Glücklich waren die Fußballer des SuS Stadtlohn III nicht, als sie im Sommer erfuhren, dass sie in die Kreisliga C2 umgruppiert werden. „Wir fahren jetzt knapp 1000 Kilometer in diesem Jahr“, erklärt Trainer Tobias Titz. Doch die Truppe hielt sich nicht lange mit dem Ärger auf.
„Wir sind als Mannschaft so geschlossen, dass wir in die andere Richtung gedacht haben. Es ist eine neue Herausforderung, wir sehen neue Plätze“, so der Coach. Und diese Herangehensweise zahlt sich nun für die Stadtlohner aus. Nach der Hinserie steht die Truppe vier Punkte vor dem SV Eggerode an der Ligaspitze.
Unbedingt zu erwarten war das nach der Vorsaison nicht. Noch in der Kreisliga C1 spielend, beendete der SuS die Saison auf Rang 13, war damit dem Abstiegsrang näher als den Topplatzierungen. Doch für Trainer Titz, der die Truppe bereits im dritten Jahr trainiert, kommt es dann doch nicht so komplett überraschend.
Schon vor zwei Jahren, während die Truppe noch in der Kreisliga B spielte, habe eine Entwicklung begonnen. „Wir haben eine sehr junge Mannschaft. Der Großteil ist zwischen 19 und 22 Jahre alt“, sah er schon in der Abstiegssaison das Potenzial der Mannschaft.
Um dieses nun auch voll abzurufen, brauchte das Team eine weitere Saison. „Diese Saison passt jetzt alles. Wir haben Erfahrung dazugewonnen, wir spielen erwachsener“, freut sich der Trainer über die Entwicklung seiner Truppe, die auch an Selbstvertrauen hinzugewonnen hat.
SuS Stadtlohn III spielt erwachsener
Und trotz der Tabellenführung dürfe sich die Truppe regelmäßig Kommentare anhören. Die Coesfelder Staffel sei ja auch die schwächere der beiden C-Liga-Staffeln. „Das erleben wir so aber gar nicht“, sagt Titz.
Dass seine Truppe auch gegen Teams aus der Ahauser Staffel gut dabei ist, zeigte das vergangene Testspiel gegen Union Wessum II. Die Wessumer führen die C1 aktuell an, den Sieg in der Vorbereitung sicherte sich aber der SuS. Die große Stärke der Truppe: die Defensive. „Wir wollen aus der Kompaktheit Lösungen finden. In diesem Jahr kommt aber das Toreschießen dazu. Wir werden intelligenter und ruhiger“, erklärt der Coach.
So wie es aktuell läuft, kommt der SuS Stadtlohn also gut mit der Umgruppierung klar, auch wenn der Aufwand für eine dritte Mannschaft und C-Ligisten enorm ist. Doch die Truppe macht einiges daraus, nimmt auch neue Traditionen mit. „Wir landen nach jedem Auswärtsspiel mittlerweile bei Mecces“, erklärt Titz lachend.
Die längste Autofahrt steht für die Stadtlohner in der Rückserie noch an. Die Auswärtsreise zu Fortuna Seppenrade II, ebenfalls im Aufstiegsrennen, dauert fast eine Stunde. Doch der Coach glaubt nicht, dass seine Jungs den langen Fahrten in der laufenden Saison müde werden.
Schließlich verfolgt der SuS nun ein klares Ziel: „Wir wollen weiter oben dabei bleiben. Ich traue uns das auf jeden Fall zu. Wir brauchen Konstanz, aber das Potenzial ist auf jeden Fall da.“
