
© Angelika Hoof
Warum 32 Treffer wie im Hinspiel diesmal nicht zum Sieg reichen
Handball-Landesliga
Nachbarschaftsderbys unterliegen oft eigenen Gesetzmäßigkeiten. Diese Erfahrungen machten auch die Landesliga-Handballer des TV Vreden, die beim Tabellensechsten Vorwärts Gronau zu Gast waren.
Hatte der favorisierte Tabellendritte das Hinspiel Anfang Dezember noch überaus deutlich mit 32:22 für sich entschieden, konnte er an diese Leistung nicht anknüpfen. Doch 32 Treffer erzielte der TV Vreden erneut.
Vredens Trainer Frank Steinkamp hatte dafür jedoch eine plausible Erklärung: „Personell mussten wir heute auf vier verletzte Spieler, darunter unser Abwehrchef Timo Tenostendarp, sowie einen coronabedingten Ausfall verzichten. Wenn man sich dann in der ersten Halbzeit auch noch etliche Konter einfängt und die eigenen Chancen in der zweiten Halbzeit nicht nutzt, kann man nur dem Gegner zum verdienten 36:32-Sieg gratulieren.“

Gestoppt: Der TV Vreden unterlag im Derby in Gronau. © Angelika Hoof
Gronaus Trainer Adam Fischer, der unter anderem ohne Lennard Schmidt und Fabian Moß auskommen musste, nahm die Glückwünsche gerne entgegen: „Ich bin nicht unzufrieden, auch wenn 32 Gegentore in einer Partie ein bisschen viel sind. Aber Vreden mischt schließlich nicht grundlos oben an der Tabellenspitze mit.“
Vorwärts schnell klar in Führung
Von Beginn an gaben die Blau-Weißen vor ordentlicher Kulisse den Ton an und gingen bis zum ersten Time-Out der Gäste in der 13. Spielminute durch Tore von Marius Schmidt (3), Maximilian Boeing, Maik Visschedyk (2), Finn Lammers, Joscha Lenting (2), Jan Ibing sowie Chris Walter mit 11:5 in Führung.
„Wir gewinnen“, bekräftigten derweil die Spieler des TV Vreden und gingen nun in der Abwehr aggressiver zu Werke. Während sich die Hausherren in den nächsten Minuten einige Fehlpässe und Fehlwürfe leisteten, gelang es den Gästen, den Rückstand auf drei Tore (12:9) zu verkürzen.
Doch schon zum Pausenpfiff (20:15) hatten die Dinkelstädter ihr Polster wieder ausgebaut und es deutete sich an, dass es für den TV Vreden auch in dieser Saison an der Laubstiege wieder einmal keinen Blumentopf zu gewinnen gab.
Mit Tempo und Spielwitz
Auch nach dem Seitenwechsel wussten die Fischer-Schützlinge durch Schnelligkeit sowie Spielvarianten zu gefallen und schraubten das Zwischenergebnis durch weitere Treffer von Chris Walter, Maximilian Boeing (2) und Maik Visschedyk auf 24:16 in die Höhe. Acht Tore Vorsprung, das erinnerte an den kürzlichen Husarenstreich gegen Spitzenreiter Ibbenbüren.
Doch das Team von Frank Steinkamp steckte nicht auf, lieferte sich trotz zwei vergebener Siebenmeter und einer Disqualifikation für Alexander Gehling einen offenen Schlagabtausch und kam auf 32:29 (53.) heran.
TV Vreden verkürzt
Sollte die Partie doch noch kippen? Die Nerven lagen blank – hüben wie drüben. „Defense“, forderten die heimischen Fans und ließen Trommelwirbel um Trommelwirbel folgen. Während Vorwärts Keeper Sebastian Klaas mit zahlreichen Paraden glänzte, brachten Marius Schmidt (2), Jan Ibing und Maximilian Boeing mit ihren Treffern den für die Gastgeber so wichtigen Sieg in trockene Tücher. Für Gronau geht es nun im Saisonendspurt um den Klassenerhalt.
Vorwärts Gronau: Klaas, Hockenbrink - M. Schmidt 9 (3/3), Boeing 5, T. Schmidt 4, Visschedyk 3, Ibing 3, Lenting 3, Walter 3 (2/1), Nagelmann 3, Lammers 2, Woschkowiak 1, Schepers, Brockhues.
TV Vreden: Ramerseder, Wenning - Roering 9, O. Abbing 5, Wagener 5, J. Abbing 3 (2/1), Buning 3 (3/2), Gehling 2, Verweyen 2, J. Frintrop 2, Kuesters 1, Herick.