Eintracht Ickern II jubelt über Klassenerhalt „Dummheit“ macht die Partie wieder spannend

Eintracht Ickern II jubelt über Klassenerhalt: „Dummheit“ macht die Partie wieder spannend
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Es ist Samstag, der 3. Juni, um 16 Uhr: Anpfiff zur Abstiegsrelegation in der Fußball-Kreisliga B zwischen Eintracht Ickern II und dem BV Herne-Süd II, die punktgleich die Meisterschaft beendet hatten. Entscheidungsspiele – egal in welcher Liga – ziehen Fans in Scharen an. Mit 120 Zuschauern war die Kulisse im Abstiegsduell aber eher bescheiden.

Verständlich bei der Fernseh-Präsenz am 3. Juni. Seit der Mittagszeit tobte der „Finaltag der Amateure“ über den Bildschirm – mit den Finals in 21 Fußball-Verbänden. Zeitgleich mit Ickern II gegen Herne-Süd II wurde das Champions-League-Finale der Frauen zwischen VfL Wolfsburg und FC Barcelona angepfiffen.

Das 2:1 zur Pause war zuwenig


Ickerns Trainer Sascha Schöner hatte zudem im Vorfeld davor gewarnt, dass samstags um 16 Uhr viele Menschen arbeiten müssen. Trotzdem blieb es bei diesem Termin. Eintracht Ickern II soll es letztlich wurscht sein: Der BV Herne-Süd II wurde mit 4:1 (2:1) besiegt – ein weiteres Jahr in der Kreisliga B ist damit gebucht.

Es war zweifellos ein verdienter Sieg, den sich Ickerns Fußballer jedoch selbst schwergemacht haben. Schon zur Halbzeitpause hätte die Eintracht-Reserve auch schon mit 4:1 führen können – es stand aber nur 2:1. Wenn viele Chancen versiebt werden, rächt sich das im Fußball häufiger. Zum Glück für die Eintracht-Jungs war das dieses Mal nicht der Fall.

Schöner kommentierte nach dem Schlusspfiff: „Das war ein mehr als verdienter Sieg für uns. Wir hätten schon zur Pause höher führen müssen, so blieb es dann etwas länger spannend.“ Bei Hernes Tor zum 1:2 per Elfmeter sei das Foulspiel zuvor einfach „eine Dummheit“ gewesen, so Ickerns Trainer.

Herne trifft vom Elfmeterpunkt


Jedes Fußballspiel beginnt zwar bei 0:0. Von der ersten Minute an machte Eintracht Ickern II aber klar, wer in dieser Abstiegsrelegation auf dem Schweriner Berg das Sagen hatte. Ickerns 1:0 (18.) ließ nicht lange auf sich warten: Einen Kopfball von Ahmad Moussa ließ Hernes Keeper Leon-Sorrie Sowe abklatschen. Enes Ucar war zur Stelle und netzte das Spielgerät ein.

Fünf Minuten nach dem 1:0 schon das 2:0 (23.). Ein Eckball auf den kurzen Pfosten wurde per Kopf weitergeleitet auf Ucar, der mutterseelenallein am langen Pfosten nur noch den Fuß hinhalten musste. Das Tor zum 1:2 (26.) muss Ickerns Keeper Ceyhun Gürbüz auf seine Kappe nehmen: Er verursachte einen unnötigen Elfmeter, diesen verwandelte Orcun Aydemir zum 1:2.

Eintracht vergibt Großchancen

Bis zum Pausenpfiff versiebten die Eintrachtler Jassim Lasshab und Sedat Olgunsoy zwei Großchancen. Die größte davon hatte Serafettin Biyik, der in eine zu kurze Rückgabe gespritzt war, seinen Schuss aber nur an den rechten Pfosten des Herner Tores setzte.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit wurde Herne-Süd II offensiver, aber nicht gefährlicher. Als der eingewechselte Routinier Cihangir („Django“) Sahinli nach toller Einzelleistung das 3:1 (54.) markierte, waren die Weichen für Ickern II endgültig auf Sieg gestellt. Cihangir bereitete am Tag seines 39. Geburtstags seinem Team ein Geschenk.

Nach dem 4:1 (79.) von Kevin Moranjkic verließen enttäuschte Herner Fans bereits das Stadion am Schweriner Grafweg.

Beim Schlusspfiff jubelten Ickerns Fußballer mit ihren Fans um die Wette. Rote Bengalos sorgten für reichlich Qualm auf Schwerin.