
© Hermann Klingsieck
Bezirksligist SG Castrop verblüfft einen Westfalenligisten
Fußball
Es war das Eröffnungsspiel des renovierten Kunstrasens an der Bahnhofstraße. Dafür hatte Bezirksligist SG Castrop mit Westfalenligist Spvg Erkenschwick einen Top-Gegner eingeladen. Der blieb beim 2:2 viel schuldig.
Am Eingang zum Stadion an der Bahnhofstraße lagen 250 Marken in einer Pommesschale, von denen jeder Zuschauer eine erhielt nach dem Eintrag ins Corona-Register. Wären alle Marken weggegangen, hätte kein weiterer Fan mehr hinein gedurft. Es blieben aber rund die Hälfte der Marken im „Töpfchen“.
Wer nicht gekommen ist, hat zumindest einen starken Gastgeber SG Castrop (Bezirksliga) im Testspiel gegen die Spvg Erkenschwick (Westfalenliga) verpasst. Die SG hatte in Benedikt Meyer-Drabert, Manuel Backes und Stefan Strasser herausragende Spieler, was auch Trainer Tino Westphal so gesehen hat.
Westfalenligist Erkenschwick war über 90 Minuten zwar optisch leicht überlegen, lag in der Mehrzahl der zwingenden Chancen jedoch hinter Castrop zurück. „Wir hätten gewinnen müssen. Das 2:2 haben wir uns auf jeden Fall mehr als verdient“, kommentiert Westphal.
Mayer-Drabert ragt heraus
Erkenschwick begann verhalten. Den Aktionen nach vorne fehlte Druck und Geschwindigkeit. Castrop baute auf Konter und eine gut organisierte Abwehr mit dem herausragenden Benedikt Meyer-Drabert. Er war überall, wo ein Brandherd drohte.
Quasi der ersten Castroper Angriff endete im 1:0 (15.). Stefan Strasser schoss einen Freistoß aus halbrechter Position kunstvoll an der Abwehr vorbei in den linken Torknick.
Selbst dieser Rückstand machte den Westfalenligisten nicht munterer. Dass Erkenschwick trotzdem zum 1:1 (43.) durch Jyhad Seklawi kam, war der einzigen Unachtsamkeit der SG-Abwehr geschuldet, die Seklawi auf der rechten Seite völlig allein gelassen hatte.
In Halbzeit zwei gab es dasselbe Bild: Die Gäste hatten mehr Ballbesitz, die SG besaß die besseren Chancen. So rettete Erkenschwick-Keeper Arnft nach einer Strasser-Flanke knapp vor Tugrul Kurt. Dann wurde es herbstlich mit Starkregen, was die Gastgeber nicht von ihrer Konter-Taktik abbrachte.
Wieder war es Kurt, gegen den Keeper Amft zur Ecke klären konnte. Dieser Eckball hatte es in sich, flog an Freund und Feind vorbei bis zu Kurt, der am langen Pfosten zum 2:1 (77.) einköpfte. Das 2:2 (83.) schoss Enes Kaya (83.).
Strahler glänzt nicht
Im offensiven Erkenschwicker Mittelfeld spielte der Ex-Schweriner Justin Strahler ordentlich, ohne aber groß in Erscheinung zu treten.
Über 30 Jahre als Sportredakteur aktiv, bin ich nun im "Unruhestand" seit der Saison 2018/2019 als Freier Mitarbeiter für den Castroper Sport am Ball - eine neue, spannende Erfahrung. Meine journalistischen Fachgebiete sind alle Ballsportarten, die Leichtathletik und Golf. Mit den deutschen Spitzen-Fechtern war ich in den frühen 2000er-Jahren bei Welt- und Europameisterschaften in der "halben Welt" unterwegs.