Ein Nachwuchs-Keeper bezahlt Titelgewinn in der Halle mit einem Knochenbruch

© Volker Engel

Ein Nachwuchs-Keeper bezahlt Titelgewinn in der Halle mit einem Knochenbruch

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Ein Hallenstadtmeister musste Stunden nach der Siegerehrung ins Krankenhaus. Ein Obercastroper wurde von Nachkriegsbomben aus dem Konzept gebracht. Von diesen und weiteren Anekdoten berichten wir hier.

Castrop-Rauxel

, 13.01.2020, 14:06 Uhr / Lesedauer: 2 min

Finn Prosenc, A-Junioren-Torhüter des neuen Hallenstadtmeisters FC Frohlinde, schwang sich mit seinen Paraden und gar dem erzielten Tor im Finale gegen die SG Castrop II zum Matchwinner auf. Dabei muss der Keeper so viel Adrenalin produziert haben, dass ihm eine schmerzhafte Tatsache erst Stunden nach der Siegerehrung auffiel. Im Endspiel hatte er sich nämlich den kleinen Finger der rechten Hand gebrochen. FCF-Pressewart Wolfgang Baumann berichtete: „Finn ist am Abend mit einem Gips aus dem Krankenhaus gekommen.“ Schuld war offenbar der innen und außen mit Haftschaum ausgestattete Torwarthandschuh. Mit dem Finger blieb der Keeper bei einer Aktion schlichtweg auf dem Hallenboden hängen. Die Verletzung trifft das Team hart, berichtete Coach Paul Neese: „Finn wird zwei oder drei Monate ausfallen.“


Ein Nachwuchs-Keeper bezahlt Titelgewinn in der Halle mit einem Knochenbruch

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Carsten Cwik, 2. Vorsitzender der Sportjugend im Stadtsportverband, hatte am Wochenende quasi einen zweiten Wohnsitz. Denn er verbrachte in Summe 23 Stunden in der Sporthalle der Willy-Brandt-Gesamtschule. Am Samstag fungierte er 13 Stunden beim U11- und U9-Cup der SG Castrop als Schiedsrichter und Hallensprecher. Am Sonntag half er tatkräftig bei den Hallenstadtmeisterschaften der A- bis C-Junioren mit. In der Turnierleitung, als Hallensprecher sowie mit Wacker-Jugendleiterin Sabrina Stypers bei der Durchführung der Siegerehrungen. Damit nicht genug. Er protokollierte auch die Torschützen der Stadtmeisterschafts-Partien. Und unterstützte damit die heimische Presse, die nicht so lange wie Cwik in der WBG-Halle ausharrte.


Ein Nachwuchs-Keeper bezahlt Titelgewinn in der Halle mit einem Knochenbruch

© Jens Lukas

Christian Mengert, Winter-Neuzugang beim Fußball-Landesligisten SV Wacker Obercastrop, fühlt sich nach eigener Aussage richtig wohl im Umkreis seines neuen Vereins. Dafür gesorgt hat sicherlich zum Kennenlernen der neuen Kollegen auch der gemeinsame Ausflug nach Willingen am Wochenende vor dem 9:0 Testspielsieg gegen SF Stuckenbusch. Auf die Frage des Reporters, ob er denn zum Einstand im Sauerland ein Lied singen musste, sagte der Kicker: „Wir haben alle gesungen und ich muss ja noch das Wacker-Lied erst richtig lernen.“


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Steffen Golob, Co-Trainer und Sportlicher Leiter des SV Wacker Obercastrop, war bei der Mannschafts-Kurzreise ins Sauerland quasi die „Mutter der Kompanie“. Untergebracht waren die Landesliga-Fußballer aus der Erin-Kampfbahn in einer freistehenden Villa. Und Golob verwöhnte den Wacker-Tross mit einigen Menüs. Und in Abwesenheit von Chef-Coach Aytac Uzunoglu war Golob immer da, wenn man ihn brauchte. Selbst als einige Nachzügler auch erst gegen 4 Uhr „nach Hause“ kamen, hatte Golob immer noch eine Köstlichkeit für die Spieler parat. Am Rande des Testspiels gegen die SF Stuckenbusch (9:0) am Sonntag sagte Steffen Golob: „Die sollten ja nicht hungrig ins Bett gehen.“


Ein Nachwuchs-Keeper bezahlt Titelgewinn in der Halle mit einem Knochenbruch

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Elmar Bök, Ur-Wackeraner, ließ es sich natürlich nicht nehmen, auch in diesem Jahr mit der ersten Mannschaft ins „Trainingslager“ nach Willingen zu fahren. Es sei die bisher beste Feier-Reise ins Sauerland gewesen, erzählte Bök, der erst zum Anpfiff der zweiten Halbzeit des Testspiels gegen die SF Stuckenbusch (9:0) wieder in seiner Fußballheimat ankam. Die Verzögerung hatte einen Grund: Weil in Dortmund der Hauptbahnhof wegen der Bergung von Weltkriegs-Bomben gesperrt war, musste Bök schon in Hörde aus dem Zug aussteigen. Weiter ging es dann mit dem Taxi, das mit 60 Euro die Fahrtkosten zusätzlich erhöhte.


Ein Nachwuchs-Keeper bezahlt Titelgewinn in der Halle mit einem Knochenbruch

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Jürgen Klahs, ehemaliger Trainer unter anderem der Spvg Schwerin, schaute am Sonntag in der Erin-Kampfbahn vorbei, weil auch bei SF Stuckenbusch sein Sohn Dorian als Kapitän auflief. In einem Spiel, das Klahs so früh nicht terminiert hätte. Denn er sagte als Experte: „Darüber bin ich erstaunt, dass man ohne eine Trainingseinheit ein Testspiel gegen den Landesliga-Spitzenreiter zusagt.“ Dabei hätte Stuckenbusch nach Klahs-Einschätzung noch Glück gehabt, dass der SV Wacker Obercastrop neben der neun Tore noch viele andere Chancen liegen gelassen hat.