St. Pauli-Stürmer im Interview

Christopher Nöthe: "Ich fühle mich pudelwohl"

Der aus Castrop-Rauxel stammende Fußballprofi Christopher Nöthe spielt seit der Saison 2013/14 beim Zweitligisten FC St. Pauli. Aktuell haben die Hamburger sechs Punkte Rückstand auf Relegationsplatz drei, der in die 1. Liga führen könnte. Im Interview zieht der 26-jährige Stürmer eine Zwischenbilanz.

CASTROP-RAUXEL

, 15.04.2014 / Lesedauer: 3 min

Fussball 2. Bundesliga 15. Spieltag, Saison 2013/2014: VfR Aalen - FC St. Pauli am 24.11.2013 in der Scholz-Arena in Aalen (Baden-Württemberg). St. Paulis Christopher Nöthe bejubelt sein Tor zum 1:0. Foto: Daniel Maurer/dpa (Wichtiger Hinweis: Aufgrund der Akkreditierungsbestimmungen der DFL ist die Publikation und Weiterverwertung im Internet und in Online-Medien während des Spiels auf insgesamt fünfzehn Bilder pro Spiel begrenzt.) +++(c) dpa - Bildfunk+++

Herr Nöthe, bis vor zwei Wochen war Ihr Team heißer Kandidat auf den Relegationsplatz. Durch die Niederlage gegen Kaiserslautern zuletzt sind sie ins Hintertreffen geraten. Wie groß ist die Enttäuschung in der Mannschaft darüber? Unser Ziel mit der neu zusammengestellten Mannschaft ist ja gar nicht gewesen, direkt aufzusteigen. Uns war wichtig, nachdem der Club noch vor einem Jahr vor dem Abstieg stand, eine ordentliche Saison zu spielen.Das klingt so, als wären Sie schon mit dem fünften Platz zufrieden? Das ist tatsächlich so, weil wir nicht geglaubt hätten, dass wir so schnell eine gute Rolle in der Liga spielen können. Wir haben noch vier Spiele zu spielen und werden versuchen, alle zwölf Punkte zu holen. Wenn wir dann noch an den oberen Plätzen schnuppern können, wäre das ein Bonus.Aus Ihren Aussagen kann man raushören, dass Sie sich voll mit dem Verein FC St. Pauli identifizieren? Das ist auf jeden Fall so. Der Wechsel von Fürth (nach dem Abstieg aus der 1. Bundesliga/Anm.d.Red.) nach Hamburg war für mich der richtige Schritt und auf jeden Fall ein Schritt nach vorne. Hier wächst etwas zusammen, wie damals in Fürth. Dort sind wir im dritten Jahr in die 1. Liga aufgestiegen. So gesehen haben wir mit dieser Mannschaft noch Zeit, auch etwas Großes zu schaffen. Der Club ist ein absoluter Kultverein. Pauli-Fans gibt es in ganz Deutschland. Auch bei Auswärtsspielen sind viele von ihnen dabei. Und bei Heimspielen sind stets 29.000 im Stadion. Das war ganz anders bei meinen Stationen in Oberhausen und Fürth. Das ist hier eine ganz andere Fan-Kultur. Ich fühle mich hier pudelwohl. Derzeit kann ich mir gut vorstellen, meinen Vertrag über das Jahr 2017 hinaus hier zu verlängern.

Im November hatte es bei Ihrer Mannschaft einen Trainerwechsel gegeben. Was hat sich da für Sie persönlich verändert? Eigentlich nicht viel. Dass Michael Frontzeck gehen musste, hatte zudem ja keine Gründe im fehlenden sportlichen Erfolg. Zudem kennt uns Roland Vrabec, der zuvor unser Co-Trainer war, ja auch recht gut. Das einzige, was sich geändert hat, ist unser Spielsystem. Wir spielen jetzt mit zwei Stürmern, anstatt einem. Das kommt mir sehr entgegen. Da bin ich im Strafraum nicht allein auf mich gestellt.Sie und Marc Rzatkowski werden von der Hamburger Presse "die Pott-Kicker" genannt. Was verbindet Sie beide als Pauli-Neuzugänge? Uns verbindet wirklich so einiges. Wir sind ja nur vier Kilometer voneinander entfernt aufgewachsen, ich in Castrop-Rauxel, "Ratsche" in L.A. - sprich: Bochum-Langendreer. Wir unternehmen sehr viel auch abseits des Platzes miteinander. Und wenn wir zurück in die Heimat fahren, sind wir immer zusammen unterwegs und teilen uns die Stunden am Lenkrad. Dann reden wir natürlich unseren Ruhrpott-Slang.