernt hat, beweisen die zwei Treffer gegen Spitzenreiter BW Baukau, die allerdings dann „nur“ zum 3:3 reichten.

Fans zahlen 200 Euro, um Marc Kruska zu sehen

Paul Neese, am Sonntag gegen die Hammer Spvg II Einwechselspieler des Fußball-Landesligisten FC Frohlinde, lief in der Halbzeitpause plötzlich mit einem Besen über den Platz. Einige Zuschauer glaubten, dass der vor der Saison aus Mengede gekommene Akteur den Platz fegen müsse – weil er noch Junggeselle ist. Doch dafür hat der im August erst 20 Jahre alt gewordenen Akteur noch zehn Jahre Zeit. In dörflichen Gemeinden ist es Brauch, dass ein Mann, der mit 30 Jahren noch nicht verheiratet ist, den Rathausplatz fegen sollte. Neese hat mit dem Besen schließlich nur einen Ball aus dem dichten Gestrüpp rund um den Platz an der Brandheide geangelt.

Fans zahlen 200 Euro, um Marc Kruska zu sehen

© Volker Engel

Ulf Schwemin, ehemaliger Trainer der Kreisliga-A-Fußballer des SuS Merklinde, brach am Montag auf der Internet-Plattform Facebook beinahe hörbar in Jubel aus. Denn er konnte ein Mannschaftsfoto der U15-Junioren von RW Essen präsentieren, auf dem er auch zu sehen ist. Denn er gehört als Co-Trainer zum Betreuer-Stab des Regionalliga-Teams von der Hafenstraße – und schrieb dazu: „Endlich wieder zu Hause!“

Fans zahlen 200 Euro, um Marc Kruska zu sehen

© Volker Engel

Martin Kapitza, Goalgetter bei den Bezirksliga-Fußballern der Spvg Schwerin, weiß seit Samstag, was die Stunde geschlagen hat. Von seiner Freundin bekam er zum Jahrestag nämlich eine teure Uhr geschenkt. Wie er selbst am Montag berichtete, bedankte er sich mit einem Abendessen für das Geschenk. Und obendrauf gab es am Sonntag noch zwei Tore beim 3:1-Sieg seines Teams gegen Genclerbirligi Resse.