DFB nennt Details zur Kapitänsregel Das erwartet den Amateurfußball in der Saison 2024/25

DFB nennt Details zur Kapitänsregel: Das erwartet den Amateurfußball ab der Saison 2024/25
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Bei der zurückliegenden Fußball-Europameisterschaft war es ein Novum: Mit dem Schiedsrichter zu diskutieren, war nur noch Mannschaftskapitänen erlaubt. Wie diese Redaktion bereits berichtete, erhält die Kapitänsregel nun auch Einzug in alle deutschen Amateurfußball-Ligen.

Als der Deutsche Fußball-Bund (DFB) seine Pläne diesbezüglich am 15. Juli 2024 per Pressemitteilung verkündete, waren auch die Kreise von der Neuerung überrascht worden. Bei einigen Akteuren der Amateurfußball-Community kam in der Folge die Frage auf, wie eine kurzfristige Umsetzung zum Saisonstart Anfang August überhaupt möglich ist? Mittlerweile wurden die Fußballkreise über die genauen Pläne zur Umsetzung via E-Mail aufgeklärt.

Dieser Redaktion liegt der Umsetzungs-Plan vor. Wir liefern einen Überblick.

Ab wann gilt die Kapitänsregel?

Mit Beginn der Saison 2024/25 (1. Juli 2024)

Was erhofft sich der DFB von der Kapitänsregel im Amateurfußball?

Vor allem soll die klare Verhaltens-Vorgabe dabei helfen, die Kommunikation zwischen den Schiedsrichtern und den Mannschaften zu erleichtern. Durch mehr „Transparenz auf dem Spielfeld“ erhofft sich der DFB, die Akzeptanz der Schiedsrichter-Entscheidungen zu erhöhen.

Weil es dadurch zu weniger Diskussionen mit mehreren Spielern kommen soll, es dementsprechend weniger Unterbrechungen gibt, könne die „Netto-Spielzeit“ erhöht werden.

Wie soll der Ablauf für Schiedsrichter und Amateurfußballer aussehen?

Unterbricht der Unparteiische die Partie, dürfen die Spieler nicht näher als vier Meter an den Referee heranrücken. Angezeigt wird dies durch einen „waagerecht ausgestreckten Arm.“

Nur dem jeweiligen Mannschaftskapitän ist es in der Folge gestattet, mit dem Schiedsrichter zu sprechen. Eine Ausnahme stellt hier nur der Fall dar, indem es sich beim Spielführer um einen Torhüter handelt. Für diesen Umstand müssen die Vereine vor Anpfiff der Partie einen Feldspieler als Ersatz festlegen und dem Unparteiischen mitteilen. Kommt es zu einer strittigen Szene, die „weiter entfernt“ (einen genauen Abstand definiert der DFB nicht, Anm. d. Red.) vom Torhüter-Kapitän stattfindet, darf der ausgewählte Feldspieler für sein Team sprechen.

Die Fußballkreise wurden zudem angehalten, ihre Schiedsrichter dafür zu sensibilisieren, „sich offen mit den Kapitänen auszutauschen, um eine respektvolle Atmosphäre zwischen allen Parteien zu schaffen und eine Vertrauensbasis zu den Spielern aufzubauen.“

Zur Orientierung weist der DFB auf Praxisbeispiele von der Fußball-Europameisterschaft 2024 hin.

Zudem sei es hilfreich, wenn die Schiedsrichter an den ersten Spieltagen der neuen Saison im Vorfeld der Partien die Akteure auf die „neue Verfahrensweise“ hinweisen.

Was kommt auf Trainer und Funktionäre zu?

Für den Fall, dass ein vierter Offizieller im Einsatz ist, darf nur der „ranghöchste Trainer“ von seiner Coachingzone aus Kontakt zu diesem aufnehmen. Was bei Amateurfußball-Spielen, bei denen es gerade in den unteren Klassen oftmals keine vierten Offiziellen gibt, passiert, lässt der DFB bislang offen. Hier könnten die Fußballkreise nach ersten Erfahrungen Entscheidungen treffen.

Welche Sanktions-Möglichkeiten haben die Schiedsrichter bei Verstößen gegen die Kapitänsregel?

Hierfür gibt der Deutsche Fußball-Bund eine klare Linie vor: Konsequenz ist eine Gelbe Karte. „Verstößt ein Spieler gegen die Weisung des Schiedsrichters, wird er verwarnt.“