Die Ironman 70.3-WM ist die Mitteldistanz des legendären Ironman und seit vielen Jahren eine feste Veranstaltung im Jahreskalender der Triathletinnen und Triathleten. Durch ihren Sieg beim diesjährigen Ironman 70.3 in Luxemburg dufte Lina Völker vom SuS Stadtlohn Triathlon nun als qualifizierte Athletin die Reise nach St. George (Utah) in den USA antreten.
Nach einer langen Anreise hieß es für die gebürtige Vredenerin zunächst, sich an die Zeitumstellung anzupassen und sich noch ein wenig die Strecken anzuschauen. Die 1,9 Kilometer lange Schwimmstrecke befand sich im Sand Hollow State Park. Die 90 Kilometer lange Radstrecke führte durch die Gegend um St. George, bevor die Strecke am Ende durch den Snow Canyon Date Park führte. Mit insgesamt 1050 Höhenmetern eine anspruchsvolle Radstrecke. Es galt, sich seine Kräfte gut einzuteilen.
Der abschließende Halbmarathon von 21 Kilometern führte über zwei Runden durch St. George sowie einen angrenzenden Golfkurs. Auch auf der Laufstrecke mussten die Athletinnen über 250 Höhenmeter absolvieren, wodurch sich ein spannendes Rennen anbahnte.
Renntag war Freitag, der 28. Oktober. Am Tag zuvor musste das Material schon in die Wechselzonen gebracht werden. In der ersten Wechselzone also das Rad plus Material, in die zweite Wechselzone, mitten in der Stadt von St. George, die Laufschuhe und weitere Verpflegung für den abschließenden Lauf.
Das Wetter in St. George wusste nicht so genau, was es wollte, sodass es sehr schwierig werden würde, die richtige Kleiderwahl zu treffen. Morgens zum Start um 9 Uhr zeigte das Thermometer nur 3 Grad, zum Laufen, 3 Stunden später, rund 18 Grad. Winter- und Sommersport an einem Tag.
Lina Völker aber kam gut mit dem wechselnden Wetter zurecht. Schon vom Start weg konnte sie ihre Schwimmstärke ausspielen und kam mit nur drei Sekunden Rückstand aus dem Wasser. Das 17 Grad „warme“ Wasser wollte sie am liebsten gar nicht verlassen, da es auf dem Rad kalte 3 Grad warteten.

Doch die Stadtlohner Athletin hatte sich gut vorbereitet und schon beim Schwimmen eine Mülltüte unter dem Einteiler gepackt, sodass sie auf eine Windweste verzichten konnte. Ansonsten waren Zehenwärmer an den Radschuhen und Handschuhe Pflicht bei den winterlichen Temperaturen.
Auf dem anspruchsvollen Radkurs gelang es Lina Völker, sich Stück für Stück von den Konkurrentinnen abzusetzen und einen Vorsprung von 5 Minuten herausfahren. Die Radstrecke war geprägt von vielen kleinen Anstiegen und einem zehn Kilometer langen Berg am Ende.
Durch eine gute Verpflegung und eine gute Renneinteilung absolvierte Lina Völker die 90 Kilometer gleichmäßig und dem abschließenden Halbmarathon stand nichts mehr im Wege.
Lina Völker beißt sich durch
Die 21 Laufkilometer führten in zwei Runden zunächst einmal 3,5 Kilometer berghoch. Der Golfplatz von St. George markierte den höchsten Punkt der Strecke, bevor es mit einem Schlenker zurück zum Ziel ging. Auf der ersten Runde lief es noch deutlich besser für Lina Völker.
Auf der zweiten Laufrunde wurde es zum ersten Mal richtig zäh an diesem Renntag. Doch die Vredenerin biss sich durch und büßte nichts von ihrem Vorsprung ein, sodass sie nach 4:40.09 Stunden die Ziellinie überquerte.
Mit dieser Zeit darf sich Lina Völker Ironman 70.3-Weltmeisterin in ihrer Altersklasse nennen, zudem ist die junge Sportlerin damit weltweit siebtschnellste Frau der AK geworden.
Außerdem bedeutete der Sieg in St. George eine automatische Qualifikation für die nächste 70.3-Weltmeisterschaft im finnischen Lathi. 2023 ist Lina Völker also wieder mit dabei, dann als Titelverteidigerin.