Für Fußball-Trainer Aykut Hezer ist die kürzliche Entscheidung des Sportgerichts die Spitze des Eisbergs: Emre Hamut wird den SF Habinghorst/Dingen fünf Spieltage in der Kreisliga A fehlen. Grund dafür ist eine Ampelkarte, die der Stürmer im Derby am 1. September beim FC Frohlinde gesehen hatte. Gegen dieses Urteil haben die Sportfreunde Einspruch eingelegt. Doch das Urteil sei unanfechtbar. Trainer Hezer hat eine Theorie.
Emre Hamut fehlt den SF Habinghorst/Dingen fünf Spiele
„Du Vogel weißt gar nicht, wie man richtig pfeift“, soll Emre Hamut nach seinem Platzverweis dem Schiedsrichter gesagt haben. „Aber wir können garantieren, dass das nicht von seiner Seite aus kam“, betont Hezer, der einen Zuschauer im Verdacht hat. „Wenn ein Schiedsrichter einen Spieler auf dem Kicker hat, dann nimmt er den auch raus“, schimpft der Trainer.
Schließlich hatte sein Schützling die ersten gelben Karten des Derbys bereits in der 35. und 37. Minute kassiert. Beide aufgrund eines Foulspiels. „Die Erste war meiner Meinung nach keine Gelbe Karte“, fügt der Trainer, der generell mit der Schiedsrichter-Leistung unzufrieden schien, hinzu. Doch mit der zweiten Gelben Karte ist Hezer d‘accord. So werde Emre Hamut auch intern für „das dumme Reingehen bestraft“. Der Stürmer müsse nun während seiner Sperre mehr Fitness-Übungen absolvieren.
Im Falle des Sportgerichtsurteils nimmt Hezer seinen Stürmer in Schutz. Das Problem sei eine allgemeine Ablehnung der Schiedsrichter gegenüber der Mannschaft: „Meiner Meinung nach zückt man gegen uns schneller Karten. Das hat man gegen Wacker (Obercastrop II, Anm. d. Red.) und gegen Frohlinde explizit sehr stark gesehen.“
Trainer Aykut Hezer vermutet Benachteiligung
In der vergangenen Saison hatten die Sportfreunde in der Kreisliga B insgesamt 43 Gelbe Karten, eine Rote Karte und keine Ampelkarte kassiert. Nach sechs Spieltagen in der Kreisliga A sind bereits elf Gelbe Karten, ein gelb-roter Platzverweis und eine Rote Karte gegen einen Offiziellen auf dem Konto des Aufsteigers.
„Ich weiß nicht, ob die Schiedsrichter das bei uns ein bisschen härter sehen als bei den anderen. Aber dann regt mich das natürlich auch auf, wenn wir so benachteiligt werden“, sagt Hezer, der viel Wert auf einen fairen Umgang auf dem Platz legt und Beleidigungen im Training härter bestrafe als das Sportgericht. Da seine Mannschaft „keine Asi-Mannschaft“ sei, rege er sich in letzter Zeit schnell über die Schiedsrichter-Entscheidungen auf.
Aber der Trainer weiß aber auch: „Es ist immer Ansichtssache. Und ich kann den Schiedsrichter auch verstehen, wenn er in dieser Situation das so gesehen hat.“ Hezer überlegt trotz seiner negativen Erfahrungen mit Schiedsrichtern selbst „eine Schiedsrichterausbildung machen, weil ich gerne mal so Spiele pfeifen würde, weil ich könnte mir gut vorstellen, dass ich da gut reinpasse und dass das fairer abläuft“.
SF Habinghorst/Dingen vor nächstem Topspiel
Wann und ob Hezer sich zum Schiedsrichter ausbilden lässt, steht noch in den Sternen. Mit den SF Habinghorst/Dingen konzentriert sich der Trainer auf die nächsten Begegnungen in der Kreisliga A.
Am Sonntag (22. September, Anstoß um 15 Uhr) steht das Topspiel beim punktgleichen SV Holsterhausen an. „Ärgerlich“ sei es, dass ihr Stammspieler Emre Hamut noch weiter ausfällt. An einem Ersatz arbeite die Mannschaft noch: „Wir versuchen da jetzt gerade sämtliche Formationen und Spieler umzubauen. Weil Emre fehlt natürlich.“ Hezer setze derweil auf den Torjäger Alihan Kurgan.