Schon zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate erhält RW Nienborg eine Geldstrafe, weil sich Zuschauer beim Spiel der A-Junioren unsportlich verhalten haben. Nachdem es bereits im Pokalspiel gegen die JSG Eintracht/TSV Ahaus zu verbalen Verstößen gekommen war, fielen einige Zuschauer nun auch negativ beim Ligaspiel gegen den SuS Olfen auf.
Deswegen erhielt der Verein nun eine Strafe in Höhe von 750 Euro. Da Nienborg auch die Verfahrenskosten zahlen muss, beläuft sich die Geldstrafe nach eigenen Aussagen am Ende auf fast 1000 Euro.
„Einige Nienborger Zuschauer sind heftig aus der Rolle gefahren und das hat sich dann auch auf das Spielfeld übertragen“, erklärt Berni Langener, der Vorsitzende des Kreissportgerichts. Insgesamt zehn persönliche Strafen erhielten Spieler und Verantwortliche von RW Nienborg in der Folge. „Das ist schon sehr ungewöhnlich. Daran erkennen wir, wie sich solche Dinge auf die Spieler auswirken können“, so Langener.
Aufgrund von Beleidigungen hatte der Schiedsrichter der Partie eine Gruppe von Zuschauern von RW Nienborg noch während des Spiels vom Gelände verwiesen. „Der Zaun ist in Olfen allerdings nicht weit vom Platz entfernt. Außerhalb des Geländes wurde das Verhalten dann wohl noch ausfälliger und aggressiver“, so Langener.
Betreuer von RW Nienborg kooperativ
Zusätzlich zu den 750 Euro wegen des unsportlichen Verhaltens der Zuschauer erhielt ein Betreuer von RW Nienborg, der als nicht-neutraler Schiedsrichterassistent eingesetzt war, noch eine Strafe. „Er hat auch als nicht-neutraler Assistent dem Schiedsrichter zu helfen, hatte aber mehr seine Mannschaft im Blick und ist auch verbal eingegriffen. Er war aber geständig und hat in der Verhandlung gut mitgemacht“, erklärt der Kreissportgerichtsvorsitzende. So wurde er am Ende mit einem Verweis belegt.
Dominik Slomka, der Jugendleiter beim SuS Olfen, sagte zu dem Vorfall: „Es gibt ein Urteil und damit ist die Sache für den SuS Olfen erledigt. Das Thema ist durch. Zwischen den Vereinen ist alles im grünen Bereich.“
Schon vor wenigen Monaten aufgefallen
Besonders wichtig war dem Kreissportgericht dieser Fall, weil genau diese Mannschaft von RW Nienborg bereits in der Vergangenheit negativ aufgefallen war. Damals ging es um Schiedsrichterbedrohung und unsportliches Verhalten. „Nienborg ist sich der Aufgabe aber bewusst“, so Berni Langener.
Das bestätigt auch RW Nienborgs Vorsitzender Heiko Niemeier. „Es ist keine einfache Situation. Die Spieler können nichts dafür, das Drumherum ist zu viel.“ Deswegen beschäftigt sich der Verein auch damit, diese Situationen in Zukunft zu vermeiden. „Wir haben ein Treffen mit Willy Westphal (Kreisvorsitzender, Anm.d.Red.) und dem Kreisvorstand. Wir werden Seminare veranstalten, in denen es darum geht, mit solchen Situationen umzugehen“, erklärt Niemeier.
1000 Euro „eine Menge Holz“
Zusammengefasst belegte das Kreissportgericht RW Nienborg mit einer Geldstrafe von 500 Euro wegen grob unsportlichen Verhaltens einiger ihm zuzuordnender Zuschauer, von 250 Euro wegen allgemeiner Widersetzlichkeit einiger seiner Zuschauer und der Verein muss 90 Prozent der Verfahrenskosten zahlen. Die restlichen zehn Prozent übernimmt der nicht-neutrale Schiedsrichterassistent der Partie.
„Das sind am Ende fast 1000 Euro. Das ist eine Menge Holz für uns, das könnten wir sonst für das Ehrenamt ausgeben. Da sind wir sauer drüber und wir nehmen die Zuschauer da auch in die Pflicht. Wir stärken das Ehrenamt und müssen gucken, dass es ruhiger wird“, fasst Heiko Niemeier zusammen.