Die Weihnachts-Feiertage stehen ganz im Sinne der Familie. Doch es gibt Leute, denen das einfach zu viel wird. Friedhelm Steinert (✝2017) hatte im Jahr 1983 eine Idee. Er war der Begründer der Castrop-Rauxeler Hallenstadtmeisterschaft.
„Die Leute haben sich zwei Tage den Bauch vollgeschlagen und wollten dann einfach aus der Bude raus“, erinnerte sich Steinert im Jahr 2015. Vor 40 Jahren war er der Leiter der Sparte Fußball im Stadtsportverband. Damals lockte das Steher-Radrennen am 2. Weihnachtstag jährlich Zuschauer-Massen in die Dortmunder Westfalenhalle.
Premiere mit nur neun Teams
Eine Veranstaltung, die als Vorbild für die Castrop-Rauxeler Titelkämpfe dienen sollte. „Wenn die Menschen schon bis nach Dortmund gefahren sind, dann dachte ich mir, dass es bei der Stadtmeisterschaft auch voll wird. So ist es dann auch gekommen. Darüber hinaus war im Fußball nicht viel los. Da habe ich mir gedacht, dass man da mehr Leben hinein bringen muss“, erklärte einst der Ehrenvorsitzende des FC Frohlinde. So fasste Steinert im Herbst des Jahres 1983 den Plan, erstmals eine Hallenstadtmeisterschaft auszurichten. Auf dem Feld fanden zu diesem Zeitpunkt schon seit fünf Jahren keine Titelkämpfe mehr statt.
„Das war wohl etwas zu kurzfristig“, sagte Steinert in Anbetracht der Tatsache, dass bei der Erstauflage nur neun Vereine vertreten waren. Die anderen Klubs hätten rechtzeitig keine Mannschaften zusammen bekommen. Laut dem Bericht in unserer Zeitung war der Termin für die SG Castrop, Arminia Ickern und den VfR Rauxel „ungünstig gewählt“.

Umzug in die WBG-Sporthalle
Die Stadt stellte Steinert und Co. zunächst die Habinghorster Sporthalle an der B235 in Habinghorst zur Verfügung. Jahre später folgte dann der Umzug in die Sporthalle der Willy-Brandt-Gesamtschule an der Bahnhofstraße, alle weiteren Turniere ausgespielt wurden. Eine Ausnahme gab es 2007, als auf Kunstrasen in der Europahalle gespielt worden ist.
Erster Sieger vor rund 40 Jahren war der FC Frohlinde. Steinerts Heimatverein setzte sich damals unter anderem gegen den damaligen Verbandsligisten Spvg Schwerin durch. Ausgetragen wurde das Turnier am 1. Januar 1984, ermittelt wurde aber der Stadtmeister für das Jahr 1983 – eine Methode, die bis heute des Öfteren praktiziert wurde.
Im Endspiel setzten sich die Frohlinder damals durch Tore von Maurer, Hasecke und Schäpers mit 3:0 gegen die Spvg Schwerin durch. Gespielt wurde in drei Gruppen, im Spiel um den dritten Platz gewann Eintracht Ickern mit 11:10 nach Siebenmeterschießen (4:4 nach regulärer Spielzeit) gegen die Sportfreunde Habinghorst.

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