Jeder in Vreden weiß, dass es ein harter und beschwerlicher Weg bis zum 29. Mai ist. Das Ziel ist eindeutig der Klassenerhalt. Nach einer ordentlichen Hinrunde startet die Spielvereinigung als Tabellenzwölfter in den zweiten Saisonabschnitt. Darauf lässt sich aufbauen.
Um die Feiertage herum hat sich der heimische Oberligist eher unverhofft noch zwei Verstärkungen an Bord ziehen können: Robin Schultealbert, zuletzt beim Oberliga-Punktspielkonkurrenten FC Eintracht Rheine unter Vertrag, und Rohat Agca, der schon Kurzeinsätze in der Ehrendivision für Heracles Almelo hatte.
Der Wettringer Schultealbert, dessen Wechsel (wir berichteten) ursprünglich eher für den Sommer ein Thema war, leistete schon vor den Weihnachtstagen seine Unterschrift. Auch der FC Eintracht Rheine als abgebender Verein stimmte zu, worüber sich Yavuzaslan sehr freute: „Das ist keine Selbstverständlichkeit.“ Schultealbert, der in den Junioren-Mannschaften des VfL Bochum in den Bundesliga-Nachwuchsteams eine perfekte Schulung erfuhr, hatte sich in Rheine mehr Einsatzzeiten erwünscht. In Vreden will er über die Jokerrolle hinauskommen.
Zweiter Neuzugang ist Rohat Agca. Am Dienstag machte Christoph Kondring als 1. Vorsitzender der Spielvereinigung diese Verstärkung publik. „Beim Probetraining im vergangenen Jahr haben wir uns bereits ein Bild von ihm machen können. Er ist gleich gut im Team aufgenommen worden.“
Der Niederländer hat in der Jugend des FC Twente Enschede gespielt. „Da hat er eine vorzügliche Ausbildung genossen“, betont Kondring. Dann wechselte Agca in den Profibereich des damaligen Ehrendivisionisten Heracles Almelo. „Da hat er als junger Spieler schon vier Kurzeinsätze in der höchsten Liga und auch einmal im Pokal bekommen“, weiß Kondring. Danach erfuhr die fußballerische Laufbahn jedoch einen Bruch.
„Er ist ein Fußballer, der durch seine Fertigkeiten heraussticht. Er will sich bei uns zeigen und für den deutschen und niederländischen Fußball empfehlen. Das kann er bei uns, hier ist er gut aufgehoben“, freut sich Kondring auf Agcas Einsätze im blau-gelben Trikot.
Als „Glücksgriff“ bezeichnet auch Engin Yavuzaslan die Verpflichtung des zuletzt vereinslosen Offensivspielers, der bevorzugt im zentralen Mittelfeld zum Einsatz kommen kann und den er als „technisch sehr feinen und sehr spielintelligenten Fußballer“ charakterisiert. Es sei ein Genuss zu sehen, wie sauber er spielt.
„In Almelo hat Rohat als junger Spund Lehrgeld gezahlt. Das passiert. Jetzt will er wieder durchstarten, sich wieder empfehlen, erneut Anlauf für den Sprung in den Profifußball nehmen“, betont Vredens Coach. „Dafür muss er fit sein, muss er Spielpraxis bekommen.“ Agca hätten auch Profi-Angebote aus osteuropäischen Ligen vorgelegen. „Zum Glück hat er sich für uns entschieden. Ich sehe das als Win-Win-Situation für beide Seiten“, erklärt Yavuzaslan.
Vredens Coach plant, Schultealbert und Agca schon am Wochenende beim eigenen Turnier in der Hamalandhalle zum Einsatz zu bringen. „Darauf freuen sich unsere zahlreichen Fans sicherlich.“
Absolute Priorität genießt jedoch die Rückrunde in der Oberliga. Mit Schultealbert und Agca sieht Vredens Coach seinen Kader stärker aufgestellt. „Das fördert nicht nur den gesunden Konkurrenzkampf, sondern bietet mir auch noch mehr taktische und personelle Möglichkeiten.“ Nicht nur angesichts von mittlerweile fünf Wechselmöglichkeiten sei es enorm wichtig, einen großen Kader aufbieten zu können.
Nicht zuletzt war es zum Ende der Hinrunde die SpVgg Vreden, die verletzungsbedingt in personelle Schwierigkeiten geriet, die vielleicht auch Punkte gekostet haben. So musste zum Schluss selbst Yavuzaslan in der Schlussphase in Dortmund auflaufen.
Nach Hallenturnier und Trainingseinheiten steht am 14. Januar das erste Testspiel bei der TSG Dülmen an. Um Punkte geht es wieder ab dem 5. Februar. Die SpVgg startet beim Tabellenachten in Schermbeck, der sich längst aus der Talsohle befreit hat. Ein schwerer Auftakt.
SpVgg Vreden präsentiert Neuzugang: Verstärkung für das Mittelfeld
Mit Spaß und Ernsthaftigkeit: Yavuzaslan spielt selbst vor großer Kulisse in Oldenburg