Am Rande der Bande in der Europahalle Michael Wurst schenkt Castrop-Rauxel einen Oberbürgermeister

Am Rande der Bande: In der Europahalle
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Am Rande der Bande der Hallenstadtmeisterschaft gab es Kurioses, Bemerkenswertes - jene Anekdoten eben, die so ein Turnier erst so richtig interessant machen, aber zum Teil unterhalb des Radars der Öffentlichkeit fliegen. Wir haben einige solcher Dinge notiert.

Michael Wurst, Stadionsprecher beim VfL Bochum und ehemaliger Coach beim FC Frohlinde und FC Castrop-Rauxel, war am Samstag Hallensprecher in der Europahalle. Zum einen nett flapsig und zum anderen mit einem Griff in ein zu hohes Regal fiel Wurst verbal auf. Seine ehemaligen Schützlinge des FC Castrop-Rauxel begrüßte er mit den Worten: „Hallo, Ihr hässlichen Vögel. Und das heimische Stadtoberhaupt, Rajko Kravanja, hob er bei seiner Moderation der Siegerehrung in den Rang eines „OB“ - also eines Oberbürgermeisters. Diesen gibt es in Castrop-Rauxel allerdings nicht. Einen OB gibt es nur in kreisfreien Städten. Wie etwa in Bochum, wo Michael Wurst viel unterwegs ist.



Mustafa Topal, Keeper von Hallenstadtmeisterschafts-Gastgeber Eintracht Ickern.
Mustafa Topal, Keeper von Hallenstadtmeisterschafts-Gastgeber Eintracht Ickern. © VOLKER ENGEL

Mustafa Topal, Keeper von Hallenstadtmeisterschafts-Gastgeber Eintracht Ickern, sorgte beim 2:4 in der Vorrunden-Gruppe A gegen den Vorletzten SG Castrop ganz allein für Szenen, die glatt ins Kuriositätenkabinett passen. Topals One-Man-Show startete mit einem Eigentor, dem er per Distanzschuss in den Winkel einen Treffer für sein Team folgen ließ - um letztlich in der Schlussphase nach einem groben Foulspiel die Rote Karte zu sehen.



Michael Esser (2.v.l.) ist am Castrop-Rauxeler Fußball interessiert und schaute auch an beiden Tagen bei der Hallenstadtmeisterschaft vorbei.
Michael Esser (2.v.l.) ist am Castrop-Rauxeler Fußball interessiert und schaute auch an beiden Tagen bei der Hallenstadtmeisterschaft vorbei. © Jens Lukas

Michael Esser, Profi-Torwart in Diensten des VfL Bochum, erwies sich als vorbildlicher Castrop-Rauxeler Bürger. Denn er war an beiden Turniertagen der Stadtmeisterschaft unter den Zuschauern in der Europahalle. Zwei der vielen Anknüpfungspunkten für einen netten Plausch waren Stefan Fels, Spieler der Spvg Schwerin, und Tim Rehbein, mit dem Esser in der Jugend des VfR Rauxel einst kickte.


Alihan Kurgan (l) von den SF Habinghorst/Dingen gelang nach nicht ganz vier Sekunden Spielzeit gegen den SuS Merklinde das schnellste Tor der Hallenstadtmeisterschaft.
Alihan Kurgan (l) von den SF Habinghorst/Dingen gelang nach nicht ganz vier Sekunden Spielzeit gegen den SuS Merklinde das schnellste Tor der Hallenstadtmeisterschaft. © VOLKER ENGEL

Alihan Kurgan, Edeltechniker und Kapitän der SF Habinghorst/Dingen, schoss das mit Abstand schnellste Tor des Hallenstadtmeisterschafts-Turniers. Vom Anpfiff weg nach rund drei Sekunden im Zwischenrundenspiel gegen den SuS Merklinde. Per Weitschuss, halbhoch rechts ins Tor. Alle weiteren Schützen waren langsamer. Insgesamt gab es in den 37 Turnierspielen 177 Treffer, die markiert wurden. Also im Schnitt 4,78 Tor pro Begegnung.



Im Finale der vergangenen Dortmunder Hallenstadtmeisterschaft scheiterte Didi Liskunov (r.) mit dem FC Brünninghausen im Finale gegen den Oberligisten ADC 09 Dortmund.
Im Finale der vergangenen Dortmunder Hallenstadtmeisterschaft scheiterte Didi Liskunov (r.) mit dem FC Brünninghausen im Finale gegen den Oberligisten ADC 09 Dortmund. © Foltynowicz

Dietrich („Didi“) Liskunov, ehemaliger Kapitän des FC Frohlinde und aktuell Kicker beim Oberligisten FC Brünninghausen, war am Freitagabend unter den Zuschauern der Castrop-Rauxeler Hallenstadtmeisterschaft. Somit zog er das Turnier in seiner Heimatstadt, das er selbst mehrfach gewann, jenem großen Event in Dortmund vor. In der Nachbarstadt lief zeitgleich die Vorrunde der Hallenstadtmeisterschaft. Der Kader für die erste Pflichtaufgabe habe sich aus Freiwilligen zusammengesetzt, erklärte Liskunov. Deshalb sei der Besuch in der Heimat logisch, so der 28-Jährige.


Schwerins Kapitän Kevin Wagener.
Schwerins Kapitän Kevin Wagener. © VOLKER ENGEL

Kevin Wagener, Kapitän der Spvg Schwerin, schoss am Final-Tag der Hallenstadtmeisterschaft im Zwischenrunden-Duell gegen den FC Frohlinde (6:0) in der abschließenden Spielminute den ersten und zugleich einzigen Neunmeter der gesamten Castrop-Rauxeler Hallenstadtmeisterschaft. Letztlich setzte der Routinier den Ball jedoch an die Latte - verschoss also. Tyler Kiefert setzte wenige Augenblicke später den 6:0-Schlusspunkt.


Wacker-Kapitän Valdet Rama (l) holte für sein Team den Siegerpokal ab.
Wacker-Kapitän Valdet Rama (l) holte für sein Team den Siegerpokal ab. © VOLKER ENGEL

Valdet Rama, Ex-Profi von Wacker Obercastrop, war der erste Torschütze bei der Hallenstadtmeisterschaft in der Europahalle. Nach vier Minuten und 20 Sekunden traf Rama im Eröffnungsspiel gegen Eintracht Ickern zum 1:0. Den Schlusspunkt des Turniers setzte ebenfalls ein Wackeraner: Marko Onucka mit seinem Treffer im Finale zum 4:2-Endstand.