87 Jahre und kein bisschen müde. Das genau trifft auf Willi Bösing zu, der seit fast 34 Jahren für die Herausgabe des Bülten Journal des FC Epe zuständig ist. Mit viel Hintergrundwissen und der ein oder anderen Episode sorgt er seit August 1991 zweimal im Jahr dafür, dass die Spieler und Geschichten des FC Epe lebendig bleiben.
65 Exemplare und ein Spezial zum 90-jährigen Bestehen des FC Epe liegen bereits hinter ihm. In den letzten Wochen arbeitete Willi Bösing akribisch an der 66. Ausgabe, die seit Anfang März 2025 verteilt wird.
„Die Idee zum Bülten Journal hatte der damalige Vorsitzende des FC Epe, Werner Hölscher, der bei einer Sitzung die regelmäßige Herausgabe einer Vereinszeitschrift vorschlug“, erinnert sich Willi Bösing an die Geburtsstunde des jeweils 36-Seiten umfassenden Werkes im DIN-A4-Hochglanz-Format. Willi Bösing nahm sich 1991 als Geschäftsführer des FC Epe des Projektes an.
Doch was sollte das Journal enthalten? „Ziel war es natürlich, dass sich alle Mannschaften von den Minikickern über die Senioren bis hin zu den Altherren in dem Heft wiederfinden. Neben allerlei Informationen über die Teams und das Vereinsleben, gespickt mit etwas Nostalgie, fanden auch immer wieder besondere Events wie Pfingstturniere, die Ferienfreizeit im sauerländischen Elleringhausen oder „Kastes Fußballschule“ ihre Erwähnung.“
Die gesunde Mischung macht´s. „Und mittlerweile stellen die 66 gesammelten Werke der letzten 34 Jahre gebündelt und in Papierform das Archiv des FC Epe dar“, betont der Eperaner nicht ohne Stolz. Unvergessen sind für ihn das 100-jährige Jubiläum im Jahr 2012 sowie die Qualifikation für den DFB-Pokal (1978/79), in dem die Eperaner in der ersten Runde zum 1. SC Göttingen 05 reisten und mit 0:2 verloren.
Aufstiege als Highlights
Aber auch der Aufstieg unter Trainer Jeroen van der Veen in die Bezirksliga (2014) sowie der Wiederaufstieg nach 35 Jahren in die Landesliga (2022) unter Trainer Andre Hippers sind Willi Bösing bis heute in bester Erinnerung.
Dass der rüstige Rentner, der früher neben seinem Amt als Geschäftsführer des FC Epe auch noch beim Sportgericht und im Stadtsportverband aktiv war, kein Freund von Social-Media-Plattformen ist, versteht sich fast von selbst. „Geschrieben, veröffentlicht und verschwunden in den unendlichen Weiten des World Wide Web. Ich bin oldschool und bevorzuge immer noch Literatur zum Anfassen“, schmunzelt Bösing.

Während er in den ersten Jahrzehnten noch viel näher am Geschehen dran war und die meisten Artikel selbst verfasste, zeichnet er heutzutage vorwiegend für die Koordination der Abläufe verantwortlich. Mit Mareike Hamm, Dirk Wöltering, Sven Terglane, Hermann Vortkamp und Josef Brefeld haben sich fünf Vereinsmitglieder gefunden, die sich zuverlässig um die Halbjahres-Bilanzen der Jugend-, Senioren- und Altherren-Abteilungen kümmern und mir zukommen lassen.
„Darüber hinaus kann ich auf Fotos von Daniel Alfert zurückgreifen. Und dank eines seit Jahrzehnten festen Sponsorenstammes ist die Finanzierung des Bülten Journals zum Glück auch kein Problem“, freut sich Bösing über die Unterstützung und Treue zum Verein, in dem er selbst seit 46 Jahren Mitglied ist.
Sohn Robert hilft mit
Da der 87-Jährige in puncto Technik nicht so bewandert ist, hat er von Beginn an die Fertigkeiten seines Sohnes Robert in Anspruch genommen. „Robert ist selbstständiger Mediengestalter in Epe. Für ihn ist das Layout und die Umsetzung der Artikel, Bilder und Werbeanzeigen kein Problem“, sagt Bösing und hält seit letztem Wochenende freudestrahlend die 66. Ausgabe in seinen Händen, die in den nächsten Wochen auch am Platz erhältlich ist.
So bleibt Willi Bösing in den nächsten Monaten etwas Zeit, wieder seinen anderen Hobbys nachzugehen. „Um fit zu bleiben, werde ich den Frühling nutzen, um etwas mehr zu laufen und Fahrrad zu fahren, denn im Juni starten ja schon wieder die Vorbereitungen für die 67. Auflage des Bülten Journals.“