Spannung bis zum letzten Wimpernschlag bot das Kreisderby zwischen Vorwärts Gronau und dem TV Vreden. Nach 60 heiß umkämpften Spielminuten, einem Torspektakel, einigen willkürlich anmutenden Spielentscheidungen, zwölf Hinausstellungen und einer Roten Karte standen mit den Handballern aus Gronau schließlich die Gewinner fest. „Derbysieger, Derbysieger“, feierten die Blau-Weißen vor voller Kulisse ihren hauchdünnen 34:33 (18:16)-Sieg.
„Es war ein typisches Derby, das wir viel früher für uns hätten entscheiden können – ja sogar müssen“, sagte Vorwärts-Trainer Adam Fischer, für den am Ende aber nur der Sieg zählte. Des einen Freud, des anderen Leid zeigte sich auf der anderen Seite Vredens Trainer Frank Steinkamp nicht zufrieden.
„Über die gesamte Spieldauer gesehen haben nur ein paar Kleinigkeiten die Partie zugunsten der Vorwärtsler entschieden. Wir waren dieses Mal ganz nah dran und das, obwohl wir mit vier kranken beziehungsweise verletzten Spielern anreisen mussten. Dafür haben sich die Jungs hier richtig gut verkauft. Kompliment an die Mannschaft“, betonte Steinkamp.
Zur Überraschung aller legten die Gäste einen Blitzstart hin und gingen nach Treffern von Jannis Röring, Jasper Nienhaus, Janne Niehuis und Maximilian Wagener (2) in der fünften Minute mit 5:3 in Führung. Doch die Hausherren behielten die Ruhe, glichen durch Luca Brockhues zum 5:5 aus und markierten dann ihrerseits durch Chris Walter (15.) erstmals ihre Führung. Quasi im Gleichklang schraubten beide Teams das Ergebnis Tor um Tor in die Höhe, ehe Marius Schmidt in der 30. Minute durch einen Doppelschlag die knappe 18:16-Pausenführung herstellte.
Gemüter von Vorwärts Gronau erhitzt
Auch nach dem Seitenwechsel waren die Gastgeber die spielbestimmende Mannschaft, die ihren Vorsprung nach Treffern durch Malte Woschkowiak (3), Jan Ibing, Walter, Brockhues (2) sowie einem Konter von Marius Schmidt auf 26:21 (44.) ausbaute. Sollte die Partie damit entschieden sein? Keineswegs. In der nun immer körperbetonter werdenden Begegnung erzürnte ein von den beiden Unparteiischen nicht geahndetes Foul an Chris Walter die Gemüter. Vorwärts-Trainer Adam Fischer reklamierte und wurde mit einer Zweiminutenstrafe belohnt.
Diese Unruhe sowie eine weitere Hinausstellung für Ibing und ein nicht verwandelter Siebenmeter durch Brockhues nutzten die Gäste, um ihre Aufholjagd zu starten. Das 27:23 nach einem Kempa-Trick von Oliver Abbing sowie weitere Treffer durch Oliver Abbing (2), Wagener, Nienhaus, Timo Tenostendarp und Lars Abbing ließen den TV Vreden auf 31:30 herankommen.
Intensive Schlussminuten
Vier lange Minuten waren noch zu spielen. Nachdem auf Seiten der Vorwärtsler Stienemann, Schmidt und Fabian Moß auf 34:31 erhöhten, gelang Jonas Iking (59.) der Anschlusstreffer zum 34:32. Die Disqualifikation von Adam Fischer 13 Sekunden vor Spielschluss bescherte den Gästen zwar noch einen von Wagener verwandelten Siebenmeter zum 34:33, zum Ausgleich reichte es jedoch nicht mehr.
Für TV Vreden spielten: Wenning, Micheel (Tor), Wagener (9), O. Abbing (6), Tenostendarp (5), L. Abbing (4), Röring (3), Gehling, Nienhaus (je 2), Niehuis, Iking (je 1), Büll, Frintrop
Für Vorwärts Gronau spielten:. Klaas, Leuderalbert (Tor), Brockhues (7), Schmidt, Stienemann (je 6), Walter (4), Moß, Woschkowiak, Böing (je 3), Ibing, Nagelmann (je 1), Lenting, Ernst, Wölk