
© Jens Lukas
Die ASG-Sporthalle wird durch Überraschungsfund zum Millionen-Projekt
Sportstätten
Eine der ältesten Castrop-Rauxeler Sporthallen ist und bleibt bis ins Jahr 2021 eine Baustelle. Und: Mit einer sechsstelligen Summe für die Renovierung ist es nicht mehr getan. Ein Baustellenbesuch mit vielen Bildern.
Bauzäune versperren seit September den Haupteingang der ASG-Sporthalle. Die Sportstätte ist im Jahr ihres 45. Geburtstages zur Großbaustelle geworden - und wird eine solche auch noch bleiben.
Bauarbeiten liegen hinter dem Zeitplan zurück
Viel Geld hat die Stadtverwaltung in die Hand genommen, sogar mehr als zunächst geplant. Eine sechsstellige Summe war dafür veranschlagt, den Hallenboden auszutauschen, eine neue Tribüne einzusetzen, die Kabinen komplett zu modernisieren und den Vorraum auf Vordermann zu bringen.
Mittlerweile steht fest, dass die Stadt Castrop-Rauxel Rechnungen in Höhe von einer Million Euro bezahlen muss. Gregor Kania, der als Technischer Leiter des Immobilienmanagements für das Projekt zuständig ist, erklärt: „Wir haben unvorhergesehen Asbest im Hallenboden gefunden. Dieser musste fachgerecht ausgebaut und entsorgt werden.“ Zunächst waren 200.000 Euro für den Boden veranschlagt - auch mit neuen Hülsen für Korfball-Korbstangen sowie neuen Linien. Jetzt stehen 310.000 Euro zu Buche.

Der Hallenboden der ASG-Halle ist bereits fertig. Derzeit werden die Umkleidekabinen und der Regieraum renoviert und sind im Rohbau. © Jens Lukas
Wegen des Asbest-Fundes hängt der Ablauf der Bauarbeiten auch einen Monat hinter dem Zeitplan hinterher, so Kania. Deshalb ist auch bei der aktuellen Sanierung der Umkleidekabinen noch keine Fliese an der Wand. Die Hälfte der Umkleide und die Lehrer-Umkleide sind aktuell ein Rohbau, die andere wird für den Schulsport genutzt. Alle Kabinen sollen bis Ende des Jahres 2021 fertiggestellt werden.
Das ist auch dringend nötig. Die Duschräume genügen nicht mehr dem aktuellen Standard. Die Deckenpaneele in den Umkleiden sind nicht mehr zeitgemäß und sogar verrostet. Jeweils 300.000 Euro werden in den beiden Bau-Etappen investiert. In der ersten ist auch die Renovierung des Vorraums mit einem neuen Boden sowie sanitären Anlagen enthalten. Und der Umbau des Kraftraums in einen Seminar- und Sitzungsraum.

Gregor Kania, der Technische Leiter des Immobilienmanagement der Stadt Castreop-Rauxel © Jens Lukas
Kopfzerbrechen bereitet Gregor Kania derzeit der Neubau der zweistufigen Zuschauer-Tribüne. Denn dafür sucht das Immobilienmanagement noch einen Anbieter, der nicht das Budget sprengt. Weshalb dieses Teil-Projekt frühestens nach dem Ende der Osterferien 2021 fertig sein wird.
Kritiker werden sagen: Bei solchen Summen kann man anstatt zu renovieren doch gleich abreißen und neu bauen! Das rechnet sich aber nicht, so Kania und ruft die Preise der neuen Zweifach-Turnhallen an der Kleinen Lönstraße sowie an der Waldenburger Straße in Ickern: jeweils 2 Millionen Euro.
So sieht die Baustelle der ASG-Sporthalle aus
Da es sich bei der ASG-Halle sogar um eine Dreifach-Halle handelt, müsste man beim Neubau mit 3 Millionen Euro rechnen. Kania: „Und wäre der Abriss der ASG-Halle noch nicht drin. Und erst recht nicht etwaige Entsorgungskosten, falls weiterer Asbest gefunden würde.“
Die ASG-Halle wurde 1975 errichtet. Sie löste die alte Turnhalle ab, die danach zur Aula umgewandelt wurde. In Castrop-Rauxel gibt es sieben Sporthallen (eine unter Regie des Kreises Recklinghausen) sowie elf Turnhallen und zwei Gymnastikräume (Wilhelmschule und Am Hügel). Sie sind überwiegend Schulen angeschlossen.

Die Deckenpaneele in den Umkleiden der ASG-Halle sind marode. Es ist sogar enormer Rost erkennbar. © Jens Lukas
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