Erfolgreichste Merklinder Saison

ABC-Chef Haumann: „Es herrscht Wohlfühl-Atmosphäre“

Der ABC Merklinde mausert sich in der Billardszene zum Maß aller Dinge. Am kleinen Tisch haben die Merklinder bereits alles gewonnen, was es zu gewinnen gab. Am großen Tisch folgte nun die Westfalenmeisterschaft. Im Interview äußert sich Gerhard Haumann, Vorsitzender des ABC, zu den Gründen des sportlichen Aufschwungs.

CASTROP-RAUXEL

, 07.06.2016 / Lesedauer: 3 min

Gerhard Haumann ist Vorsitzender des ABC Merklinde und ist am Sonntag mit der zweiten Mannschaft Westfalenmeister am großen Billard geworden.

Herr Haumann, Sie sagen ihr Billardverein hat die beste Saison aller Zeiten am großen Billard gespielt. Wie ist das bei den unzähligen Titeln vorher überhaupt möglich?

Naja, gemeint sind natürlich die Meisterschaften am großen Tisch (Matchbillard/ Anm.d.Red.). Am kleinen Tisch kann uns ja schon niemand durch unsere zahlreichen Deutschen Meisterschaften erreichen.

Und am großen Tisch?

Da haben wir wirklich eine Supersaison gespielt, im Vierkampf und erstmals auch im Dreiband. Zur ganz großen Sensation im Vierkampf hat lediglich eine Karambolage beim 4:4 gegen den DBC Bochum gefehlt. Ansonsten wären wir sensationell Deutscher Meister geworden.

Was hat Sie am großen Billard sonst noch so begeistert?

Der Oberliga-Durchmarsch in die zweite Dreiband-Bundesliga. Mit dem erzielten Durchschnitt können wir selbst in der zweiten Liga oben mitspielen. Dazu kommt noch der Oberliga-Titel unserer zweiten Mannschaft im Vierkampf.

Wie ist der sportliche Aufschwung gekommen und wie wollen Sie die Leistungsstärke halten?

In der Bundesliga natürlich durch die vor zwei Jahren geänderte Ausländerregel, als von da an zwei auswärtige Akteure eingesetzt werden durften. Nur so konnten wir zum Beispiel dem DBC Bochum mit unseren starken Jungs aus dem Ausland so dicht auf die Pelle rücken.

Gerade diese Regel hatte ja das Präsidium der Billard-Union anscheinend heimlich geändert. Was sagen Sie dazu?

Das hat für sehr viel Unruhe gesorgt. Zum Glück hat das Verbandsgericht alles aufs Eis gelegt. Es hätte ja nicht nur uns im Vierkampf getroffen, sondern auch die Dreiband-Bundesliga, in der die weltbesten Spieler agieren. Der Billardsport hätte seine ganz besondere Attraktivität verloren.

Wie sind Sie überhaupt auf die ausländischen Spitzenspieler gekommen? Ist das nicht zu teuer?

Das hat natürlich damit zu tun, dass Spieler wie Christian Pöther oder Markus Dömer auch in den Niederlanden spielen. Ich weiß, dass woanders viel Geld in die Hand genommen wird. Das passiert bei uns nicht. Bei uns herrscht eine familiäre Wohlfühl-Atmosphäre. Unser Plus ist, dass die auswärtigen Spieler auf dem Hof von Christian Pöther in Datteln Kost und Logis genießen können. Marek Faus ist sogar nach Castrop-Rauxel gezogen.

Wie geht es jetzt nach dieser erfolgreichen Saison weiter?

Da werden wir wieder angreifen. Ich rechne auch stark mit unserer Dreiband-Mannschaft in der zweiten Liga. Bis auf den BC Hilden gibt es in Deutschland meines Wissens keinen Verein, der im Vierkampf und Dreiband auf Bundesliga-Ebene spielt.