Als A-Liga-Absteiger befand sich der SC Rot- Weiß Nienborg vergangenen Sommer in einer wegweisenden Phase. Spielertrainer Rick Reekers verabschiedete sich in Richtung FC Ottenstein – einem direkten Konkurrenten um den Wiederaufstieg ins Kreisoberhaus und derzeitigem Spitzenreiter. Stattdessen wurde der gebürtige Nienborger Bernd Borgmann ins Boot geholt – und weiß dieses aktuell ganz gut zu lenken.
Mit 31 Zählern aus 15 Partien stehen die Rot-Weißen derzeit nämlich voll im Soll. Erst vergangenen Sonntag setzten sie sich mit 2:1 gegen den Tabellennachbarn 1. FC Oldenburg Ahaus durch und untermalten somit ihre Ambitionen.
Auch Borgmann selbst ist zufrieden mit dem Abschneiden der nun vollendeten Hinrunde. „Ein bisschen weniger Abstand auf Ottenstein wäre nicht schlecht“, schielt Borgmann jedoch auf den heiß begehrten Aufstiegsrang eins. „Dafür müssen wir allerdings konstanter werden. Wir werden kurz vor Schluss oft zu hektisch. Dann laden wir den Gegner bei einer eigentlich souveränen 2:0-Führung zum Anschlusstreffer ein. Da müssen wir einfach abgezockter werden.“
Dieser Trend spiegelt sich allem voran in den Heimspielen der Nienborger wider. Mit vier Siegen und vier Niederlagen aus acht Partien belegen sie in dieser Rangliste nur den achten Platz. „Vor allem zu Hause wird unsere junge und unerfahrene Truppe oft zu ungeduldig. Wir wollen das dann zu schnell erledigen“, begründet der Coach die ausbaufähige Heimbilanz. Nahezu makellos sieht es hingegen in der Ferne aus: Ganze 19 Punkte gab es dort in sieben Spielen zu holen. Erfolgreicher war nur der Spitzenreiter aus Ottenstein, der allerdings auch schon zwei Mal öfter auswärts ranmusste.
Die bisherige Spielzeit war ohnehin ein Auf und Ab: Auf einige Spitzenleistungen folgten Desaster. Als Tiefpunkt machte Borgmann das 2:5 gegen den ASV Ellewick II aus. Positiv herauszuheben waren für den Coach allem voran das 5:2 gegen Schöppingens Zweitvertretung sowie der Derbysieg gegen den SV Heek II.

Borgmann nannte dabei vor allem zwei Stützen, die zu mehr Konstanz beitragen könnten – angefangen mit seinem Torhüter Kevin Böcker: „Er könnte locker ein bis zwei Klassen höher spielen und hat uns dementsprechend schon den ein oder anderen Punkt gerettet.“ Ebenso essenziell fürs Nienborger Spiel sei Innenverteidiger Julian Baving. Der hält nicht nur hinten den Laden dicht, sondern ist auch offensiv mit sechs Treffern zweitbester Torschütze des SC. „Generell fungieren wir aber als Einheit. Das zeigt sich auch daran, dass wir viele verschiedene Torschützen haben. Jeder kann mal treffen.“
Talente in der A-Jugend
Veränderungen am Kader soll es in der Winterpause Stand jetzt nicht geben. Generell baue der Übungsleiter auf „den sehr guten eigenen Unterbau“. Die A-Jugend der Nienborger ist nämlich mit einigen Talenten gespickt, von denen vier schon regelmäßig bei den Senioren dabei sind. „Die machen es super. Ich kann sie ohne Bauchschmerzen ins Team reinwerfen.“
Sein Ziel für den Rest der Saison lautet: „So lange wie es geht oben mitspielen und gucken, was dabei rauskommt.“ Soll dies gelingen, wären zwei Dreier in den verbleibenden Spielen gegen den SV Gescher IV (Sonntag, 14.30 Uhr) sowie beim ASC Schöppingen II (11. Dezember, 14 Uhr) von Vorteil.