Als Jürgen Banken und André Stroetmann zu Beginn der Rückrunde überraschend wieder das Kommando beim A-Ligisten SF Ammeloe übernommen haben, hätten sie wohl selbst kaum gedacht, ihr Team so schnell aus dem Abstiegssumpf befreien zu können. Doch nur neun Spieltage später trennen die Sportfreunde bereits neun Punkte vom Tabellenende. Dabei hatten die Ammeloer nach einer katastrophalen Hinrunde, in der sie nur sechs Punkte erspielt hatten, Platz 16 scheinbar abonniert.
Aber noch vor der Winterpause fuhr das Schlusslicht vier Punkte ein, die für neue Hoffnungen im Verein zum Jahreswechsel sorgten. Dabei überraschte sowohl der 4:0-Sieg bei SuS Stadtlohn II, weil das Team bis dahin mal gerade 13 Treffer erzielte hatte, als auch das 2:2-Unentschieden gegen Spitzenreiter Union Wessum. Das waren auch vier Punkte für das zwischenzeitlich verloren gegangene Selbstvertrauen und um wieder Anschluss an die Konkurrenz zu finden.
In der Winterpause verstärkten sich die Sportfreunde zudem mit externen Kräften. So zählen neben Spielertrainer Stroetmann auch die Neuzugänge Michael Kohn sowie Esad und Serkan Dayan regelmäßig zur Startformation.
Nach den zwei einzigen Begegnungen ohne Punktgewinn unter Regie von Banken und Stroetmann hoben die Sportfreunde zuletzt zum Höhenflug ab: Fünfmal in Serie verließen sie den Platz als Sieger, blieben beim TuS Wüllen (1:0), gegen FC Vreden (2:0), in Legden (2:0) und gegen Ahaus II (1:0) sogar ohne Gegentreffer. Und auch das 5:3-Torfestival in Lünten bescherte dem früheren Ligaschlusslicht drei Punkte.
Mit 19 Punkten und 19:12 Toren aus neun Begegnungen verbesserten sich die Ammeloer auf Rang zehn und schnitten in dieser Phase sogar besser ab als die Spitzenteams aus Südlohn, Wessum und Legden. „Schön, wenn harte Arbeit belohnt wird. Wir haben sicherlich eine Menge investiert und eingebracht. Aber die Jungs von 1 bis 20 sowie das Umfeld haben einen einzigartigen Teamgeist und Zusammenhalt entwickelt. So eine Geschichte geht nur zusammen. Aber der Weg ist noch nicht zu Ende“, freuen sich Jürgen Banken und André Stroetmann über eine „wirklich unglaubliche Geschichte“.
Aber nicht jeden überrascht dieser Höhenflug. Bei einer Umfrage in der Winterpause zeigte sich die Mehrheit der Trainerkollegen überzeugt, dass die Sportfreunde Ammeloe nach dem Trainerwechsel das Tabellenende verlassen würden. Jürgen Banken und André Stroetmann haben geliefert.
Am Freitagabend (Anpfiff 20 Uhr) hoffen sie im vorgezogenen Punktspiel gegen FC Epe II auf den nächsten Sieg. Die Eperaner verloren zuletzt unglücklich gegen Spitzenreiter Südlohn mit 0:1. Es wäre Ammeloes sechster Dreier in Serie. In jedem Fall ist die Zuversicht groß, dass die „Notfallhelfer“ Banken und Stroetmann ihren Nacholgern Stefan Bennink und Frank Niestegge einen A-Ligisten übergeben.