
© picture alliance/dpa
Castrop-Rauxeler Trainer meint: Testerei ist für Spieler unzumutbar!
Fußball
Laut NRW-Corona-Schutzverordnung ist ab Mittwoch (2. Juni) Erwachsenen wieder Kontaktsport unter freiem Himmel gestattet - jedoch mit einer Einschränkung: Ein Dokument muss griffbereit sein.
Einige Castrop-Rauxeler Fußball-Mannschaften ziehen seit Mitte Mai kontaktloses Training durch. Die weiteren standen dieser Trainings-Möglichkeit eher skeptisch gegenüber. Ab Mittwoch, 2. Juni, lassen die Inzidenzzahlen im kommunalen Kreis Recklinghausen wieder Training mit Körperkontakt zu - also auch mit Zweikämpfen um den Ball.
Skepsis bei der Umsetzung
Jedoch muss jeder Spieler dazu einen aktuell gültigen, negativen Corona-Test mitbringen. Jetzt stellt sich heraus: Die Castrop-Rauxeler Trainer begrüßen diese Öffnung zum Kontakt-Training. Bei der praktischen Umsetzung, der Sammlung der Corona-Tests, taucht allerdings auch Skepsis auf.
Steffen Golob, Co-Trainer beim Westfalenligisten Wacker Obercastrop, hegt eine Hoffnung: „Vielleicht sinkt die Inzidenz-Zahl bis zur nächsten Woche ja unter 35 - dann sind Corona-Tests überflüssig.“ Für das Dienstag-Training (1. Juni) käme die Öffnung ohnehin einen Tag zu spät - und am Freitag (4. Juni) würde Westfalenligist Wacker nicht trainieren.
Danny Jordan, Trainer von A-Kreisligist Victoria Habinghorst erklärt: „Bei uns ist die Meinung zwiegespalten. Einige Spieler wollen sofort wieder auf den Platz - andere wollen lieber noch warten.“ Jordan hat zunächst den Freitag (4. Juni) in den Raum gestellt. „Wenn zehn Spieler zusagen, werden wir trainieren.“
Sollte das Interesse groß sein, will Jordan bis zum offiziellen Trainingsstart am Donnerstag, 1. Juli, pro Woche eine oder zwei Trainings-Einheiten anbieten. Wennngleich der Victoria-Trainer meint: „Die ständige Testerei ist für die Jungs eigentlich unzumutbar.“

Danny Jordan, Trainer von Victoria Habinghorst © Jens Lukas
Dennis Hasecke, Trainer des Bezirksligisten Spvg Schwerin, hat von kontaktlosem Training nichts gehalten. Zur neuen Sachlage mit Kontakt merkt er an: „Wir überlegen noch, ob wir jetzt doch eine oder zwei Trainingseinheiten anbieten sollen. Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen.“ Bis zum offiziellen Trainingsstart am Mittwoch, 23. Juni, sei es ja auch nicht mehr lange hin. Bis dahin will Hasecke abklopfen, wie die Spieler über die ständigen Tests vor dem Training denken.
VfB Habinghorst trainiert mit voller Kapelle
Marc Olschewski, Trainer des A-Kreisligisten VfB Habinghorst, hat über eine App positive Botschaften von seinen Spielern empfangen. Daher ist für ihn klar: „Wir werden am Freitag mit voller Kapelle trainieren.“ 16 Spieler hätten zugesagt für dieses Training. „Es gibt bei uns einige Urlauber. Die Corona-Tests an sich sind für unsere Spieler aber kein Problem“, sagt Olschewski.

Am Ball: Tino Westphal, der Trainer der SG Castrop. © Jens Lukas
Trainer Tino Westphal ist mit Bezirksligist SG Castrop als erster Castrop-Rauxeler Verein quasi sofort ins kontaktlose Training eingestiegen - und setzt das mit der Möglichkeit „Kontakt“ natürlich fort: „Wir trainieren jetzt schon dienstags, mittwochs, freitags und sonntags kontaktlos - ganz piano. Das setzen wir mit dem nun erlaubten Kontakt natürlich fort.“ Für Castrops Spieler bietet sich eine Corona-Teststation direkt auf dem Parkplatz vor dem Stadion an der Bahnhofstraße an. „Ich kontrolliere dann am Eingangstor die Corona-Testergebnisse“, lacht Tino Westphal.
Ein Journalist macht sich aus Prinzip keine Sache zu eigen, nicht einmal eine gute (dieses Prinzip ist auch das Motto des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises).

Über 30 Jahre als Sportredakteur aktiv, bin ich nun im "Unruhestand" seit der Saison 2018/2019 als Freier Mitarbeiter für den Castroper Sport am Ball - eine neue, spannende Erfahrung. Meine journalistischen Fachgebiete sind alle Ballsportarten, die Leichtathletik und Golf. Mit den deutschen Spitzen-Fechtern war ich in den frühen 2000er-Jahren bei Welt- und Europameisterschaften in der "halben Welt" unterwegs.