Der 13. Spieltag in der Westfalenliga 2 hatte für den SV Wacker Obercastrop etwas Besonderes vorgesehen. Bei der DJK TuS Hordel sogar in zweierlei Hinsicht. Zum einen war es das Duell zweier Teams aus dem Tabellenkeller. Zum anderen gab es da noch die prickelnde Würze, dass Ex-Trainer Aytac Uzunuglu nun bei der DJK TuS Hordel als Chef-Coach arbeitet.
Freundschaftsgeschenke hatte Wacker für den langjährigen Erfolgs-Trainer indes nicht mitgebracht: Am Ende freute sich Obercastrops neuer Trainer Toni Molina über einen 3:1-Sieg. Das waren die Punkte fünf, sechs und sieben für Molina in seinem dritten Spiel als Wacker-Coach. Mehr kann keiner verlangen.
Höherer Sieg war drin
Trainer Molina selbst analysierte den Sieg bei Dauerregen fachlich völlig korrekt: „In der ersten Halbzeit waren wir nicht so gut - Hordel aber auch sehr stark. Aufgrund der zweiten 45 Minuten ist unser Sieg verdient. Er hätte sogar höher ausfallen können.“
In der Anfangsphase trumpfte Hordel auf, ohne für wirkliche Gefahr vor Obercastrops Tor zu sorgen. Dann der Schock für Trainer Uzunoglu und sein Team: Julian Ucles Martinez nutzte eine verwirrende Situation im TuS-Fünfmeterraum zu Wackers 1:0 (13.). Danach begeisterte das Spiel fast nur noch mit Kampf als durch fußballerische Feinkost.
In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit der Ausgleich, quasi aus dem Nichts heraus. Hordels Lukas Opiola wuchtete einen Eckball aus dem Gewühl heraus mit dem Kopf zum 1:1 ein. Im Durcheinander mehrerer Fußballer wurde Wackers Yogan Cordero Astacio das Ohr eingerissen - er blutete stark. Was den Ecuadorianer nicht daran hinderte, in Hälfte zwei mit Turban weiterzuspielen.

Wackeraner spielt mit einem Turban
In den zweiten 45 Miuten war reichlich Alarm vor den Toren: mehr bei Hordel, weniger bei Obercastrop. Foulelfmeter in Minute 50 für Wacker. Kevin Holz netzte den Ball vom Punkt ein zum 2:1. Die wohl beste von mehreren folgenden Obercastroper Chancen verpasste Robin Franke, der allein auf Keeper Sven Möllerke zulief, aber nur den Torpfosten traf. Den Nachschuss aus dem Gewühl klärte Hordels Torwart zur Ecke.
Wackers Vorsitzender Martin Janicki war der Verzweiflung nahe: „Das darf nicht wahr sein. Das Ding muss einfach drin sein.“ Doch wenn es nicht klappt, die eigenen Chancen zu verwerten, muss halt der Gegner mithelfen. So wie beim 3:1 (64.). Leicht bedrängt spielte Hordels Patrick Polk den Ball zurück am eigenen entgegenkommenden Torwart vorbei ins Netz.

Glück muss man sich aber auch verdienen: Wacker Obercastrop hatte sich dieses Hordeler Eigentor verdient mit einer couragierten Leistung. Ein wenig Rudelbildung mit Schubserei (73.) gab es auch noch. Die aufgebrachte Fußball-Seele beruhigte sich jedoch schnell wieder. Nennenswerte Torchancen gab es indes keine mehr bis zum Schlusspfiff.
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