Wacker Obercastrop Einer der Kapitäne ist jetzt groß in Form - in seinem fünften Jahr

Der Kapitän blüht auf: Wackers pfeilschneller Mann auf rechter Außenbahn ist groß in Form
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Fußball kann so einfach sein. Manchmal genügt ein neuer Trainer, um bei den Spielern wieder Kräfte freizusetzen, die vor sich hingeschlummert hatten. Ein gutes Beispiel für diese These ist Robin Franke. Der schnelle Mann über die rechte Außenbahn beim Westfalenligisten Wacker Obercastrop befindet sich seit dem Amtsantritt von Trainer Toni Molina in bestechender Form.

Zuletzt war das augenfällig beim den wichtigen Siegen gegen die Abstiegs-Konkurrenz von DJK TuS Hordel (3:1) und Westfalia Herne (3:0). In beiden Spielen zählte Robin Franke zu den Besten. Seine Antrittsschnelligkeit auf der rechten Außenbahn stellte die Gegenspieler vor Probleme. Frankes Einsatzwille lässt sich so beschreiben: „Immer drauf - ohne Rücksicht auf Verluste.“

Gefährdet für „Gelb-Rot“

Diese Spielweise, in allen Tumulten mittendrin zu stecken, birgt die Gefahr einer Gelb-Roten Karte. Im Herne-Spiel rutschte der 26-Jährige ganz knapp daran vorbei. „Für die Gelbe Karte konnte ich nichts. Da wurde ich von hinten gestoßen und bin einem Herner auf den Fuß getreten. Beim Dummheits-Foul wenig später hatte ich Glück, dass der Schiedsrichter beide Augen zugedrückt hat.“

Nach dem Spiel habe er sich mit Referee Sven Wensing über die Gelbe Karte und über den Schubser, der dazu geführt habe, unterhalten. „Im Nachhinein hat der Schiedsrichter das auch so gesehen und deshalb beim zweiten Foul die Augen zugedrückt“, erzählt Franke. Zum Schutz vor weiteren Dummheiten wechselte Trainer Molina den Kapitän alsbald aus.

Begeistert vom neuen Trainer

Dass es bei ihm und der Mannschaft derzeit so gut läuft - mit zehn Punkten aus vier Spielen - macht Robin Franke am neuen Trainer fest: „Die Video-Analysen von Toni Molina sind sensationell gut. Er macht uns Spieler alle ein stückweit besser.“ Für sich persönlich sieht Franke daher durchaus noch „fußballerisches Potenzial nach oben“.

Mit zwei Toren in dieser Saison ist Franke in der Offensive mehr für die Assists zuständig - und weniger als Torjäger. „Daran, wie ich meine Torquote verbessern kann, arbeiten wir gerade im Training.“ Im Grunde sei er aber schon hochzufrieden damit, wenn ihm Assists wie beim 2:0 gegen Herne gelingen würden. Überspitzt ausgedrückt: Diesen Ball hätte Kevin Holz im Anzug über die Linie bugsiert, so präzise war die Franke-Flanke.

Oberacastrops Erfolgsserie hat die Erwartungshaltung der Spieler gesteigert. „In den zwei Spielen bis zur Winterpause wollen wir sechs Punkte holen“, sagt Robin Franke ohne Unterton, der daran Zweifel aufkommen ließe. Was die breite Brust unterstreicht, wie Wackers Spieler inzwischen denken. „Nach unserer total schlechten Anfangsphase haben wir die Leistungen klar gesteigert“, so Franke.

Was für die Sechs-Punkte-These bis zur Winterpause spricht. Beim Holzwickeder SC am Sonntag, 27. November, von einem „Dreier“ zu reden, ist kein großes Wagnis. Am Sonntag, 4. Dezember, reist aber mit Meisterschafts-Favorit Türkspor Dortmund eine andere Hausnummer an. Das Hinspiel hatte Wacker 1:3 verloren. „Jetzt sind wir viel stärker als damals beim Saisonstart“, versichert Robin Franke.

Stieg mit dem SV Wacker von der Bezirksliga bis in die Westfalenliga auf: Robin Franke.
Stieg mit dem SV Wacker von der Bezirksliga bis in die Westfalenliga auf: Robin Franke. © Jens Lukas

Ein Wackeraner seit fünf Jahren

Der 26-Jährige wohnt zwar in Castrop-Rauxel („Zu Fuß sind es drei Minuten bis zum Wacker-Platz“), hat im Juniorenfußball aber nie für einen Castrop-Rauxeler Verein gespielt. Seine Stationen: Bis zur C-Jugend: VfL Bochum. Dann zwei Jahre B-Jugend bei RW Essen, um im A-Jugend-Alter bei Westfalia Herne und DJK TuS Hordel zu landen.

Im ersten Seniorenjahr wechselte Franke zum damaligen Bezirksligisten Fortuna Herne. „Das war ein Fehler - dort herrschte das reinste Chaos.“ Im Jahr 2017 ging‘s zu Wacker Obercastrop. „Ich habe die Aufstiege von der Bezirksliga zur Landesliga und von der Landesliga in die Westfalenliga mitgemacht. Das waren Supererlebnisse“, hat Franke seinen Schritt zu Wacker Obercastrop nie bereut.

Und auch privat fühlt sich Robin Franke in Castrop-Rauxel pudelwohl. Mit Handballer Alexander Materna (HSG Rauxel-Schwerin) und Frohlindes A-Kreisliga-Keeper Max Brandenburger hat er beste Freunde. „Wir unternehmen praktisch in jeder Woche etwas miteinander.“ Folglich: Alles gut bei Robin Franke - sportlich und privat.

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