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Cranger Kirmes Cup: Turnierorganisator hätte Obercastrop gerne dabei gehabt
Fußball
Es ist das Prinzip Hoffnung, das im Lager des SV Sodingen an den Tag gelegt wird. Die Herner möchten trotz Pandemie den Cranger Kirmes Cup über die Bühne bringen. Der Organisator erklärt die Beweggründe.
Fußball-Westfalenligist SV Sodingen plant derzeit intensiv das traditionsreiche und stets mit hochkarätigen Mannschaften besetzte Turnier um den Cranger Kirmes Cup. Stefan Gosing, Sportlicher Leiter der Herner, und seine Mitstreiter bewusst, dass ihnen die Corona-Pandemie einen Strich durch die Rechnung machen kann.
Stefan Gosing: „Turnier lässt sich nicht kurzfristig aus dem Stand planen“
Von Mittwoch, 21. Juli, bis Sonntag, 1. August, soll im Herner Stadion „Am Holzplatz“ gespielt werden. Gosing sagt: „Wenn wir das Turnier absagen müssen, werden wird das hinnehmen. Wenn aber etwa im Juli die Beschränkungen fallen, können wir nicht mehr kurzfristig aus dem Stand alles planen. Deshalb fangen wir jetzt damit an. Wir möchten nicht, dass das Turnier wie im Jahr 2020 ausfallen muss.“

Stefan Gosing ist Sportlicher Leiter des Westfalenligisten SV Sodingen und kümmert sich um die Organisation des Cranger Kirmes Cups. © privat
Daher lassen sich die Sodinger laut Gosing auch zur Not auf Geisterspiele ein. Solche Partien würde dann auch der FC Frohlinde (Landesliga) bestreitet. Durch den FCF ist auch Castrop-Rauxel bei dem Wettbewerb vertreten.
Gerne hätte Stefan Gosing den SV Wacker Obercastrop (Westfalenliga) in seinem Stadion gesehen. Er erklärt: „Wir laden immer die spielstärksten Amateurmannschaften aus Herne und unseren Nachbarstädten ein. Natürlich gehört auch Wacker dazu.“ Denn die Duelle mit Obercastrop haben genau den Lokalderby-Charakter, den sich Gosing wünscht: „Als ich noch selbst gespielt habe, konnte ich gefühlt den Ball vom Sodinger Platz bis zum Wacker-Platz schießen. Mehr Derby geht nicht.“
Nach der Absage von Obercastrop fragten die Sodinger in Frohlinde an. Gosing: „Der FC Frohlinde ist aber keineswegs eine zweite Wahl. Wir haben uns allerdings auf die Fahnen geschrieben, aus jeder Nachbarstadt zunächst nur jeweils eine Mannschaft dabei zu haben. Wenn wir es ausweiten würden, wären die Frohlinder stets dabei.“

Die Verantwortlichen des SV Sodingen sind sich sicher, dass sie die Trennung von Spielern und Zuschauern gut regeln können. Das gelte auch für das Bewegungsprofil der Fans. © Jens Lukas
Durch den Plan „1 Team pro Stadt“ kommt es dazu, dass der FCF auf seinen Klassenkameraden Erler SV aus Gelsenkirchen trifft. Gosing: „Wir hatten auch Anfragen von anderen Gelsenkirchener Klubs. Der Platz für diese Stadt war aber schon vergeben.“ Aus Hattingen kommt Landesligist SG Welper. Und dritter Frohlinder Gegner wird der FC Altenbochum. Der Bezirksliga-Spitzenreiter aus Bochum sagte jetzt zu. Gosing: „Die Vorrunden-Gruppe aus den Nachbarstädten hat somit ein gutes Niveau - und ist so ausgeglichen, dass jedes Team das Halbfinale erreichen kann.
In der Herner Gruppe werden sich Westfalia Herne (Oberliga), der DSC Wanne, der SV Sodingen (beide Westfalenliga) und der SV Wanne 11 (Landesliga) duellieren.
Stefan Gosing hofft, am Thema „Geisterspiele“ herumzukommen. „Wir möchten schließlich unser Turnier den Fans bei Bratwurst und Bier anbieten. Ich glaube, danach sehnen sich die Leute.“ Weshalb der SV Sodingen alles dafür präparieren möchte, die zu dem Zeitpunkt maximale Zuschauerzahl auch erreichen zu können.
Gosing: „Wir wissen schon, wie wir Spieler und Zuschauer gut getrennt bekommen werden. Außerdem ist unser Stadion so weitläufig, dass man mit genügend Ordnern den Zuschauerfluss als Einbahnstraße lenken kann.“
Die Sodinger träumen von 300 Zuschauern pro Partie - und möchten dafür Tagestickets per Online-Buchung anbieten. An jedem Spieltag soll es zwei Partien geben.
Ein Journalist macht sich aus Prinzip keine Sache zu eigen, nicht einmal eine gute (dieses Prinzip ist auch das Motto des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises).
