André Trottenberg über emotionalen Aufstieg Drei Legenden der SG Castrop haben besonderes Ziel

André Trottenberg spricht über Kreisliga B: Drei Legenden der SG Castrop haben besonderes Ziel
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Bierduschen, knallende Sektkorken und Jubel bei allen in Rot und Weiß. Was man sonst eher vom Münchener Marienplatz kennt, war am Sonntag (27. April) auch die Realität im Stadion an der Bahnhofstraße. Die SG Castrop feierte nach einer beeindruckenden Saison und zwei ganz schweren Jahren in der langen Klubhistorie mit einem 15:0-Erfolg den verdienten Aufstieg in die Kreisliga B.

Aufstiegsparty nur bis 20 Uhr

Besonders machen den Erfolg vor allem die Spieler, die ihn geschafft haben. Es hat schon teilweise Hall-Of-Fame-Charakter wer noch immer für die SG die Schuhe schnürt und sich von seinem Alter nichts anmerken lässt - wenn eher am Tag nach den Feierlichkeiten. „Der ein oder andere war gestern noch etwas angeschlagen“, berichtet Castrop-Legende André Trottenberg lachend am Dienstagmittag von der Aufstiegsparty am Sonntagnachmittag.

„Die Party am Sonntag ging nur bis acht Uhr abends. Es war ja nur die Vorbereitung auf die Meisterfeier. Dort sind ein paar Sachen geplant“, verrät Trottenberg, ohne die großen Partypläne schon zu früh zu lüften.

Kapitän Jan Pennekamp (am Ball) will zusammen mit Andre Trottenberg und Dennis Kock 100 Tore erzielen.
Kapitän Jan Pennekamp (am Ball) will zusammen mit Andre Trottenberg und Dennis Kock 100 Tore erzielen. © VOLKER ENGEL

Man scheint sich also relativ sicher zu sein bei der SG, was die Meisterschaft angeht. Selbiges Gefühl hatte man auch schon vor dem Spiel am Sonntag mit Blick auf den frühzeitigen Aufstieg. „Als der Gegner nur mit neun Mann kam, wussten wir schon, dass es wohl klappen wird. Alle waren heiß und es waren viele Zuschauer da. Dann ging es relativ zügig“, so Trottenberg.

Besonderes Ziel bei den Ü40-Spielern

Der Angreifer zählt bei der SG Castrop zur alten Garde. Gemeinsam mit seinem besten Freund und Top-Stürmer Dennis Kock und Kapitän Jan Pennekamp ist André Trottenberg ein Gesicht, was man einfach mit dem Traditionsklub verbindet. Die drei haben sich ein ganz besonderes Ziel gesetzt.

„Es macht nach wie vor riesigen Spaß. Wir drei wollen zusammen über 100 Tore schießen. Das war der Plan unter uns Ü40-Spielern“, sagt Trottenberg. Da sind die drei SG-Legenden auf dem besten Wege, dieses Ziel zu erreichen. Kock traf 58-mal, Trottenberg 16-mal und Pennekamp 12-mal in der aktuellen Spielzeit - macht insgesamt 86 Tore. 14 Treffer müssen also her in den verbleibenden vier Spielen mit der SG Castrop. Bei der derzeitigen Quote ein machbares Ziel.

In der Kreisliga kosten solche Meilensteine traditionell eine Kiste Kaltgetränke. „Ich glaube, dann ist aber mal die Mannschaft in der Pflicht. Aber auch wir lassen uns was einfallen“, lacht Trottenberg. In der bisherigen Saison mussten die Oldies - und gerade Torjäger Dennis Kock - schon einiges spendieren. „Das machen wir aber auch gerne. Wir kennen das nicht anders. Als wir jung waren, wurde uns von den älteren Spielern auch immer etwas hingestellt.“

Gute Laune bei bestem Wetter: Mit ihren Aufstiegs-Shirts feierten die Spieler der SG Castrop am 27. April.
Gute Laune bei bestem Wetter: Mit ihren Aufstiegs-Shirts feierten die Spieler der SG Castrop am 27. April. © VOLKER ENGEL

„Als wir jung waren“. Das klingt fast schon nostalgisch. Als wären die Tage als Fußballer vorbei für Trottenberg und Freunde. Danach sieht es aber nicht aus. Und die Saison lief auch persönlich gut für die Altstars der SG Castrop. „Richtige Konkurrenten hatten wir ja nicht“, muss Trottenberg zugeben.

Dennoch war das kein Grund für die SG, mit halber Kraft zu spielen. „Wir waren fokussiert, den Durchmarsch zu machen. Auch im Training hat es dann mal physisch gekracht. Die besten Spiele waren die, wo uns Paroli geboten wurde. Ich gewinne lieber 2:1 als 15:0“, sagt André Trottenberg.

Trottenberg glaubt an Mittelfeldplatz in der Kreisliga B

Mit mehr solcher Spiele rechne er in der Kreisliga B. „Noch ein Aufstieg wäre zu viel des Guten. Dafür haben wir zu viele ältere Spieler. Ich glaube aber, dass wir in der Konstellation mithalten können, es wird aber enger und Spiele werden verloren gehen. Irgendwo im Mittelfeld, mit Blick nach oben werden wir uns wiederfinden“, ist der 41-Jährige überzeugt.