Wenn der SC Südlohn und die SF Graes am Dienstagabend um 19.30 Uhr in Südlohn aufeinandertreffen, liegt ein Großteil des 24. Spieltags bereits hinter der Liga. Abgesehen von den beiden Nachzüglern haben alle Team schon gekickt und dadurch Chancen und Druck kreiert.
Mit einem guten Gefühl dürfte so nämlich der SC Südlohn auf die Ergebnisse vom Wochenende zurückblicken. Während das Team pausierte, zwang Eintracht Ahaus II nämlich dem direkten Konkurrenten im Rennen um den Aufstieg, GW Lünten, einen Zähler ab.
Mit einem Sieg zu Hause gegen Graes würde Südlohn also nicht nur die Tabellenführung wieder übernehmen, sondern auch einen Zwei-Punkte-Abstand zwischen sich und den Lüntenern legen. „Es sind natürlich immer diese Floskeln, aber wir sind in den vergangenen Wochen gut damit gefahren, dass wir uns auf uns konzentriert haben“, erklärt SC Südlohns Coach Jörg Krüchting.
Noch keine einzige Niederlage kassierte der SC Südlohn im Jahr 2025, dabei gewann die Truppe schon das direkte Duell gegen GW Lünten und siegte nur gegen den ASV Ellewick nicht. Die Rückkehr einiger verletzter Spieler Wie Sven Seeger und Nils Sterken macht sich bemerkbar. „Die Jungs kommen immer besser in die Spur und wir sind gut drauf“, so Krüchting.
SC Südlohn mit viel Erfahrung
Dass Lünten die Leistung aus der Hinrunde nicht komplett durchziehen könne, hatte der SC-Coach erwartet. „Das wäre schon Wahnsinn gewesen“, so Krüchting. Dabei glaubt der Coach nicht, dass seine Truppe nach dem Remis von GW Lünten selbst nachlassen wird. Krüchting: „Wir haben viele dabei, die auch vor zwei Jahren beim Aufstieg schon dabei waren und diese Situation kennen.“
Ein weiterer Vorteil sei, dass die Südlohner nie ausgerufen haben, aufsteigen zu müssen. „Ich habe den Jungs aber auch gesagt, wenn wir aufsteigen wollen, muss man was dafür tun. Dann muss Fußball nach Beruf und Familie an erster Stelle stehen“, so Krüchting.
In einer ganz anderen Situation stehen hingegen die SF Graes. Denn anders als beim SC Südlohn ließ die Konkurrenz im Abstiegskampf keine Punkte liegen. Im Gegenteil: Von Platz neun bis Platz 15 punktete jede Truppe, die SF Ammeloe, der FC Ottenstein und der TuS Wüllen dreifach.
„Das ist natürlich richtig bitter. Wir haben aber noch sieben Spiele. Wir sind abgeschlagen, aber wenn wir mit einem Sieg gegen Südlohn eine Serie starten können, ist es noch möglich“, ist sich SF-Coach Mirko Bertelsbeck sicher, mit den Sportfreunden noch im Rennen um den Klassenerhalt mitmischen zu können.

Besondere Motivation brauche es für die Truppe dafür nicht, auch wenn der TuS Wüllen auf dem ersten Nicht-Abstiegsplatz bereits zwölf Punkte entfernt liegt. „Die Jungs wissen, dass sie es im letzten Jahr geschafft haben, einen Rückstand aufzuholen“, so Bertelsbeck. Nach dem 23. Spieltag der Vorsaison standen die Sportfreunde mit acht Punkten Rückstand ebenfalls auf dem letzten Rang, kletterten bis zum Saisonende aber noch auf Platz 15.
Trotz oder gerade wegen der unterschiedlichen Vorzeichen warnt auch Jörg Krüchting vor dem direkten Duell davor, Graes abzuschreiben. „Das wird total schwierig. Wir hatten gegen sie immer Spiele dabei, die nicht so gut liefen. Es ist aber klar: In der Phase, in der wir jetzt sind, müssen wir Graes schlagen, ohne das Spiel auf die leichte Schulter zu nehmen.“
Sollte auch Südlohn Punkte liegen lassen, würde sich Vorwärts Epe II wieder zurückmelden im Kampf um die Ligaspitze. Die Truppe gewann gegen den ASV Ellewick und liegt aktuell fünf Punkte hinter Lünten, vier hinter Südlohn.