In der aktuellen Spielzeit peilen die Fußballer des VfB Habinghorst den Aufstieg in die Bezirksliga an. Heute vor 15 Jahren schwammen sie hingegen auf einer Erfolgswelle: Am 15. April 2007 gewannen die Habinghorster mit 2:0 bei der SG Lütgendortmund und legten damit den Grundstein für den Aufstieg in die Landesliga, den sie einen Monat später auch rechnerisch perfekt machten.
Beruhigende elf Punkte Vorsprung vor Platz zwei bei sieben ausstehenden Partien standen damals an jenem Spieltag für den VfB Habinghorst zu Buche. „Die Landesliga kann kommen“, kommentierte der damalige Trainer Dieter Beleijew nach dem Spiel beim Tabellenvierten in Lütgendortmund, das ihn phasenweise aber keineswegs zufriedengestellt hatte.
Thilo Karl trifft nach Olschewski-Freistoß
Der Tabellenführer, der unter anderem auf Stammtorhüter Sven Mäder und Kapitän Gordon Schwarze verzichten musste, tat sich vor allem im ersten Durchgang schwer. „Zur Halbzeit hätten wir uns über einen Rückstand nicht beklagen dürfen“, wurde Beleijew im damaligen Spielbericht zitiert.
Nach einem torlosen Unentschieden zur Pause brachte sich der VfB erst nach gut einer Stunde auf die Siegerstraße. Thilo Karl war nach einem Freistoß von Marc Olschewski zur Stelle und traf zum 1:0.
Ganz sicher auf dem Konto der Habinghorster waren die drei Punkte allerdings erst zwei Minuten vor dem Spielende, als Olschewski selbst für den Endstand sorgte. Der künftige Trainer des SC Arminia Ickern (Kreisliga A) blickte vor Jahren zurück - und sagte: „Spielerisch war das die beste Mannschaft, in der ich je gespielt habe. Das war eine andere Hausnummer.“

Daniel Kuhn eckte an
Die Mischung habe damals gestimmt, mit Gordon Schwarze als Spielführer und Dieter Beleijews „unorthodoxen Trainingsmethoden.“ Olschewski sagte weiter: „Zur Aufstiegssaison stieß noch Daniel Kuhn dazu. Er war auch ein Typ, der dazwischen gehauen hat. Das war, was uns fehlte.“ Kuhn war als 36-Jähriger vom Landesligisten TuS Heven zu seinem Stammverein zurückgekehrt.
Vor Jahren erinnerte sich Kuhn an die Aufstiegs-Saison und sagte: „Vielleicht war es das Gute, dass ich noch nicht mit allen Freund war – und durchaus auch mit dem Kapitan Gordon Schwarze angeeckt bin.“ Oftmals seien die Habinghorster Kicker zu schnell zufrieden mit dem Erreichten gewesen und daher laut Kuhn mehrmals knapp am Aufstieg gescheitert.

Abstieg in die Kreisliga
Nach dem Sieg bei der SG Lütgendortmund ließen die Habinghorster in der Bezirksliga-Saison 2006/07 nichts mehr anbrennen. Einen Monat später, am 14. Mai, standen sie nach einem 5:0-Sieg bei BW Huckarde endgültig als Aufsteiger in die Landesliga fest. Am Ende der Spielzeit konnte der VfB eine beeindruckende Bilanz vorweisen: Kein einziges der 30 Spiele hatte die Beleijew-Elf verloren, der Vorsprung vor dem Zweiten Spvg Schwerin betrug 14 Zähler.
Somit gelang dem VfB nach exakt 20 Jahren die Rückkehr in die Landesliga, in der er sich vier Spielzeiten behauptete. Damit waren die Habinghorster die bis dato letzte Mannschaft aus Castrop-Rauxel, die in der siebhöchsten Spielklasse aufgelaufen ist. Für den VfB selbst ging es nach dem Abstieg am Ende der Saison 2010/11 stetig bergab.
Beim Neuanfang in der Kreisliga B half ein alter Bekannter helfen: Marc Olschewski, der vor zehn Jahren beim Spiel in Lütgendortmund und zahlreichen weiteren Partien der Aufstiegssaison als Torschütze und Vorbereiter glänzte, kehrte als Spielertrainer zurück. Und auch sein Kapitän aus der Erfolgs-Saison 2006/07 ging in die Verantwortung: Gordon Schwarze wurde 1. Vorsitzende sowie Sportlicher Leiter - und ist es noch heute.
