Auf der Außenbahn
Billardspieler sprengt seine Spiel-Weste
Eine Weste nach Maß, ein Tor, das keins war, ein scheinbar unerwarteter Anruf und ein ganz besonderes Geschenk zum eigenen Ehrentag. Wir haben die schönsten Geschichten aus Castrop-Rauxels Sport für Sie gesammelt.
Dimitros Barliatos, Issam Mfitih, Martijn Egbers, Jörn Leder, Thorsten Warner, Jörg Pannenbecker (v.l., v.o.).
Issam Mfitih, Fußballer beim A-Kreisligisten SC Arminia Ickern, kam bei der 0:3-Niederlage gegen den Spitzenreiter SG Castrop in den zweifelhaften Genuss einer Gelben Karte mit Sonderkommentar. Nachdem der Armine in der 41. Minute hart gegen den Castroper Marc Olschewski eingestiegen war, zeigte ihm Schiedsrichter Hasan Ceyhan die Verwarnungs-Karte und gab Mfitih mahnende Worte mit auf den Weg: „Die ist jetzt wirklich dunkelgelb.“ Der Ickerner hatte die Botschaft verstanden und brachte die Partie ohne Platzverweis zu Ende.
Martijn Egbers, Billardspieler des ABC Merklinde aus den Niederlanden, hat dafür gesorgt, dass ABC-Vorsitzender Gerd Haumann noch einmal eine Fahrt zum Schneider der neuen Billardwesten ins Münsterland unternehmen musste. Die neue Weste in Schwarz und Gelb musste geändert werden, wie Haumann erzählte. Der Holländer habe in den vergangenen Monaten in Fitness-Studios seiner Heimat so viel Muskelmasse aufgebaut, dass die Spielerkluft in Länge und Breite eine Nachbesserung benötigte.
Thorsten Warner, Billardspieler und Pressewart des BC Schwerin, hatte zum 3. Advent auf der Vereinsseite im Internet ein Spiel der ersten Mannschaft mit einem anscheinend weinenden Auge angekündigt. Das Team um Hubert Kowalec musste nach Münster reisen. Aber nicht, wie der BC-Webmaster anmerkte, zu den dortigen weithin bekannten und überdimensionalen Weihnachtsmärkten. Anstatt Leckereien und weiteren Attraktionen zu genießen, musste das BC-Quartett bei der BG Münster um Bezirksliga-Punkte spielen.
Dimitrios Barliatsos, Trainer des SuS Merklinde II in der Fußball-Kreisliga B, bekam im Spiel gegen Eintracht Ickern ein Tor zugesprochen, das seine Mannschaft eigentlich überhaupt nicht erzielt hatte. Schiedsrichter Burkhard Kroggel trug im offiziellen Internet-Portal fussball.de als Endergebnis 1:5 aus Sicht der Merklinder ein - obwohl sie das Spiel mit 0:6 verloren hatten. Barliatos sagte: „Wir haben auf jeden Fall kein Tor geschossen.“
Jörn Leder, Vorstandsmitglied beim Castroper TV und Fußballer beim SuS Pöppinghausen in der Kreisliga C2, musste am Montagvormittag mit seinem Auto rechts ranfahren. Aus gutem Grund: Den Reporter dieser Zeitung half er mit einer Telefonnummer aus - jener seines Bruders Thorsten, der als Interimstrainer Pöppinghausen I betreut. Eigentlich hatte Jörn Leder mit einem anderen Grund des Anrufs gerechnet: „Und ich hatte schon gedacht, Sie wollen mich auf meine beiden Tore für die Pöppinghausen II beim 4:2-Sieg gegen die SG Habinghorst/Dingen II ansprechen.“
Michael Pannenbecker, Trainer des Bezirksliga-Zweiten SF Stuckenbusch, ist im Vorfeld des Topspiels gegen den neuen Spitzenreiter FC Frohlinde am Sonntag auf der Suche nach neuen Spielern quasi am Frühstückstisch fündig geworden. Der Coach der Recklinghäuser war verletzungsbedingt in Personalnot geraten. Für die Partie setzte er daher seinen 21-jährigen Sohn Nico erstmals auf die Bank. Pannenbecker Senior berichtete vor der Begegnung: „Ich habe ihn reaktiviert. Er hat schon längere Zeit nicht mehr gespielt.“ Zum Einsatz kam der Junior bei der 0:1-Niederlage dann aber nicht.
Johannes Langer, Korfballer in Diensten des amtierenden Regionalliga-Meisters KV Adler Rauxel, musste sich an seinem 26. Geburtstag am Sonntag selbst beschenken. Das große Präsent an dem von ihm sportlich gestalteten Ehrentag blieb aus. Seinen Treffer zum 6:4 im Topspiel gegen die SG Pegasus Rommerscheid feierte er mit der Einwechselbank euphorisch. Trotz Führung zwei Minuten vor dem Ende verlor sein Team aber mit 20:22.