Bezirkssportanlage in Castrop-Rauxel nicht mehr gefragt? Zwei Vereine winken bereits ab

Bezirkssportanlage nicht mehr gefragt?: Zwei Vereine winken bereits ab
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Die geplante Bezirkssportanlage an der B235 sorgt für reichlich Gesprächsstoff bei den Fußballern im Castrop-Rauxeler Norden. So war es auch bei Victoria Habinghorst im Jahr 2022. Doch dort scheint das Thema Bezirkssportanlage inzwischen abgehakt. „Wir sehen unsere Zukunft in der Glückauf-Kampfbahn und am Gänsebusch“, erklärt der Victoria-Vorsitzende Dirk Konisch. „Mittelfristig rechnen wir nicht damit, dass die Bezirkssportanlage gebaut wird.“

Victoria strebt eine Fusion mit Arminia Ickern an. Daraus würde ein riesiger Club entstehen mit Heimat am Sportplatz neben dem Parkbad Nord. Doch dort reichen die Kapazitäten nicht für alle Senioren- und Juniorenmannschaften beider Vereine, die mittlerweile im zweiten Jahren in einer Spielgemeinschaft antreten.

Dirk Konisch (l.) von Victoria Habinghorst und Klaus Holzner von den SF Habinghorst Dingen.
Dirk Konisch (l.) von Victoria Habinghorst und Klaus Holzner von den SF Habinghorst Dingen. © VOLKER ENGEL

Der Sportplatz am Gänsebusch gehört Rain Carbon (ehemals Rüttgers). Der Pachtvertrag wird laut Konisch stets nur um ein Jahr verlängert. Und aktuell ziehen sich die Gespräche zur Verlängerung noch in die Länge. Dennoch sagt Konisch: „Die Bezirkssportanlage spielt in unseren Planungen keine Rolle mehr, wenn im Februar die Vereinsfusion beschlossen wird.“ Mit sinkender Anzahl von Vereinen, die für die Bezirkssportanlage infrage kommen, sinke auch die Wahrscheinlichkeit, dass das geplante Kunstrasengeläuf an der B235 überhaupt realisiert werde, meint Konisch.

Auch bei den Sportfreunden Habinghorst/Dingen – die zu dieser Saison den Sprung in die Kreisliga A schafften – winkt man beim Thema Bezirkssportanlage ab. Und das, obwohl der Verein im Juni ein Stück weit seine sportlichen „Heimat“ verlor, nachdem sie zum Training an die Uferstraße (Eintracht Ickern) umziehen mussten. „Wir haben kein Vereinsleben mehr“, erklärt der SF-Vorsitzende Klaus Holzner im Gespräch mit unserer Redaktion.

So oder ähnlich sahen die Pläne der Stadtverwaltung aus für die ehemalige Eon-Kraftwerksfläche an der B235 (oben) und Klöcknerstraße (rechts): Aus der seit 2019 gehegten Idee, hier eine Bezirkssportanlage (Fußballplatz mit Kabinen und Co.), eine neue Haupt-Feuerwache und den Bringhof des EUV unterzubringen, ist nun der EUV-Hof verschwunden. Dafür soll noch eine Kita geba
So oder ähnlich sahen die Pläne der Stadtverwaltung aus für die ehemalige Eon-Kraftwerksfläche an der B235 (oben) und Klöcknerstraße (rechts): Aus der seit 2019 gehegten Idee, hier eine Bezirkssportanlage (Fußballplatz mit Kabinen und Co.), eine neue Haupt-Feuerwache und den Bringhof des EUV unterzubringen, ist nun der EUV-Hof verschwunden. Dafür soll noch eine Kita gebaut werden. © RVR 2022 / Skizze: Weckenbrock

Ihre Spiele tragen die SF zwar weiterhin in der Glückauf-Kampfbahn aus, doch das Training ist halt ausgelagert. Trotz alledem scheint die zukünftige Bezirkssportanlage auch für die SF keine Option. „Wir waren bei der Bezirkssportanlage nie ein Thema; wir sind nie gefragt worden, ob wir dort hingehen möchten“, sagt Holzner. „Ob und wann die Anlage kommt, weiß auch keiner.“

Die Idee einer Bezirkssportanlage zwischen B235 und Klöcknerstraße gibt es bereits seit 2019. Damals war der VfR Rauxel sicherlich ebenfalls noch ein Kandidat für einen Umzug aufs ehemalige Gelände des Kraftwerks Rauxel. Nach der Stilllegung des Waldstadions 2021 sind die Rauxeler aber im Stadion an der Bahnhofstraße eingezogen und haben sich dort inzwischen häuslich eingerichtet.

So bliebe allein der VfB Habinghorst als Umzugskandidat Richtung Bezirkssportanlage, der sozusagen „Hauptverein“ in der geplanten Bezirkssportanlage werden soll. Doch auch im Habichthorst schaut man einem Umzug mit gemischten Gefühlen entgegen.