Ein Trainerwechsel im Fußball bewirkt manchmal ein kleines Wunder. Ob Wunder oder nicht: Beim Westfalenligisten SV Wacker Obercastrop war der Einstieg von Trainer Toni Molina zumindest das Ende einer Ergebniskrise. Seit vier Spielen ist Molina am Regiepult - und holte mit dem Team zehn Punkte. In den zehn Spielen vor seinem Einstieg waren es gerade einmal sieben Punkte.
Was macht dieser Trainer anders? Bei seiner Vorstellung sah Molina sich nicht „als der große Zampano“. Mit Blick auf seine Erfolgsbilanz drängt sich aber der Eindruck auf, dass Molina doch wohl etwas Zampano-haftes an sich haben muss. Einer, der das wissen müsste, ist der Sportliche Leiter Steffen Golob, der als Co-Trainer eng mit dem neuen Übungsleoter zusammenarbeitet.
Trainer mit Erfahrungsschatz
Was Toni Molina anders macht, sei nicht so einfach zu beantworten, sagt Golob. Soviel aber doch: „Toni ist ein sehr, sehr guter Trainer. Er bringt einen enormen Erfahrungsschatz aus vielen Jahren Oberliga und im hochklassigen Jugendbereich mit. Und er kann mit seiner Art gut mit Menschen umgehen.“ Toni Molina sei weiter ein totaler Teamplayer und akribischer Arbeiter.
In der Video-Nachbetrachtung der Spiele bespreche er mit den Jungs mit seine ruhigen Art alle gemachten taktischen Fehler - und erkläre sofort, wie die abzustellen seien. Golob betont aber auch: „Selbst vor dem Trainerwechsel war nicht alles schlecht bei uns.“ Im Grunde habe man nur gegen Türkspor und YEG Hassel schlecht gespielt.
Andere der Niederlagen seien eher einer Ergebniskrise geschuldet gewesen. Explizit nennt Golob das Spiel gegen den RSV Meinerhagen: „Wir waren deutlich besser - haben aber trotzdem verloren.“ Unter dem Strich sagt Golob zur aktuellen Erfolgsserie: „Toni Molina passt einfach zu Wacker Obercastrop. Von ihm können alle viel lernen. Wir sind froh, dass er bei uns zugesagt hat.“ Der neue Trainer sei ein richtig netter Mensch mit einer klaren Fußball-Philosophie.
So ist es nicht verwunderlich, dass Wackers Sportlicher Leiter und der Vorstand eine längere Zusammenarbeit mit Molina über das Saisonende hinaus anstreben: „Zum richtigen Zeitpunkt werden wir mit Toni darüber reden.“ Wie der Trainer kürzlich im Pressegespräch anmerkte, sei die Strecke vom Wohnort Hilden nach Castrop-Rauxel kein Thema: „Wer als Trainer in höheren Fußball-Ligen arbeiten will, der muss einfach längere Fahrten in Kauf nehmen.“
Abstiegskampf geht weiter
Trotz der zuletzt zehn Punkte in vier Spielen streut sich bei Wacker Obercastrop niemand Sand in die Augen. Golob erzählt: „Wir stecken weiter im Abstiegskampf - wie alle anderen Klubs ab Tabellenplatz vier.“ Man wolle nun schauen, die Erfolgsserie auszubauen, um schnell mit unten nichts mehr am Hut zu haben.
Bis zur Winterpause gibt es für Wacker noch zwei Chancen zu punkten beim Holzwickeder SC (27. November) und im ersten Rückrundenspiel daheim gegen Türkspor Dortmund (4. Dezember). Auf Türkspor freut sich Golob besonders: „Mit 13 neuen Spielern waren wir dort bei der Niederlage zum Saisonstart als Mannschaft noch nicht gefestigt - das ist jetzt anders.“
Verzichten muss Obercastrop bis zur Winterpause auf Bilal Abdallah, der sich beim 3:0 gegen Westfalia Herne kurz vor der Pause einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zugezogen hat. Am Totensonntag, 20. November, herrscht generelles Fußballverbot. „Wir trainieren normal weiter, ein Samstag-Testspiel gibt es nicht. Mehrere Spieler haben Blessuren erlitten im Spiel gegen Herne“, erklärt Golob.
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