Wie am vergangenen Wochenende bekannt geworden ist, schließt sich Yuzuru Okuyama, lange Jahre bei der SpVgg Vreden, dem A-Ligisten FC Vreden an. Nun hat ihn ein Bezirksligist als Interimstrainer bis zum Saisonende verpflichtet.
Nachdem sich der SV Gescher von Trainer Gustav Mauritz getrennt hat, setzt er bis Saisonende auf eine Interimslösung: Yuzuru Okuyama. Ein paar Wochen Vorlauf hat er noch, aber schon jetzt kribbelt es gewaltig. „Ich habe voll Bock darauf“, sagt Yuzuru Okuyama und lacht laut. „Ich möchte dem SV Gescher helfen.“
Wenn auch nur fünf Monate lang, denn der Einsatz des Japaners wird sich auf die Rückrunde beschränken – in dieser Zeit ist aber Vollgas angesagt. Nach der Winterpause übernimmt der 42-Jährige den vakanten Posten des Trainers und will den angeschlagenen Bezirksligisten wieder in bessere Zeiten führen.
Für die SV-Verantwortlichen ein Glücksgriff, daraus macht Christoph Kloster kein Geheimnis. Mit Okuyama, von allen nur „Yuzu“ genannt, schließen sie eine Lücke und verschaffen sich selbst etwas Zeit in der Planung für die Spielzeit 2023/24, für die aktuell Gespräche mit potenziellen Kandidaten für den Trainerposten laufen. Denn schon von Beginn der Gespräche an war klar, dass der Vredener, der bei der dortigen SpVgg als „Legende“ gilt, nur bis zum Saisonende einspringen wird. „Danach übernehme ich den FC Vreden, da habe ich schon vorher zugesagt“, erzählt er. Jetzt vorzeitig einzusteigen und seine Erfahrungen beim SV Gescher einzubringen, empfindet er als spannende Herausforderung.
Manni Ostendorf hat Kontakt geknüpft
Über den Sportlichen Leiter Manni Ostendorf kam der Kontakt zu Yuzu Okuyama zustande, der bei der SpVgg Vreden nicht nur als Spieler über mehr als ein Jahrzehnt lang ein wesentlicher Baustein war. Gemeinsam mit Christoph Klaas an der Seitenlinie hat er als spielender Trainer die zweite Mannschaft in die Bezirksliga geführt sowie anschließend in der Westfalen- und Oberliga reichlich Erfahrungen als Co-Trainer an der Seite von Rob Reekers und Engin Yavuzaslan gesammelt. „Ich hoffe, dass ich das Beste herausziehen kann“, will der 42-Jährige nun von diesen vielseitigen Eindrücken profitieren.
Von „tollen Gesprächen“, schwärmt Christoph Kloster, der davon überzeugt ist, dass Okuyama die Mannschaft mitreißen wird. „Wichtig wird sein, frühzeitig den Klassenerhalt zu schaffen“, betont der Abteilungsleiter. „Wir wissen, dass die Mannschaft viel leisten kann.“ Davon zeigt sich auch der künftige Trainer überzeugt, auch wenn die Tabelle bei nur zwei Punkten Puffer auf die Abstiegsränge sicherlich nicht lüge: „Irgendwo fehlen ein paar Prozent, die wir in der Rückrunde auf den Platz bringen müssen.“
Übergabe im Januar
In den beiden Spielen bis zur Winterpause wird weiterhin Christian Lanfer für das Team zuständig sein, der nach der vorzeitigen Trennung von Gustav Mauritz und Bas Reekers eingesprungen ist. „Wir sind sehr glücklich, dass er uns hilft, können aber auch verstehen, dass es zeitlich nur begrenzt sein kann, weil er seine beiden Söhne begleiten möchte“, erklärt Kloster.
Zur Vorbereitungsphase auf die Rückrunde, die wegen den frühen Neustarts Anfang Februar schon rechtzeitig im Januar beginnen wird, übergibt Lanfer die Verantwortung an Yuzu Okuyama. „Ich werde dann versuchen, mich schnell zu integrieren und meine Philosophie zu vermitteln“, kündigt der Japaner an. Die Atmosphäre am Platz hat er schon geschnuppert und war beeindruckt. „Ich bin total begeistert von den Fans und vom Umfeld“, lächelt er. „Das müssen wir als Mannschaft auf dem Platz zurückzahlen.“