Wenn spielerisch nicht viel geht, dann eben über Standards. Das Topspiel zwischen dem SuS Legden und Union Wessum bot spielerisch nicht allzu viele Highlights, spannend blieb es aber trotzdem über die volle Spielzeit. Die Teams trennten sich in einer hitzigen Partie am Ende mit 2:2 (1:1) - vor allem, weil die ruhenden Bälle saßen.
Schon von den ersten Minuten an kochten beide Teams. Im Duell der Tabellennachbarn schenkten sich Legden und Wessum nichts, führten konsequente Zweikämpfe. Die Folge: Nur selten passierte etwas in den Sechzehnern.
Chancen fehlen zu Beginn
Legden hatte mehr den Ball, Wessum konzentrierte sich auf Kontermöglichkeiten. „Das können wir. Ball gewinnen, Umschaltmomente. Da haben wir auch die Leute für vorne“, sagte Wessums Trainer Izzet Günes nach dem Spiel.
Doch in der ersten Halbzeit kam die Günes-Truppe damit nur selten in die gefährliche Zone - und wenn, dann verteidigte Legden die Bälle stark. Bis zur ersten richtigen Torchance dauerte es bis zur Schlussphase der erste Hälfte.
Legdens Angreifer Frank Rose kam aus knapp 16 Metern zum Abschluss, landete aber direkt in den Armen von Union-Schnapper Johannes Termathe. Doch es war der Beginn einer spektakulären Schlussphase.
Tempo vor der Pause
Plötzlich schaffte es Wessum, sich einmal bis zur Grundlinie zu kombinieren. Die Flanke von Kamil Rybak klärte Legdens Kapitän Alexander Geng gerade noch zur Ecke. Danach war die Legdener Defensive aber machtlos. Der Standard flog in den Sechzehner genau auf den Kopf von Rybak, der zur Wessumer Führung einnickte (43.).
Na also, dann gingen die Wessumer doch mit einem guten Gefühl in die Pause, oder? Nicht ganz! Die letzte Aktion des ersten Durchgangs gehörte noch mal den Gastgebern.
Eine Ecke von Standardspezialist Kevin Böckmann landete auf dem Schädel von Julius Effkemann und die Murmel zappelte wieder im Netz (45.+3). „Man geht dann natürlich etwas geknickt in die Pause, aber wir haben gemerkt, dass wir gut in der Partie drin sind“, lobte Izzet Günes seine Mannschaft.
Legden startet stark
Dennoch gehörte die Anfangsphase des zweiten Durchgangs dann Legden. Dank des späten Tores in der ersten Hälfte brauchte Coach Mike Börsting in der Pause auch nicht viel sagen. „Die Jungs waren einfach heiß“, erklärte er.
Und das zeigten sie auch auf dem Platz. Legden kam direkt zu guten Möglichkeiten. Nach einer Flanke von Julius Effkemann setzte Tarek Abdulah einen Abschluss noch neben den Kasten, besser machte es dann Julius Effkemann wenige Minuten später.
Überraschung: Wieder fiel ein Tor nach einer Ecke. Das Spielchen ist bereits bekannt. Flanke Kevin Böckmann, Kopfball, Tor (49.). „Wir haben es in der letzten Zeit gar nicht so oft trainiert, weil wir wissen, dass wir mit Kevin Böckmann einen überragenden Standardschützen in unseren Reihen haben. Wenn er die so tritt wie heute, haben wir natürlich unsere Zielspieler und sind da wuchtig unterwegs“, freute sich Mike Börsting.
Wessum kontert sich zum Punkt
Im Anschluss vergab Legden sogar die Chance, auf 3:1 zu erhöhen. Simon Schmeddes und Kevin Böckmann scheiterten an Johannes Termathe im Wessum-Tor. Dann spielte die Union ihre große Stärke aus - die Konter.
Lasse Eismann legte die Murmel in den Rückraum zu Jan Olthoff, der legte noch einen weiter auf Linus Giebker auf der rechten Seite. Im Sechzehner stehend behielt er die Ruhe, nahm den Ball an und schoss ihn dann flach an Torwart Bennet Specking vorbei ins Tor - Ausgleich (72.)!
In der Schlussphase spielte beide Teams auf Sieg, scheiterten aber immer wieder an der stabilen Defensive. Es blieb beim 2:2.
„Ich bin grundsätzlich zufrieden mit der Leistung“, sagte Legdens Trainer Mike Börsting nach dem Spiel und fügte an: „Ich fand, wir waren spielerisch deutlich überlegen. Wir haben versucht, Fußball zu spielen.“
Wessums Coach Izzet Gündes meinte: „Ich finde das ist ein gerechtes Ergebnis. Aus dem Spiel heraus zähle ich kaum Chancen. Chapeau, was die Jungs jetzt am Ende der Saison noch aus sich rausholen. Wir haben in Legden einen Punkt geholt, wir sind zufrieden.“