Nach der Überraschung am letzten Wettkampfwochenende 2022 reisten die TuS-Turnerinnen in Bestbesetzung und mit „breiter Brust“ selbstbewusst nach Hannover.
Klar wurde aber auch schnell, dass das Niveau in der Liga, vor allem aufgrund von neuen sehr starken Nachwuchsturnerinnen in den Mannschaften, noch weiter gestiegen war.
Beim Wettkampfbeginn am „Zittergerät“ Schwebebalken galt es vor allem, zunächst Stürze zu vermeiden, um nicht schon zu Beginn des Wettkampfes den Anschluss zu verlieren. Katharina Schalk und Nele Schulke hatten die Aufgabe, über stabile Übungen die Mannschaft in den Wettkampf zu führen. Beide sorgten für Sicherheit, man konnte jedoch die Nervosität in den Übungen spüren. Als dritte Turnerin zeigte Leonie Schmedthenke eine starke Übung, musste jedoch einen Sturz beim Rückwärtselement hinnehmen. Der Druck auf die folgenden Turnerinnen stieg. Friederike Seidel präsentierte nervenstark die Folgeübung, 10,5 Punkte waren ein starkes Ergebnis. Den Schlusspunkt setze die niederländische Gastturnerin Chiara Pinna, die enorme Fähigkeiten an diesem Gerät an bewies. 11,55 Punkte gelangen trotz eines Sturzes und bedeuteten die drittbeste Übung des Tages.
Auch das Bodenturnen verlief nicht problemlos. Der schwer zu beturnende Boden erforderte einige Minuten vor Wettkampfbeginn einen Wechsel bei den Turnerinnen. Nele Schulke musste als erste Turnerin in der Abschluss-Akrobatik einen Sturz in Kauf nehmen. Danach glänzten Lea Hils, Friederike Seidel, Leonie Schmedthenke und Chiara Pinna (Tageshöchstwertung) mit einer Traum-Bodenübung. Lohn war die nicht erwartete Tabellenführung.
Als drittes Gerät folgte das langjährige Problemgerät Sprung. Dort war am Samstag alles anders. Fünf hochwertige Sprünge mit Wertungen über 12 Punkten sorgen für starke 49 Punkte und Rang zwei an diesem Gerät. Die Spitzenposition wurde gefestigt und sorgte für einen weiteren Ruck im Team. Nun war alles möglich, zumal die übrigen Mannschaften vor allem am Schwebebalken und Stufenbarren Federn ließen.
Solide am Stufenbarren
Am Stufenbarren waren nun zum Abschluss fünf solide Übungen gefordert. Hanna Becker legte perfekt vor. Anna Schalk zeigte leichte Schwächen beim Angang. Katharina Schalk und Leonie Schmedthenke erfüllten die Vorgabe perfekt. Beide turnten an diesem Gerät in die Top Ten. Obwohl Chiara Pinna in ihrer Abschlussübung leichte Schwächen zeigte, sprang auch an diesem Gerät das zweitstärkste Mannschaftsergebnis heraus.
Allen Beteiligten war schnell klar, dass das eine ganz starke Mannschaftsleistung war. An keinem Gerät wurde eine eklatante Schwäche gezeigt. Trotzdem überraschte das Gesamtergebnis, Rang eins.
Dieses Ergebnis weckt Träume bei den Turnerinnen und Trainern auf mögliche Aufstiegschancen und erstmalig Zweitliga-Luft zu schnuppern. „Realistisch eingeschätzt ist erst ein Viertel der Saison erledigt und die Leistungsdichte der Liga ist enorm“, so Trainer Jürgen Schalk. „Aber ein erster Schritt zu einer tollen Saison ist gelegt.“
Für den TuS Wüllen turnten: Anna Schalk, Katharina Schalk, Leonie Schmedthenke, Friederike Seidel, Lea-Marie Hils, Hanna Becker, Chiara Pinna und Nele Schulke