Mit vier Gold-, vier Silber- und einer Bronzemedaille brillierten die Wüllener Turnerinnen beim Landescup/Westfälische Seniorenmeisterschaften. Nicht zuletzt durch den Heimvorteil und zahlreiche Zuschauer beflügelt, zeigten die 18 Wüllener Turnerinnen in Stadtlohn Topleistungen.
Beim ersten Turnhighlight Westfalens in diesem Jahr gingen an beiden Wettkampftagen in den Leistungsklassen 1 und 2 und bei den Senioren (Ü 30) mehr als 300 Sportler-/innen an die Geräte.
Am Samstag standen zunächst die Wettkämpfe der Leistungsklasse 2 auf dem Programm. Dieser Wettkampf endete auf Landesebene. In der Altersklasse der Jüngsten (12 – 13 Jahre) sorgte Jule Schaten sofort für einen Paukenschlag. Hauchdünn mit 0,1 Punkten Vorsprung erturnte sie überraschend Rang 1. Ihr erster Sieg auf Landesebene, auch ein Sturz am Schwebebalken konnte sie nicht aufhalten. In der 27 Turnerinnen starken Konkurrenz belegten Diana Fendel und Mathilda Rusche die Ränge 7 und 12.
In der AK 14 – 15 Jahre starteten Liv Baron und erstmalig für den TuS Wüllen Nora Becker. Baron zeigte sich nervenstark, ohne Fehl und Tadel wurde sie Zweite unter 30 Konkurrentinnen. Nach einer langen Verletzungsodyssee lässt diese Leistung für dieses Jahr hoffen. Becker musste einen Sturz am Schwebebalken hinnehmen und wurde Fünfte. Ihr Rückstand betrug nur einen Punkt.
Samstagmittag traten die älteren Turnerinnen der Leistungsklasse 2 und die Seniorinnen an die Geräte. In der AK der 25- bis 29-Jährigen feierten Marlene Althaus und Elisa Oeing mit über 50 Punkten einen Doppelsieg unter 25 Teilnehmern. Althaus zementierte ihren souveränen Sieg mit starken Übungen am Stufenbarren und Schwebebalken. Das sehr starke Mannschaftsergebnis in dieser Altersklasse komplettierten Anna Romahn (6.), Hanna Schepers (7.) und Laura Vogt (9.).
In der AK 16 – 17 gingen die Wüllener Festspiele weiter. Für den nächsten Doppelsieg sorgten Paula Klöpper und Emma Daldrup. Emma Nagenborg schnupperte auf Rang 5 an den Podestplätzen, haderte aber mit einem Sturz am Schwebebalken. Jennika Lammers belegte Rang 16. Getrübt wurde die Freude durch die schwere Verletzung, die Emma Daldrup sich bei ihrem Abgang vom Stufenbarren zuzog. Sie wird in der ersten Jahreshälfte ausfallen.

Das tolle Ergebnis komplettierten die erstmals in der Seniorenklasse startenden 3. Liga-Turnerinnen Anna und Katharina Schalk. Beide spulten ihr Wettkampfprogramm mit leicht schwierigkeitsreduzierten Übungen souverän herunter und verwiesen die letztjährige Westfalenmeisterin Pia Neuhaus (Schildesche) deutlich auf Rang 3. Katharina Schalk präsentierte sich als neue Westfalenmeisterin. Anna Schalk turnte auf Rang 2. Beide qualifizierten sich für die Deutschen Meisterschaften in ihrer Altersklasse.
Am Sonntag starteten in der Wettkampfklasse 1 die Turnerinnen, die sich für den Deutschland-Cup in Hösbach qualifizieren wollten. In der AK 14 – 15 hatte der TuS Wüllen zwei „Eisen im Feuer“: Nele Schulke, letztjährige Deutschland-Cup-Siegerin und Hanna Becker, die 2022 durch einen Fußbruch gestoppt wurde.

Beide begannen stark am Sprung, wobei Becker sich mit ihrem erstmalig präsentieren Yurchenko gehockt mit überragenden 13,2 Punkte an die Spitze des Feldes setzte. Am Stufenbarren turnten beide souverän und festigten ihre Podestplätze. Die Wüllenerinnen und Mitfavoritin Maja Niehoff (Warendorfer SU) zeigten Nerven am Schwebebalken, ihrem eigentlichen Paradegerät. So fiel die Entscheidung am Boden, wo die drei Sieganwärterinnen herausragende Leistungen zeigten. Knapp vor Nele Schulke und Hanna Becker gewann die Warendorferin diese Konkurrenz. Alle drei werden sich beim Deutschland-Cup wiedersehen. „Dort werden die Karten neu gemischt“, sind sich die Trainer Addick Stroes, Jürgen Schalk und Mia Herbers einig.
Das vor allem geschlossene Auftreten der Wüllener Turnerinnen lässt für die Saison in der Bundes- und Landesliga sowie den Münsterlandligen hoffen, zumal Bundesliga-Gastturnerin Leonie Schmedthenke auch die Konkurrenz der 18 – 29-Jährigen in der LK 1 dominierte.