Derbysieger, Derbysieger“, jubelten am Sonntagabend die Handball-Herren aus Gronau, die einen hauchdünnen 25:24 (12:7)-Sieg einfuhren und sich mit 10:2 Punkten in der Spitzengruppe etablierten.
„Was für ein geiles Spiel, das den Zuschauern Spannung bis zur letzten Sekunde geboten hat“, freute sich Vorwärts-Trainer Adam Fischer über den Erfolg, den Vredens-Trainer Frank Steinkamp neidlos anerkannte. „Die Gäste waren gut auf uns eingestellt, sodass wir über 45 Minuten vorne nicht zu unserem Spiel gefunden haben. Die Aufholjagd in der Schlussviertelstunde hat schließlich nicht mehr zu einem Punktgewinn gereicht.“
Obwohl dem TV Vreden durch Alexander Gehling der Führungstreffer gelang, waren es fortan die Gäste aus der Dinkelstadt, die mit einem starken Lauf das Ruder an sich rissen. Aufgrund guter Paraden des Gronauer Keepers Sebastian Klaas und Treffern von Fabian Moß (3), Jan Ibing und Maximilian Böing (4) schraubten die Fischer-Schützlinge das Ergebnis bis zur 18. Minute auf 8:4 in die Höhe.
Aufseiten des TV Vreden, der sich mit vielen technischen Fehlern das Leben selbst schwermachte, setzten lediglich Oliver Abbing und Johannes Frintop Akzente. „In der Phase haben wir kein Konzept gefunden, die gut stehende, stabile Abwehr der Gronauer zu knacken“, erklärte Frank Steinkamp, sodass sich die Gastgeber mit einem 7:12-Rückstand in die Halbzeit verabschiedeten.
Pfeifkonzert gegen Keeper
Nach dem Seitenwechsel gelang es den Vredenern, den Rückstand auf 13:16 zu verkürzen, wobei insbesondere der Treffer von Jasper Nienhaus zum 12:16 auf der Platte und auf der Zuschauertribüne zu Diskussionen führte. Was war geschehen?
Nienhaus hatte sich den Ball nach einem Abspielfehler der Gronauer geschnappt und war alleine auf das Gronauer Gehäuse zugelaufen. Dort eilte ihm Sebastian Klaas entgegen, konnte den Treffer des zu Boden gehenden Angreifers aber nicht mehr verhindern. Die heimischen Fans forderten die Rote Karte für Klaas, doch die beiden Unparteiischen entschieden sich dagegen, was ein Pfeifkonzert auf den Rängen auslöste.

In der nun immer körperbetonter werdenden Partie bauten die Vorwärtsler ihre Führung durch Tore von Chris Walter, Marius Schmidt (2), Böing und Moritz Ebbert auf 21:13 aus (46.). Die Partie schien entschieden zu sein, doch da hatten die Dinkelstädter die Rechnung ohne die Gastgeber gemacht. Vreden stellte seine Abwehr auf 4:2 um, was den Gronauern Probleme bereitete.
Zwei Zeitstrafen für Malte Woschkowiak und Maximilian Böing sorgten zudem dafür, dass die Vorwärtsler zeitweise nur noch mit vier Feldspielern auf der Platte standen. Die Chance nutzte der TVV zur Aufholjagd und kam durch Treffer von Büll (2), Abbing (3) sowie Jannis Röring bis auf 19:21 (52.) heran. Gronau baute seine Führung erneut aus und konnte den knappen 25:24-Sieg nach Hause bringen.