Störende Sturmböen und erstmals Dopingkontrollen Zweiter Tag der Gronau Open

Von Nadine Sattler
Störende Sturmböen und erstmals Dopingkontrollen
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Die erfahrenen Turnierorganisatoren Sven Gabbe und Nina Overbeeke ließen sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen und nahmen die Wetterkapriolen mit Routine. „Da hatten wir schon schlechteres Wetter, bei Wind bleiben die Plätze wenigstens bespielbar und wir bleiben im Zeitplan. Das ist eher eine Herausforderung für die Spielerinnen als für uns“, so Gabbe.

Am Freitag erlebten die Spielerinnen in der zweiten Runde des Turniers eine besondere Herausforderung: Starke Windböen fegten über die Plätze und machten das Spiel zur Geduldsprobe. Besonders die jüngeren Teilnehmerinnen, die noch nicht über die langjährige verfügen, mussten ihre Spielweise anpassen. Statt die Bälle wie gewohnt schnell und flach über das Netz zu schlagen, erwies sich an diesem Tag die Taktik, auch einmal hohe Bälle einzustreuen, als kluger Schachzug.

Trotz der widrigen Bedingungen zeigten die Spielerinnen Kampfgeist und Anpassungsfähigkeit. „Wir haben schon alles erlebt, von Dauerregen bis hin zu Sturm“, kommentierte Turnierleiter Gabbe mit einem Lächeln.

Das Gronauer Turnier, das bereits seit 21 Jahren fest im deutschen Tennis-Sportkalender verankert ist, zeige einmal mehr, warum es sich so großer Beliebtheit erfreue. „Die Spielerinnen fühlen sich hier einfach wohl, das ist hier alles trotz der großen sportlichen Bedeutung des Turniers sehr familiär,“ war auch Oberschiedsrichter Dietmar Stratmann, der ebenfalls fast schon zum Inventar des Turniers gehört, voll des Lobes für die Organisatoren und vielen ehrenamtlichen Helfer.

Finale am Sonntagnachmittag

Stratmann selber war durchaus gefragt und musste das eine oder andere Mal strittige Bälle entscheiden. Doch nur wegen des Wohlfühlaspektes kommen die jungen Talente nicht in die Grenzstadt. Immerhin geht es um 11.500 Euro, mit denen das Turnier insgesamt dotiert ist. Wer am Sonntagmittag den Siegerscheck über 2.900 Euro in den Händen hält und sich als diesjährige Gronau-Open-Siegerin feiern lassen darf, entscheidet sich nach den Samstagsspielen und im Finale am Sonntag gegen 15 Uhr.

Das Fazit nach nur zwei Spieltagen ist bereits für alle klar: Die 21. Auflage bringt nicht nur Sturm auf den Plätzen, sondern auch frischen Wind durch viele junge Talente, die erstmals für dieses Event gemeldet haben. „Da scheint ein Umbruch stattzufinden, das ist sehr spannend, das mitzuerleben“, vermerkt Jens Gabbe.

Oberschiedsrichter Dieter Stratmann
Oberschiedsrichter Dieter Stratmann © Daniel Alfert

Ein Novum erlebte das Turnier zudem am Freitag: Es wurden erstmals Dopingkontrollen durchgeführt. Diese Maßnahme markiert einen bedeutenden Schritt hin zu mehr Fairness und Transparenz im Sport. Die Kontrollen erfolgten am Freitag per Urinprobe und wurden von der Stiftung Nationale Anti Doping Agentur Deutschland (NADA) organisiert. Die NADA, die seit 2002 als führende Instanz für sauberen Sport in Deutschland fungiert, ist bekannt für ihr Engagement für Fairness und Chancengleichheit auf nationaler und internationaler Ebene.

Auch die Organisatoren zeigten sich überrascht über den Besuch der NADA, der unangemeldet erfolgte. „Der Besuch der NADA unterstreicht den hohen Stellenwert des als A1 eingestuften Turniers und verdeutlicht einmal mehr, warum die Gronau Open zu den bedeutendsten Damentennis-Events der Region zählen“, kommentierte Oberschiedsrichter Dietmar Stratmann das plötzliche Interesse der NADA.

Organisatoren überrascht

Die Entscheidung, Dopingkontrollen in das Turnier aufzunehmen, wird von vielen Seiten begrüßt. Es zeigt das wachsende Bewusstsein dafür, wie wichtig es ist, die Integrität des Sports zu wahren. Die Kontrollen sollen nicht nur abschreckend wirken, sondern auch das Vertrauen der Athletinnen und Zuschauer in den Sport stärken.

Die Gronau Open sind somit mit vielen anderen großen Turnieren gleichzusetzen und setzen damit einen neuen Standard. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Entwicklung auf das Turnier und die Teilnehmerinnen auswirken wird. Klar ist jedoch, dass der Sport in Gronau ab sofort unter noch strengeren Augen beobachtet wird – zum Wohle des fairen Wettbewerbs