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Corona-Lockerungen: Dürfen Kreispokal und Testspiele bald wieder stattfinden?
Fußball
Mit den neuen Corona-Lockerungen ist im Fußball plötzlich wieder vieles denkbar – auch, dass es im Kreispokal weitergeht. Zwei Castrop-Rauxeler Mannschaften stehen noch im Halbfinale.
Seit Mitte März steht das sportliche Leben in nahezu allen Mannschaftswettbewerben still. Ein helles Licht am Ende des Tunnels stellt die neueste Fassung der Corona-Schutzverordnung vom Fronleichnamstag dar, die ab 15. Juni Gültigkeit hat.
Sie erlaubt Amateursportlern wieder deutlich mehr als zuvor. Zum Beispiel ein Fußballspiel zweier Teams in einer normalen Mannschaftsstärke von elf Spielern. Alles unter Einhaltung von Bestimmungen für Hygiene und Datenerfassung.
Staatskanzlei: Wettbewerbe wieder erlaubt
Ist also der Weg frei für Testspiele, Turniere und Meisterschaften? Grundsätzlich ja, bestätigt die Staatskanzlei NRW auf Nachfrage. „Allerdings empfehlen wir jedem Veranstalter, ob Sportverband oder einzelner Verein, sich vorher mit dem zuständigen Ordnungsamt in Verbindung zu setzen und eventuelle Auflagen abzuklären.“
Sportfunktionäre haben sich bislang häufig auf den 31. August als magische Datumsgrenze berufen, vor der Sportveranstaltungen tendenziell eher nicht durchführbar erschienen. Das hat sich durch die neue Verordnung geändert.
Ob das nun aber bedeutet, dass wirklich Spiele durchgeführt werden können, hängt auch vom jeweiligen Fußballkreis ab. Denn der stellt die Schiedsrichter. Reinhold Spohn, Kreisvorsitzender des Fußballkreises Herne, zu dem auch Castrop-Rauxel gehört, wollte dazu auf Nachfrage aber noch keine Entscheidung verkünden – schlicht aus dem Grund, dass es noch keine gebe. Man werde sich am Ende der Woche zusammensetzen und entscheiden, wie es weitergeht – auch im Austausch mit dem Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW).
Wie geht es im Kreispokal weiter?
Diskutiert werden dürfte dann auch wie es mit dem Kreispokal weitergeht. Im Halbfinale stehen mit dem FC Frohlinde und SV Wacker Obercastrop zwei Castrop-Rauxeler Vereine. Positive Signale, dass es auch dort weitergehen könnte, kommen vom Vorsitzenden des Fußballkreises Ahaus/Coesfeld, Willy Westphal. Er stellte bereits am Freitag wieder die Genehmigung von Turnieren in Aussicht. Außerdem sei sein Kreis auch bereit, schon in der nächste Woche wieder Schiedsrichter für Testspiele zu stellen.
Sein Kollege Jürgen Grondziewski, Vorsitzender des Dortmunder Fußballkreises, reagierte da noch deutlich zurückhaltender. „Natürlich werde ich die ab Montag gültigen neuen Regelungen genau studieren. Aber bei der Umsetzung und der Einschätzung, was sie für uns bedeuten, werden wir uns im Fußballkreis Dortmund ganz nach den Vorgaben des FLVW richten.“
Beim FLVW scheint man für die Dortmunder Zurückhaltung eher dankbar. „Was Freundschaftsspiele, Pokalspiele und Turniere betrifft, dazu wird sich in der nächsten Woche der Fußballausschuss des WDFV (Westdeutscher Fußballverband) zusammensetzen, um dann eine einheitliche Lösung für ganz NRW zu finden – und das möglichst schnell“, sagte FLVW-Sprecherin Meike Ebbert.
100 Zuschauern ist das Betreten einer Sportanlage erlaubt
Die Corona-Schutzverordnung verbietet ausdrücklich Sportfeste und ähnliche Veranstaltungen bis einschließlich 31. August. Grundsätzlich erlaubt sie aber bis zu 100 Zuschauern das Betreten einer Sportanlage „bei sichergestellter einfacher Rückverfolgbarkeit“.
Das heißt: Alle Spieler, Schiedsrichter, Trainer und Zuschauer müssten mit Name, Adresse und Telefonnummer erfasst werden. Vorausgesetzt sind außerdem immer die „Vorkehrungen zur Hygiene, zum Infektionsschutz, zur Steuerung des Zutritts und zur Gewährleistung eines Mindestabstands von 1,5 Metern“, wie es in der Schutzverordnung heißt.
Als gebürtiger Dortmunder bin ich großer Fan der ehrlich-direkten Ruhrpott-Mentalität. Nach journalistischen Ausflügen nach München und Berlin seit 2021 Redakteur in der Dortmunder Stadtredaktion.
